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Münnerstadt
15 Windräder im Bildhäuser Forst bei Münnerstadt
In Münnerstadt und fünf Nachbarkommunen des Landkreises Rhön-Grabfeld soll der leistungsstärkste Windpark in Bayern entstehen.
Im Wald auf dem Münnerstädter Schindberg sind bereits mehrere Windräder gebaut worden. Jetzt sollen 15 im Bildhäuser Forst folgen.       -  Im Wald auf dem Münnerstädter Schindberg sind bereits mehrere Windräder gebaut worden. Jetzt sollen 15 im Bildhäuser Forst folgen.
Foto: Thomas Malz | Im Wald auf dem Münnerstädter Schindberg sind bereits mehrere Windräder gebaut worden. Jetzt sollen 15 im Bildhäuser Forst folgen.
Thomas Malz
 |  aktualisiert: 14.06.2024 11:00 Uhr

Ursprünglich sollten es einmal drei Windräder werden, die auf Münnerstädter Gemarkung im Bildhäuser Forst gebaut werden sollten. Inzwischen sind es 15 Windräder , sechs davon auf Münnerstädter Gemarkung, die Ende 2026 ans Netz gehen könnten. „Das kam nur durch die Aufgeschlossenheit und Zukunftsorientiertheit von Münnerstadt und den anderen Kommunen. Wir sind am Ziel“, sagte Norbert Schmäling . Er ist zusammen mit Gunter Häckner Geschäftsführer der R3 RegionalEnergie GmbH, die den Windpark entwickelt. Gemeinsam stellten sie nun das Projekt dem Münnerstädter Stadtrat vor.

Relativ schnell nach der Einstellung des Klimamanagers Stefan Richter habe es Gespräche wegen des Vorbehaltsgebietes Bildhäuser Forst gegeben, sagte Bürgermeister Michael Kastl. Damals ging es nur im Münnerstadt , der größere Teil des Gebietes liegt aber in Rhön-Grabfeld. Im Juni 2022 war Michael Kastl dann vom Stadtrat beauftragt worden, Gespräche mit den Nachbarkommunen aufzunehmen. Dann gab es eine gemeinsame Gemeinderatssitzung, Münnerstadt sei als Leitkommune des Projektes anerkannt worden. Wegen einer Umplanung sei inzwischen aber auch die Stadt Bad Neustadt im Boot. Und nun entstehe der leistungsstärkste Windpark Bayerns.

Im Stillen geplant

Bis vor wenigen Wochen war das Projekt im Stillen verfolgt worden. „Das war für Herrn Richter schwer, weil er es in keinem Rechenschaftsbericht sagen durfte“, betonte Michael Kastl.

Gunter Häckner ging dann näher auf interkommunalen Bürgerwindpark Bildhäuser Forst und die lokale Produktion von Wasserstoff ein, wobei die Wertschöpfung und der Klimaschutz im Eigentum von Kommunen und Bürgern sein soll. Der gemeinschaftliche Ansatz ist das Grundprinzip des Projekts.

Für eine höchstmögliche lokale Wertschöpfung soll der gemeinschaftliche Ansatz zu höchstmöglicher Akzeptanz und damit zur schnellstmöglichen Umsetzung der Energiewende führen. Regionalwerke in den Landkreisen sollen die Vorteile von Stadtwerken in den ländlichen Raum bringen. Das Modell von R3 sieht vor, die Kosten für die Projektentwicklung und den Bau von Anlagen offenzulegen. Alle Anlagen sollen nach dem Bau schlüsselfertig an die Standortkommune oder von ihr genannten Dritten übergeben werden. Das könnte eine lokale Bürgergenossenschaft, ein kommunaler Energieversorger oder ein Regionalwerk sein.

Bürgerbeteiligung möglich

Gunter Häckner zeigte auf, was möglich sein wird. Dazu zählen die gesicherte Eigenkapitalrendite, die mögliche Beteiligung des Überlandwerks Rhön oder eines Regionalwerks Bad Kissingen. Ganz wichtig: Auch die Bürgerbeteiligung ist möglich. Der Geschäftsführer zeigte die verschiedenen Planungsphasen auf. So war man im Herbst 2021 noch von drei Windrädern auf Münnerstädter Gebiet des Bildhäuser Forstes ausgegangen. Jetzt sind es sechs in Münnerstadt ,eins in Saal, zwei in Wülfershausen, zwei in Rödelmaier, drei in Strahlungen und eins in Löhrieth.

Die Gesamtleistung der Windräder mit einer Spitzenhöhe von 270 Meter beträgt rund 100 Megawatt, rund 150 Millionen Euro wird das Projekt kosten. Etwa 14 Millionen Euro sind pro Jahr als Ertrag zu erwarten.

Inzwischen liegen positive Grundsatzbeschlüsse aller Kommunen vor, die naturschutzfachlichen Untersuchungen laufen, ebenso die Windmessung in 300 Meter Höhe. Eine befristete Netzanschlusszusage liegt ebenfalls vor, so Gunter Häckner.

Weichen sind gestellt

Nach einigen Nachfragen und einer kurzen Diskussion,m sagte Michael Kastl, dass ein Regionalwerk und eine landkreisweite Bürgergenossenschaft im Aufbau sind. Wenn so viele Kommunen aus zwei Landkreisen zusammen arbeiten habe auch das Bayernwerk kein Problem, einen Anschlusspunkt zu finden. Die Vorstellung des aktuellen Sachstandes war als reine Information gedacht, ein Beschluss nicht nötig. Die Weichen hat der Stadtrat schon früher gestellt.

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