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Lebenhan
45 Millionen Euro Investition: Bald "Schlossinternat Bad Neustadt" im Schloss Löwenhain in Lebenhan?
Ein neuer Eigentümer aus München hat große Pläne für Schloss Löwenhain in Lebenhan. Neben einem Gymnasium für 250 Schüler sollen noch Sportstätten entstehen.
Ein Blick auf das Gelände des Schloss Löwenhain in Lebenhan. Dieses soll nach den Plänen des neuen Eigentümers aus dem Dornröschenschlaf erwachen. Geplant ist unter anderem ein Internatsbetrieb.
Foto: Manfred Schmied/Schlossinternat Bad Neustadt Projektbau GmbH | Ein Blick auf das Gelände des Schloss Löwenhain in Lebenhan. Dieses soll nach den Plänen des neuen Eigentümers aus dem Dornröschenschlaf erwachen. Geplant ist unter anderem ein Internatsbetrieb.
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:49 Uhr

Wenn zuletzt vom Schloss Löwenhain in Lebenhan die Rede war, haben meist negative Schlagzeilen überwogen. Auf dem Gelände im Stadtteil von Bad Neustadt gab es bis Ende der 70er Jahre eine Missionsschule und ein Gymnasium. Hier soll ein Pater Internatsschüler geschlagen und missbraucht haben.

Nach dem Ende des Schulbetriebs übernahm 2008 eine Stiftung "Weltkulturerbe der Weisheitslehren" das Anwesen. Die Stadt Bad Neustadt sicherte sich 2019 ein Vorkaufsrecht. Sichtbar getan hat sich am aus dem 17. Jahrhundert stammenden Schloss aber bis heute wenig. Das soll sich nun überraschend ändern, wie es in einer Ankündigung heißt, die der Redaktion vorliegt.

Der Firmenname soll künftig Programm sein im Schloss Löwenhain in Lebenhan

Eine eigens nach dem Zweck benannte Schlossinternat Bad Neustadt Projektbau GmbH mit Sitz in München ist neue Eigentümerin von Schloss Löwenhain. Der Name lässt es bereits vermuten: Die aus fünf Gesellschaftern bestehende Investorengruppe plant die Wiederaufnahme eines Gymnasiums mit Internatsbetriebs mit etwa 250 Schülerinnen und Schülern. Der Stadtrat von Bad Neustadt ist Ende Juli über die Pläne informiert worden. 

"Wir haben eher in Mitteldeutschland und nicht im Süden nach einem Standort für ein solches Projekt gesucht", sagt Geschäftsführer Thomas Bichlmayer im Gespräch mit der Redaktion zum "Schlossinternat Bad Neustadt". Das Schloss von Lebenhan verfüge über einige positive Aspekte und befinde sich erfreulicherweise ebenso wie die Gesellschaft in Bayern.

Trotz der düsteren Vergangenheit von Lebenhan neue Strukturen planen

Man kenne die düstere Vergangenheit des Schlosses Löwenhain. "Aber man muss in einer neuen Zeit auch damit umgehen und neue Strukturen in der Zukunft planen, dass so etwas nicht mehr vorkommt", sagt Bichlmayer und verweist auf die eigene betriebswirtschaftliche und nicht kirchliche Orientierung.

Aufgrund einer Vielzahl von vorherigen Eigentümern seien es schwierige Verhandlungen gewesen, erinnert sich der Geschäftsführer, bis der Kauf unter Dach und Fach war und das geplante Nutzungskonzept spruchreif werden konnte.

Von der Straße aus sieht man die beiden thronenden Löwen vor dem geöffneten Tor des Schloss Löwenhain in Lebenhan. Hier soll künftig wieder Leben einkehren. 
Foto: Christian Hüther | Von der Straße aus sieht man die beiden thronenden Löwen vor dem geöffneten Tor des Schloss Löwenhain in Lebenhan. Hier soll künftig wieder Leben einkehren. 

Dieses sieht vor, dass das bestehende Schlossgebäude im Innenbereich renoviert wird, "um für das staatlich genehmigte, wirtschaftswissenschaftliche Gymnasium einen optimalen Internatsbetrieb zu gewährleisten", heißt es im Konzept. Abgesehen von Schönheitsreparaturen soll sich an der Fassade des Schlosses wenig ändern. Das gilt auch für den Schlosspark als "Erholungs- und Inspirationsraum".

