Die Firma Jopp hat es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 in Bad Neustadt CO₂-neutral zu produzieren. Ein großer Schritt in diese Richtung ist die Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Werkes 3 in der Gartenstraße. Bei der PV-Anlage handelt es sich um die erste größere firmeneigene Anlage. Weitere werden folgen. In Bad Neustadt und auch darüber hinaus.
Die Installation der Photovoltaikanlagen sei eines der größten Bauprojekte 2022 bei Jopp gewesen, betonte Geschäftsführer Martin Büchs bei der offiziellen Einweihung. Gleichzeitig sei sie mit vielen Herausforderungen verbunden: Statik, Brandschutz, Dachsanierung, Einspeisungszusagen, Materialverfügbarkeit oder auch Zertifizierung. Bereits seit zwei Jahren seien die vorbereitenden Maßnahmen dafür gelaufen.
Leistung von über 700 Kilowatt-Peak
Büchs dankte allen Beteiligten an dem Projekt. Gemeinsam nahm er mit Bürgermeister Michael Werner, Sparkassenvorstand Georg Straub, Detlef Gensler (Leiter Firmenkundenbetreuung bei der Sparkasse), Christoph Hergenhahn (Leiter Netzbetrieb beim Überlandwerk), Patrick Pfenning (Projektmanager bei der Firma Suntec) und Carlo Jacopino (Leiter der Betriebstechnik bei Jopp) die Anlage in Betrieb.
Diese verfügt über eine Leistung von über 700 kWp (die Maßeinheit Kilowatt-Peak beziffert die elektrische Spitzenleistung einer Photovoltaikanlage). Trotz der beachtlichen Größe von rund 5400 Quadratmetern belegter Dachfläche und fast 1800 Solarmodulen decke die Stromerzeugung voraussichtlich nur knapp zehn Prozent des Jahresverbrauchs des Werks 3 ab, bedauert Martin Büchs.
Daher plane Jopp weitere Projekte, die bereits in der Umsetzung sind. Insgesamt sollen die Dachanlagen in Bad Neustadt 1,8 MWp umfassen. Sie sollen in den nächsten Monaten fertiggestellt werden. Die gleiche Größe komme nochmal hinzu für die Dachanlagen bei den Jopp-Werken außerhalb der Region.
Nachhaltigkeit und weniger Stromkosten
Neben der nachhaltigen Stromproduktion soll die Anlage langfristig zu geringeren Stromkosten der Firma und damit zur Standortsicherheit beitragen. "Die Mehrbelastungen aus der aktuellen Energiekrise sind enorm", so der Geschäftsführer. "Daher sind wir sehr froh, dass wir einen ersten Schritt zur Eigenversorgung machen konnten." Martin Büchs betonte ebenfalls, dass man mit der Installation und der Eigenerzeugung die Basis für eine langfristige Kundenzufriedenheit schaffen würde und dadurch eine gute Grundlage für weitere Aufträge gelegt habe.
Jopp hat zur Eigenerzeugung des Stroms eine eigenständige Firma gegründet, die sich auch an weiteren Solar- und Windprojekten in der Region beteiligen kann. Um CO₂-Neutralität zu erreichen, strebe man zudem Kooperationen mit anderen Firmen und regionalen Partnern an, so Büchs.
Besonders stolz sei man, betont der Geschäftsführer, dass sich neben der Firma und der Bankenfinanzierung auch Mitarbeiter an der Finanzierung von Energiespar- und Erzeugungsmaßnahmen beteiligen. Über ein "Genussrechtsprogramm" hätten Mitarbeiter der Firma mehr als zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um langfristige Investitionen zu finanzieren. "Die Mitarbeiter bekommen pro Jahr über sechs Jahre mehr als fünf Prozent Zinsen, wir bekommen zusätzliche Mittel zur Finanzierung, und davon profitiert letztendlich jeder, auch die Umweltbilanz der Firma und die Region."