
Dieses Instrument möchten die Gemeinden im ländlichen Raum nicht mehr missen – im Streutal wie auch anderswo. Das Regionalbudget gibt was her. Mit diesem Fördertopf, insgesamt 100.000 Euro schwer, wird die eigenverantwortliche Entwicklung des ländlichen Raums unterstützt und die regionale Identität gestärkt.
Die Besichtigung der geförderten Projekte war jüngst erneut ein guter Anlass, zu erkennen, dass die vielfältigen Projektideen ein ermutigendes Zeichen für die Zukunft der Region und ihrer Bewohner bedeuten. Sie dienen insbesondere dazu, das Dorfleben zu aktivieren und die Gemeinschaft in den Orten zu pflegen. Davon legten in den vergangenen Jahren beispielsweise in Willmars Projekte wie die Dorfplatz-Gestaltung oder auch die Gründung einer Kinderfeuerwehr ein beredtes Zeugnis ab.
Allianzvorsitzender Martin Link und, neu an seiner Seite, Allianzmanager Johannes Föhr zeigten sich erfreut, dass heuer 18 Kleinprojekte mit Hilfe des Regionalbudgets gefördert wurden. Im Ganzen waren sogar 27 innovative Anträge eingegangen, deren Umsetzung rund 165.000 Euro wert gewesen wäre.
Folgende sieben geförderte Projekte stärken die Vereine und den Zusammenhalt in den Orten:
1. Mithör-Bänke vor dem Musikheim Stockheim

Das bringt Leben in das Dorf, denn Musik macht Freude: "Die Idee der Mithör-Bänke hat gezündet", freuen sich Nicole Endres und Natascha Link vom Musikverein Stockheim bei der stimmungsvollen Präsentation. Wie kam es dazu? Das Musikheim mit dem Eigennamen Notenbank ist so gestaltet, dass man bei schönem Wetter alle Fenster und Türen öffnen kann. Damit Zuhörer und Gäste bei den Proben der Musikkapelle zuhören, mitsingen und genießen können, wurden vor der Notenbank sogenannte Mithör-Bänke aufgestellt. Diese werden bereits rege genutzt.
2. Wohnraum für Vögel und Insekten der Heimat

Das Ferienprogramm der Kolpingfamilie Mittelstreu kann auch andernorts Schule machen. Nämlich der Bau von Nistkästen und Insektenhotels. Das Projekt sensibilisierte vor allem Kinder und Jugendliche für den Artenrückgang von heimischen Tieren und Pflanzen und schuf Gemeinschaft. Zuerst wurden Nistkästen und Insektenhotels gebaut. Diese wurden dann im eigenen Garten oder im Wald aufgehängt. Hierbei wurde gleichzeitig Unrat aus dem Wald gesammelt.
3. Erzähl- und Singcafé in Willmars

Im Raum der Diakonie in Willmars herrscht Leben. Das heißt, eine bereits bestehende Initiative für Kinder- und Seniorentreffen weitete ihre bis dahin gelegentlichen gemeinsamen Gesangsstunden auf ein nun regelmäßig stattfindendes Erzähl- und Singcafé aus. Hierzu wurden verschiedene Instrumente, Liederbücher, Märchenbücher und weitere Ausstattung angeschafft. Die gemeinsamen Treffen regen zum generationsübergreifenden Austausch an und stärken den Zusammenhalt in der Bevölkerung.
4. Ausstattung Jugendraum Ostheim

Der Jugendraum Uehste wurde in Ostheim eingerichtet, um Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Freizeittreff zu bieten. Die Jugendlichen mit Josef Leeb an der Spitze besorgten nach ihren Wünschen die Ausstattung und gestalteten den Raum selbständig nach eigenen Vorstellungen. Für den Aufenthalt im Freien wurden unter anderem eine Sitzgarnitur, ein Pavillon, ein Grill und eine Musikbox angeschafft.
5. Umgestaltung des Florianheims Oberstreu

In Oberstreu wurde das Vereinsheim der Feuerwehr umgestaltet, energetisch saniert und mit einer neuen Küchenzeile ausgestattet. Somit können beispielsweise Kochkurse angeboten werden. Denn das Floriansheim soll künftig nicht nur von der Feuerwehr genutzt werden, sondern auch für andere Angebote zur Verfügung stehen.
6. Extratour "Der Willmarser"

Neugierig geworden? Ein spannendes Projekt hat eine Gruppe von wanderbegeisterten Willmarsern aufgelegt: In Privatinitiative haben die Wanderfreunde einen Wanderweg rund um Willmars und Ortsteile gestaltet. Damit möchte man auf die Naturschönheiten und die Schutzwürdigkeit des Streutals aufmerksam machen. Dank weiterer Unterstützung haben die Initiatoren den Weg nicht nur geplant, sondern noch für die Ausstattung entlang des Weges gesorgt.
7. Behindertentoilette für das Schützenhaus Bahra

Das Schützenhaus Bahra wird nicht nur von den Schützen selbst genutzt, sondern auch von anderen Vereinen, für Seniorentreffen und örtliche Veranstaltungen. Um die verschiedenen Zielgruppen auch weiterhin motivieren zu können, am Vereinsleben teilzunehmen, baute nun der Sportschützenverein Bahra eine Behindertentoilette im Erdgeschoß ein. Diese kommt nicht nur älteren und körperlich beeinträchtigten Menschen, sondern auch Familien mit kleinen Kindern zugute.