Neuer Eigentümer will Millionen ins Schloss Löwenhain in Lebenhan investieren

Ansonsten soll es aber nicht beim Ist-Zustand bleiben. Es sind Investitionen in Höhe von rund 45 Millionen Euro vorgesehen. Parallel zum Schloss planen die Investoren einen Neubau (Internatszimmer und Aufenthaltsräume für die Schülerinnen und Schüler), das alte Schulgebäude soll an gleicher Stelle durch einen modernen Schulbau ersetzt werden. Hinzu kommen innerhalb der Schlossmauern vier Wohngebäude – in erster Linie für die Lehrerschaft, Mitarbeitende und Eltern gedacht, die zu Besuch kommen. 

Das ist aber noch nicht alles: "Wir sind alle sportlich orientiert im Gesellschafterkreis", führt Bichlmayer weiter aus. Daher soll das Projekt durch eine neue "umfangreiche Sportanlage", die im rückwärtigen Bereich des Areals entstehen soll, ergänzt werden. Die Mehrzweckhalle – unter anderem ausgestattet mit einem Schwimmbecken und Tennisplätzen – könne außerhalb des Schulbetriebs zudem von örtlichen Vereinen oder Privatpersonen genutzt werden.

Thomas Bichlmayer ist Geschäftsführer der Schlossinternat Bad Neustadt Projektbau GmbH, der neuen Eigentümerin von Schloss Löwenhain in Lebenhan.
Foto: Manfred Schmied | Thomas Bichlmayer ist Geschäftsführer der Schlossinternat Bad Neustadt Projektbau GmbH, der neuen Eigentümerin von Schloss Löwenhain in Lebenhan.

Thomas Bichlmayer nennt außerdem konkret die Handballer aus Bad Neustadt, denen man Trainingsmöglichkeiten und den Zugang zu einem Kraftraum ermöglichen wolle. Zudem schweben ihm Turniere oder Sommercamps vor, die man dort künftig ausrichten könne. 

Wann der Internatsbetrieb in Lebenhan starten könnte

Ambitioniert klingen die Pläne, was einen Start des Internatsbetriebs für das übernächste Schuljahr 2023/2024 anbelangt. "Man hat ja mit dem Schloss schon ein Gebäude. Dadurch können wir etwas abdecken – mit zunächst kleinen Klassen und wenigen Schülern", skizziert der Geschäftsführer den möglichen Beginn.

Ansonsten sei man abhängig von den Genehmigungsphasen – zuständig ist hier unter anderem der Landkreis Rhön-Grabfeld. Parallele Vorplanungen, beispielsweise ausgehandelte Lieferverträge für Baumaterial, sollen aber eine zeitnahe Umsetzung möglich machen.

Informationstag im Schloss Löwenhain

Am Sonntag, 11. September, von 10 bis 17 Uhr, wollen die Initiatoren auf dem Schlossgelände von Lebenhan Anwohner sowie Interessierte über das Projekt und die geplanten Maßnahmen informieren. Geplant sind kurze Vorträge zu den einzelnen Projektphasen. Zudem besteht die Möglichkeit für Fragen der Bürgerinnen und Bürger. 
Quelle: Schlossinternat Bad Neustadt Projektbau GmbH
 
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  • Da kommt im wahrsten Sinne jetzt Leben nach Lebenhahn
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  • Lebenhan1965
    Oder @ spiegela

    auch nicht, denn dieses scheint mir eine doch dubiose Seifenblase weit ab jeglicher Realität zu sein.
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  • Uncle-Sam@kabelmail.de
    Also das ist ja beim ersten Lesen eine irre Story die da skizziert wird. München übernimmt Laabehue. Wumms! Für 45 Millionen. Big Bumm Bäng! Also nix für ungut, aber da DA sollte man sehr genau hinschauen und noch einige Fragen stellen .......
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  • Lebenhan1965
    Wenn es sich rechnen soll

    müsste es ein Edelinternat werden für die Kinder sehr gut betuchter Eltern.

