zurück
Strahlungen
Für Bayerns größten Windpark: Einstimmiges Votum von sechs Kommunen aus Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen
Euphorische Stimmung bei der interkommunalen Sitzung: 90 Ratsmitglieder beschließen einhellig die Gründung der Holding für den Bürgerwindpark Bildhäuser Forst.
15 bis möglicherweise 18 Windräder sollen sich künftig im Windpark Bildhäuser Forst drehen. Bei einer gemeinsamen Sitzung stimmten die Gemeinden der Gründung einer gemeinsamen Holding zu (Symbolbild). 
Foto: Patrick Pleul/dpa | 15 bis möglicherweise 18 Windräder sollen sich künftig im Windpark Bildhäuser Forst drehen. Bei einer gemeinsamen Sitzung stimmten die Gemeinden der Gründung einer gemeinsamen Holding zu (Symbolbild). 
Brigitte Chellouche
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:36 Uhr

"Dies ist ein historischer Moment", dieser euphorischen Feststellung von Strahlungens Bürgermeister Johannes Hümpfner schlossen sich viele Teilnehmer einer interkommunalen Ratssitzung an. Stadt- und Gemeinderäte von sechs Kommunen aus den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen hatten zuvor einen Beschluss gefasst, der den Bau von Bayerns leistungsstärkstem Windpark, den Bürgerwindpark "Bildhäuser Forst", einen großen Schritt voranzubringen dürfte. Einstimmig votierten die rund 90 Bürgervertreter für die Gründung einer dazu erforderlichen Holding.

Es war schon ein beeindruckendes Bild, das sich in der Günter-Burger-Halle bot, wo sich die Bürgermeister der sechs beteiligten Kommunen - Strahlungen, Bad Neustadt, Münnerstadt, Rödelmaier, Saal und Wülfershausen - und rund 90 ihrer Ratsmitglieder sowie verschiedene Fachleute trafen. Auf der Tagesordnung der gemeinsamen Sitzung stand die Beteiligung einer Holding für den Bürgerwindpark.

15 bis 18 Windräder geplant

Nacheinander eröffneten die Bürgermeister die Sitzung und stellten jeweils die Beschlussfähigkeit ihrer Gremien fest. Im Anschluss präsentierte Gunter Häckner von R3 RegionalEnergie Münnerstadt noch einmal den Planungsstand des Windparks. 15 bis möglicherweise 18 Windkraftanlagen sollen - teils wie an einer Schnur aufgereiht - auf den Flächen der beteiligten Kommunen entstehen. Sie werden schlüsselfertig abgegeben. Die jährliche Stromproduktion von 160 Millionen Kilowattstunden werde verteilt und gemeinsam vermarktet. Die Anlagen werden alle ausschließlich im Eigentum von Kommunen sein. "Das wird der leistungsstärkste Windpark in Bayern", sagte Häckner stolz.

Sechs Bürgermeister und rund 90 Gemeinderäte: das Votum für die Gründung der Holding für den Bürgerwindpark Bildhäuser Forst in der Günter-Burger-Halle von Strahlungen fiel einstimmig aus.
Foto: Johannes Hümpfner | Sechs Bürgermeister und rund 90 Gemeinderäte: das Votum für die Gründung der Holding für den Bürgerwindpark Bildhäuser Forst in der Günter-Burger-Halle von Strahlungen fiel einstimmig aus.

Nach der Gründung der Holding will man Anfang des kommenden Jahres in das Genehmigungsverfahren einsteigen. Als Baubeginn für das Projekt, für das 150 Millionen Euro veranschlagt sind, wurde Anfang 2026 genannt. Die Windkraftanlagen werden im folgenden Sommer errichtet und sollen Ende 2026 oder Anfang 2027 Strom liefern.

Sechs Ratsgremien stimmen jeweils einzeln ab

Zur rechtssicheren Gestaltung der kommunalen Zusammenarbeit und zur Realisierung des interkommunalen Windparks ist eine Holding geplant. Bianca Engel von einer Kanzlei aus Erfurt stellte das Gesellschaftskonstrukt vor. Die Kommanditisten der "Interkommunaler Bürgerwindpark Bildhäuser Forst Holding" sind die sechs Kommunen und das Überlandwerk Rhön.

Aufgrund dieser Informationen mussten nun alle Gemeinderäte einen Beschluss zur Beteiligung am Bürgerwindpark fassen. Das geschah dann - sehr zur Überraschung mancher Beteiligten - jeweils einstimmig. Es folgte ein zweiter Beschluss, der die Inhalte des Gesellschaftsvertrages genehmigte. Auch hier wurde Einstimmigkeit festgestellt. Die Stimmung in der Günter-Burger-Halle war euphorisch. Dies ist ein "Votum für die Zukunft", so der sichtlich gerührte Gastgeber Johannes Hümpfner.

Großer Dank an Johannes Hümpfner aus Strahlungen

Große Worte des Dankes richtete Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner an die Gremien und Projektbeteiligten, besonders aber an seinen Strahlunger Kollegen. "Dass heute alles so gut gelaufen ist, haben wir Deiner guten Vorbereitung und Deinem Engagement in den letzten zwei Jahren zu verdanken." Auch der Münnerstädter Bürgermeister Michael Kastl war voll des Lobes für den Strahlunger Bürgermeister. "Du warst der Erste, an den wir uns herangetastet haben. Du hast uns die Türen nach Rhön-Grabfeld geöffnet." Es sei einmalig, dass alles so reibungslos erfolgt ist.

Auch Roland Göpfert vom Überlandwerk dankte den Gemeinden für das große Vertrauen und das einstimmige Votum. "Leisten wir gemeinsam einen Beitrag zur Energiewende. Wir werden unser Bestes geben." Auch Gunter Häckner dankte den Gremien für die einhellige Zustimmung aus. Er versprach, das Projekt weiterhin vertrauensvoll und transparent weiterzuverfolgen und die Gremien umfassend zu informieren.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Strahlungen
Brigitte Chellouche
Bürgermeister Michael Werner
Holdings
Michael Kastl (Bürgermeister)
Stadt Bad Neustadt
Tagesordnungen
Windparks
Überlandwerk Rhön
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Gerhard Zwierlein
    Klar einstimmig! Die Hollstädter, Heustreuer, Großbardorfer, Burgläurer, Wollbacher, Unslebner und andere waren ja nicht eingeladen. Schon erstaunlich - Die Stadt Münnerstadt ist für die Erweiterung der Windvorrangebiete - aber nur dort, wo die Stadt selber mitmischt. In Großwenkheim - so munkelt man - soll das nicht so gewesen sen. Da soll sich doch einer unter dem Fähnchen einer Windpark Bildhäuser Forst-Erweiterung um Windvorbehaltsgbiete bemüht haben, aber die Stadt hats durchschaut. Erweiterung ja - aber nur am Langen Schiff. Ein Schelm wer böses denkt....aber um Erneuerbare Energien gehts da nicht. Es geht um Geld und Einfluß !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Philipp Becker
    Verschandelung der Landschaft, Zerstörung der Heimat, Rodung von Wäldern, die grüne Ideologie hat schon was.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten