Es war eine für die Öffentlichkeit überraschende Meldung, die für Aufsehen gesorgt hatte. Anfang September wurde bekannt, dass eine Investorengruppe aus München neuer Eigentümer von Schloss Löwenhain in Lebenhan ist. Diese will rund 45 Millionen Euro investieren und dem leerstehenden Schloss neues Leben einhauchen. Ein Internat soll entstehen, darüber hinaus sind Sportstätten geplant.
An diesem Donnerstag befasst sich der Stadtrat von Bad Neustadt mit dem Bauantrag der Schlossinternat Bad Neustadt Projektbau GmbH. Konkret geht es um den Antrag auf einen Vorbescheid.
Viele Reaktionen und Anregungen nach dem Informationstag in Lebenhan
Was hat sich seit der Ankündigung des Projekts getan? "Während des Informationstags im September auf dem Schlossgelände und vor allem auch im Nachgang erhielten wir eine Vielzahl von Reaktionen sowie Anregungen – auch aus der unmittelbaren Nachbarschaft – die sich durchweg positiv zum Projekt äußerten", berichtet Geschäftsführer Thomas Bichlmayer auf Nachfrage der Redaktion.
Neben Anfragen, die sich auf ein berufliches Engagement bezogen (Bereich Sportmedizin, Informatik, Pädagogik), erreichten die Verantwortlichen "ausgesprochen interessante Bewerbungen und Angebote" von lokalen Unternehmen und Handwerksbetrieben.
"Die Einbeziehung des lokalen Umfelds sehen wir als wesentlichen Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie und unseres langfristigen Ansatzes", betont Bichlmayer. Momentan befinde man sich in der Prüfungsphase, sei sich aber sicher, diese bei der Auftragsvergabe berücksichtigen zu können.
Warum sich mit dem HSC Bad Neustadt eine "Win-Win-Situation" abzeichnet
Im Hinblick auf die geplanten Sportanlagen auf dem Gelände gab es inzwischen Kontakt zum heimischen Handballverein HSC Bad Neustadt. Hier zeichne sich eine" Win-Win-Situation" ab. Der Verein könne, so der Geschäftsführer, die Anlagen für das Training nutzen. Gleichzeitig bietet sich den Schülerinnen und Schülern des Internats die Option, beim HSC Handball zu spielen.
Mit dem Reitsportverein werde es einen Kooperationsvertrag geben. So sei sichergestellt, dass sich Internatsschüler dort dem Pferdesport widmen können. Und: "Dem Reitsportverein werden sich dadurch Einnahmequellen erschließen", ist sich Thomas Bichlmayer sicher.
"Dynamische Kostenentwicklung" betrifft auch das Schlossinternat-Projekt
Unsicherheit herrscht dagegen über die geplanten Gesamtkosten. "Die Herausforderung war es, die dynamische Kostenentwicklung im gesamten Baugewerbe auch weiterhin im Einklang mit dem Projekt zu halten", sagt Bichlmayer über die planerischen und betriebswirtschaftlichen Aufgaben und bleibt dabei vage. Er stellt aber klar: "Die im Rahmen der Informationsveranstaltung vorgestellte Planung blieb dabei unverändert."
Im Hinblick auf den Zeitplan – geliebäugelt wurde intern mit einem abgespeckten Start des Internatsbetriebs bereits zum neuen Schuljahr 2023/2024 – hofft der Geschäftsführer, dass die einzelnen Genehmigungsverfahren zeitnah und positiv durchlaufen werden können, "um unser Projekt im geplanten Umfang ganzheitlich realisieren zu können".
"Unsere bisherigen Erfahrungen und Kontakte zu Stadt und Landkreis stimmen uns hier aber optimistisch", erklärt Thomas Bichlmayer abschließend.