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Bad Neustadt
Georg Hansul geht in den Ruhestand: Was der Gartenfachmann für den Landkreis Rhön-Grabfeld bewirkt hat
Weit über Rhön-Grabfeld hinaus ist der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege aus Bad Neustadt für seine Expertisen bekannt. Das Ende einer Ära.
Der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Georg Hansul (Zweiter von links), geht zum 1. Mai in den Ruhestand. Verabschiedet wurde er – natürlich vor einem Baum – von (von links) Ursula Schneider, Landrat Thomas Habermann und  Jörg Geier.
Foto: Melanie Hofmann/Landkreis Rhön-Grabfeld | Der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Georg Hansul (Zweiter von links), geht zum 1. Mai in den Ruhestand.
Bearbeitet von Christian Hüther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:53 Uhr

"Eine Ära geht zu Ende." So beginnt der Landkreis Rhön-Grabfeld seine Laudatio über Georg Hansul. Der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege aus Bad Neustadt geht zum 1. Mai offiziell in den Ruhestand.

Viele im Landkreis kennen Georg Hansul als versierten Fachmann für alles, was grünt und blüht. Über 35 Jahre galt er als der Mann mit dem grünen Daumen und war als Kreisfachberater im Einsatz. "Es ist ein erfreulicher und trauriger Termin zugleich", so Landrat Thomas Habermann. Wie es in einer Mitteilung hieß, erinnerten sie sich bei der Rückschau auf die Karriere des Gartenrates an zahlreiche maßgebliche Projekte, die Hansul gemeinsam mit den Mitarbeitenden, gestaltet hatte.

Das erste große Projekt begann im Jahr 1986

Begonnen hat Georg Hansul am 1. Juli 1986 am Landratsamt als Leiter des Sachgebietes Gartenbau und Landschaftspflege. Ein erstes großes Projekt war die Rekultivierungsplanung der Kreismülldeponie in Herbstadt.

Ein weiteres Großprojekt war ab dem Jahr 1986 die komplette Begleitung der Sanierung, des Umbaus und des Neubaus des Kreiskrankenhauses Bad Neustadt in Bezug auf die Grüngestaltung der Außenanlagen, der Dachbegrünung und der Innenbegrünung.

Bäume, Sträucher und der Bau der A 71

Ein einschneidendes Erlebnis bildete auch für das damalige Sachgebiet Gartenbau und Landschaftspflege die Grenzöffnung 1989 sowie die Wiedervereinigung 1990 und die sich daraus ergebenden massiven Veränderungen im Straßennetz des Landkreises Rhön-Grabfeld. So musste sich Georg Hansul unter anderem um die Entschädigung von Bäumen und Sträuchern im Zusammenhang mit dem Bau der A 71 kümmern.

Georg Hansul in seinem Element, hier beim Obstbaumschnitt (Archivfoto).
Foto: Gerhard Fischer | Georg Hansul in seinem Element, hier beim Obstbaumschnitt (Archivfoto).

Auch wenn es um den Ausbau von Kreisstraßen ging, war der Experte dabei. "Das Landschaftsbild des Landkreises Rhön-Grabfeld hat sich in dieser Zeit stark verändert", hieß es in der Mitteilung weiter. Die Sanierung der Sportanlagen an den drei Gymnasien im Landkreis sowie die Planung und Gestaltung von Schulhöfen im Rahmen von Generalsanierungen gehörten ebenfalls zum Aufgabengebiet.

Das galt auch im Bereich der kommunalen Beratung bei Dorferneuerungsverfahren und der Grüngestaltung von Dorfplätzen und Ortsdurchfahrten. Eine Besonderheit für ihn war es, die Naturdenkmalbäume, die sich innerorts befanden, zu begleiten.

Nachhaltiges Wirken im Fränkischen Freilandmuseum

Ab dem Jahr 1987 war die Expertise von Georg Hansul auch im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen gefragt. "Die Auseinandersetzung mit historischen Landnutzungsformen war eine spannende Aufgabe", weiß der angehende Ruheständler zu berichten. Was ihn im Rückblick besonders freute: Fast alle damals entwickelten Ideen sind umgesetzt worden und können heute noch museumspädagogisch genutzt werden.

"Eine besondere Erfüllung fand ich darin, mit Menschen zusammenarbeiten, die sich genauso wie ich selbst der Natur und Gartenkultur verschrieben hatten", erzählt Hansul. Dies sei besonders in Obst- und Gartenbauvereinen oder bei der Arbeit im Kreisverband für Gartenbau und Landespflege möglich gewesen. Immer im Wohle des Landkreises war Georg Hansul als langjähriger Sprecher der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege in Unterfranken aktiv.

Warum der Gartenrat zuletzt Neuland betrat

Neuland betrat der Gartenrat in den vergangenen beiden Jahren, als die grünen Berufe im neuen Sachgebiet der Nachhaltigen Regionalentwicklung zusammengeführt worden sind. Die Etablierung konnte er ein Stück weit noch mitgestalten. "Genauso dankbar bin ich, dass der Beruf des Fachberaters für Gartenkultur und Landespflege im Landkreis in einer Tradition steht, die auf das Jahr 1894 zurückgeht und dass diese Tradition mit meinem Nachfolger weitergeführt werden kann", so Hansul weiter.

Auch über den 1. Mai hinaus bleibt der "Gartenguru" dem Landkreis Rhön-Grabfeld dienstlich noch bis Sommer in reduzierter Stundenzahl erhalten. So soll sein Nachfolger, der in Kürze vorgestellt wird, den "wertvollen grünen Daumen" gewissenhaft weitergereicht bekommen.

Ein Geschenk mit Bezug zur Studentenzeit

Neben der Dankesworte für das laut Landkreis "unermüdliche Schaffen rund um die Themen Gartenbau und Landespflege im Landkreis und darüber hinaus" erhielt Georg Hansul einen portugiesischem Wein als ein Gruß aus dem Land, welches ihn schon seit seiner Studentenzeit begeistert – inklusive passende Landkreis-Weingläser.

 
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