
Gute Nachrichten machen Freude – demjenigen, der sie liefert sowie dem, der sie empfängt. Das lässt sich gut am Pilotprojekt "Versorgt am Ort" der Streutalallianz nachvollziehen. Nicht minder erfreulich für die Streutalgemeinden ist die Fortsetzung des Fördertopfs Regionalbudget in 2024, aus dem sich dank finanzieller Hilfe Kleinprojekte selbst und rasch umsetzen lassen. Bei beiden Themen spricht die hohe Nachfrage selbstredend für die Relevanz der Projekte, die in der Streutalallianz einen hohen Stellenwert haben.
Um es mit den Worten des Allianzvorsitzenden Martin Link in der Lenkungsgruppen-Sitzung zu sagen, ist das Pilotprojekt "Versorgt am Ort" (VaO) "super angelaufen". Die Resonanz der Patienten und Patientinnen spreche für sich, die Sprechzeiten werden in den VaO-Räumen in Stockheim, Bastheim, Oberstreu und Hendungen gut angenommen, stellte er sichtlich erfreut fest. Nun soll, so hofft der Allianzvorsitzende, dieses Angebot medizinischer Versorgung auch in der Rhöngemeinde Hausen zur Verfügung stehen und ein geeigneter VaO-Raum noch vor Weihnachten beziehungsweise bis zum Jahresende eingerichtet sein.
Auch Patienten aus Unsleben wollen versorgt am Ort sein
Das Konzept "Versorgt am Ort" (ehemals Verah am Ort) ist ein Forschungsvorhaben der Universität Bayreuth und gilt als neues ambulantes Versorgungsmodell im ländlichen Raum. Dieses bayernweit einzigartige Pilotprojekt, das in der Streutalallianz umgesetzt wird, bekommt nun Zuwachs. Als nicht Allianz-Mitglied, doch im Streutal angesiedelt, wird die Gemeinde Unsleben in das Studienprojekt mit einbezogen. Mit dem Einverständnis der Universität Bayreuth übrigens, die die Studie "Versorgt am Ort" wissenschaftlich betreut und unterstützt.
Nun ist die Frage berechtigt, was denn der Auslöser für diesen Schritt war? Kurz gesagt, es war der ausdrückliche Wunsch von zahlreichen Patientinnen und Patienten aus Unsleben, die in Mellrichstädter Praxen hausärztlich versorgt werden. Weitergegeben von den Ärzten, erreichte die Kunde schließlich Unslebens Bürgermeister Michael Gottwald wie auch den Allianzvorsitzenden Martin Link. Und so wurde diese Idee wunschgemäß umgesetzt. "Eine super Sache", nennt es der Allianzvorsitzende, über "den gelungenen Mitmach-Effekt" freute sich Bürgermeister Gottwald.
Je mehr Patienten, desto besser für die Fortführung des Projekts
Der Schritt hin zum Versorgt am Ort-Projekt werde von den Bürgern und Bürgerinnen in Unsleben "sehr begrüßt", betonte Gottwald, insbesondere natürlich von den Patienten und Patientinnen der Hausarztpraxen. Also ist Unslebens Ortsoberhaupt überzeugt, dass auch der Gemeinderat mitzieht. Das heißt: Die Einrichtung eines VaO-Raumes im Ort dürfte wohl beschlossene Sache sein.

Noch aber ist das Pilotprojekt eine Studie. Für den Allianzvorsitzenden Link steht fest, "je besser das Versorgt am Ort-Angebot angenommen wird, umso höher ist die Chance auf eine Dauerlösung". Schließlich werde die Studie zeigen, ob es sich lohnt, das Projekt dauerhaft umzusetzen. Anders gesagt: Die Patientenzahlen werden ein entscheidender Faktor sein.
In Bastheim wird der VaO-Raum auch als mobile Zahnarztpraxis genutzt
In Bastheim hat Bürgermeister Tobias Seufert Wort gehalten, als er neben der hausärztlichen Versorgung künftig auch zahnärztliche Behandlungen angekündigt hatte. Nun wird der VaO-Raum im Rathaus, wie es im Mitteilungsblatt der Gemeinde Bastheim heißt, auch als mobile Zahnarztpraxis genutzt.
Am Dienstag, 31. Oktober, sowie am Dienstag, 28. November, wird eine Zahnärztin Patienten und Patienten mit Pflegegrad, die nicht mobil sind, vor Ort behandeln. Allerdings ist eine Terminvereinbarung unter Tel. (09771) 6355483 bis spätestens einen Tag vor dem jeweiligen Sprechtag erforderlich.
Regionalbudget 2024: Anträge bis 30. November einreichen
Themenwechsel hin zum Regionalbudget 2024: Dem Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken wie auch der Streutalallianz ist, wie bereits in den vergangenen Jahren, sehr daran gelegen, für den Fördertopf "Regionalbudget für Kleinprojekte im ländlichen Raum" die Werbetrommel zu rühren und die Öffentlichkeit zu informieren.
Allianzvorsitzender Martin Link hat daher seinen Mitmach-Aufruf mit dem Appell verbunden, Förderanfragen für Kleinprojekte einzureichen. Der Anmeldezeitraum gilt ab dem Monat Oktober bis zum 30. November 2023, so dass den Antragstellern die erforderliche Zeit für die Projektplanung zur Verfügung steht. Allerdings ist zu beachten, dass Projekte erst nach dem 1. Januar 2024 begonnen werden dürfen.
Förderung für einzelne Projekte beträgt 10.000 Euro
Die Höhe des Regionalbudgets beträgt je ILE-Zusammenschluss höchstens 100.000 Euro, mit einem Eigenanteil von zehn Prozent. Damit können die Kleinprojekte mit einem Fördersatz von bis zu 80 Prozent bezuschusst werden, die Förderhöhe für den einzelnen Projektträger freilich ist auf maximal 10.000 Euro begrenzt.
Über die Förderung der einzelnen Kleinprojekte entscheidet bei der Streutalallianz ein Entscheidungsgremium in eigener Verantwortung, das sich seither bewährt hat, wie Allianzvorsitzender Link anerkennend feststellte.