    Aber ist da der Standort geeignet?
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  • zwrecht@aol.com
    "eigene betriebswirtschaftliche Orientierung". Eine Schule, die sich rechnen soll für 250 Schüler? "Vier Wohngebäude–in erster Linie für die Lehrerschaft, Mitarbeitende und Eltern gedacht. Und schon wieder kommt mir der Herschelder Wohnblock mit 140 Wohnungen in den Sinn. " Zudem schweben ihm Turniere oder Sommercamps vor, die man dort künftig ausrichten könne." Die Gäste wohnen wo? "Betriebswirtschaftliche Orientierung" . Da muss also Gewinn für die Gesellschafter rausspringen. Gesellschaftszweck ist: Entwicklung, Vermarktung, Verkauf und Betrieb eines Schlossinternats mit integriertem Schul- und Sportbetrieb, insbesondere einer Tennisanlage auf Leistungssportebene mit möglichen Anschluss an den DTB und BTV; Aufnahme von ausländischen Lizenz- und Übernahme und Weiterentwicklung von internationalen Übernahme und Weiterentwicklung von internationalen Ernährungsprogrammen für den Internats- und Leistungssportbereich; Bewirtung und Beherberung. Na also-ein Wohn-Sporthotel! HRB 2769 M
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  • annett.kelemen@gmx.net
    Ja, das hab ich alles gesehen. Vielleicht ist die Schule wirklich nur vorgeschoben und es geht um Zweitwohnsitze für gestresste Münchner die zum Reiten und Tennisspielen kommen wollen.
    Wie gesagt: Stell Deine Fragen bitte nächsten Sonntag den Investoren. Die Antworten interessieren mich auch.
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  • annett.kelemen@gmx.net
    Zu den anderen Kommentaren: Da erarbeitet jemand, der sich immerhin mit Name und Foto im Artikel vorstellt, monatelang ein Konzept, aber anonyme Bedenkenträger wissen schon nach zwei Stunden dass das alles nicht funktionieren kann.
    Hört Euch doch wenigstens erstmal den geplanten Vortrag der Investoren an, bevor Ihr Euch eine Meinung bildet (und äußert.)
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  • zwrecht@aol.com
    HRB 276923 München: Satzungszweck anschauen. Vom Artikel her könnte man meinen, Schulzweck und Gymnasium stünden im Mittelpunkt. Was bei eigener Hervorhebung dass man betriebswirtschaftlich orientiert sein will, schon ein Widerspruch ist. Da wird im Vorfeld in der Presse ein idealisiertes Bildungsideal in der Vordergrund gestellt. Bildung ist nicht betriebswirtschaftlich orientiert - Krankenhäuser übrigens auch nicht. Betriebswirtschaft sollte immer an zweiter Stelle kommen. Eine Schule die nichts taugt oder eine Medizin oder ein Krankenhaus, dass keinen gesund macht oder heilt hat seinen Zweck verfehlt - auch wenn es Gewinn macht! Ein Vortrag, was man plantl, interessiert mich weniger, als konkrete Baupläne u Abfolge: zuerst die (Eigentums-)Wohnungen oder das Schulgebäude und die Finanzierung über 20 Jahre oder tilgbar mit Veräußerung der einzelnen Einheiten! Und vorher mahnen Vorsicht walten zu lassen ist besser als danach. Da ists zu spät! Unterschied zwischen anonym und Kürzel!
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  • p-eschenbach@gmx.de
    Ich denke berechtigte Zweifel anzumelden ist gelinde gesagt dringend notwendig. Die Pläne 23/24den Schulbetrieb aufzunehmen ist aus genehmigungspflichtiger Sicht schon kaum zu realisieren. Das Gebäude das seid Jahren leer steht mal ganz außer acht gelassen. Die Einwände meines Vorkommentators sind zudem allesamt auch nicht von der Hand zu weisen. Weiterhin kann ich mir nicht vorstellen das sich die beteiligten Firmen diesem Risiko hingeben wollen 45 Millionen zu investieren ohne irgendwelche Ansätze das Geld gewinnbringend zu investieren, was bei der Summe und dem Vorhaben zumindest sehr sehr lange dauern dürfte, während hingegen Eigentumswohnungen in der Lage für ein gewisses Klientel sicher reisenden Absatz finden.
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  • zwrecht@aol.com
    der handelsrechtlichen Historie der beteiligten Firmen und Personen nach, ist der Zweck nicht zwingend einen Schulbetrieb aufzunehmen (Anmerkung: wusste gar nicht, dass es einen Gymnasiumsbedarf in unserem Landkreis gibt). Vielmehr handelt es sich um ein Immobilienunternehmen. 140 Eigentumswohnungen am Klinikberg sind der erste Gedanke, der mir hier kommt. Aber unsere Baubehörde werden sicherlich den Unterschied zwischen Internatsgebäude und Räumlichkeiten von Eigentumswohnungen kennen (hoffe ich doch). Hoffe doch dass ich mich irre. Aber schlüssig ist die Standortwahl nicht und die Historie der beteiligten und nahestehenden Firmen, Geschäftsführer die sich unter dem Stichwort DeLago, Altschwabing Projekt GmbH, Gaia Management GmbH usw usw ) finden lassen lässt andere Interessen vermuten.
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  • zwrecht@aol.com
    Auf eigenen Wunsch gesperrt.
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