zurück
Herschfeld
Festakt 50 Jahre Rhön-Klinikum: Vom Sanierungsfall zum Gesundheitskonzern - Eugen Münch setzte Maßstäbe
In einem Festakt auf dem Rhön-Klinikum Campus würdigten Vertreter aus Politik und Gesundheitswesen den Klinikkonzern.
Nehmen den Unternehmensgründer beim Festakt zum 50-jährigen Jubiläum des Rhön-Klinikums in ihre Mitte (von links): Jan Liersch, Aufsichtsratsvorsitzender, Vorstand Gunther K. Weiß, Bürgermeister Michael Werner, die MdB Dorothee Bär, Vorstand Stefan Stranz, Gesundheitsministerin Judith Gerlach, Eugen Münch, Asklepios-Gründer Bernard große Broermann, MdB Sabine Dittmar, Direktorin Sandra Henek, Vorstandsvorsitzender Tobias Kaltenbach sowie der stellvertretende Landrat Bruno Altrichter.
Foto: Patty Varasano | Nehmen den Unternehmensgründer beim Festakt zum 50-jährigen Jubiläum des Rhön-Klinikums in ihre Mitte (von links): Jan Liersch, Aufsichtsratsvorsitzender, Vorstand Gunther K.
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:22 Uhr

Eine seinerzeit sanierungsbedürftige Kurklinik und eine Neuausrichtung des Kurwesens nutzte Eugen Münch 1973 zur Gründung der damaligen Rhön-Klinikum-GmbH. Es sollte der Anfang einer 50-jährigen Erfolgsgeschichte werden.

Seinerzeit mit 66 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gestartet, hat das Rhön-Klinikum heute rund 18.000 Beschäftigte mit einem Auszubildendenanteil von knapp zehn Prozent. Im Atrium des 2018 eröffneten Zentrums für klinische Medizin fand der Festakt zum 50-jährigen Jubiläum mit zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung, Gesundheitswesen und Wissenschaft statt. Zahlreiche Vertreter würdigten in Grußworten das Rhön-Klinikum als Vorreiter in einer Vielzahl an Innovationen über dessen nunmehr ein halbes Jahrhundert währender Geschichte.

Rhön-Klinikum AG war der erste private Klinikkonzern

Erster privater Klinikkonzern, als erstes Krankenhaus an der Börse notiert (1989), als erstes und bislang einziges privates Unternehmen mit der Leitung von Universitätskliniken (Gießen und Marburg) betraut. Die Rhön-Klinikum AG, die heute als eigenständiges Unternehmen mehrheitlich zu den Asklepios Kliniken gehört, ist in vielerlei Hinsicht beispielgebend gewesen. Ihre Bedeutung für die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum ist für die Region Main-Rhön herausragend.

 Eugen Münch, Gründer und Großaktionär der Rhön-Klinikum AG.
Foto: Patty Varasano |  Eugen Münch, Gründer und Großaktionär der Rhön-Klinikum AG.

"Gerade in Zeiten großer globaler und nationaler Unsicherheiten ist das 50-jährige Jubiläum ein Zeichen für historische Kontinuität, aber auch für Aufbruch und Zukunftsfähigkeit", sagte der Vorstandsvorsitzende der Rhön-Klinikum AG, Professor Dr. Tobias Kaltenbach zum Auftakt des Festaktes.

"Der Erfolg des Rhön-Klinikums am Beispiel Bad Neustadt machte in ganz Deutschland Schule", so Kaltenbach. Die Spezialisierung unter anderem in der Herz- und Gefäßklinik im ländlichen Raum sei eine Erfolgsgeschichte. "Man mag das im Gedächtnis behalten in der aktuellen Situation der Zentralisierung von Krankenhäusern", sagte Kaltenbach.

Gesundheitsministerin Judith Gerlach: Rhön-Klinikum Vorreiter in der Digitalisierung

"Nichts ist so beständig wie der Wandel", sagte die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach und nannte Rhön eine der größten und innovativsten Kliniken Deutschlands. "Aus Patientensicht ist das ideal", sagte Gerlach mit Bezug auf den ländlichen Raum.

"Bayern leistet seinen Beitrag, um die stationäre Versorgung zukunftssicher aufzustellen - auch im ländlichen Raum", so die Gesundheitsministerin. Ebenso sei das Rhön-Klinikum Vorreiter in der Digitalisierung von Krankenhäusern, einem weiteren Zukunftsmarkt. Die Gesundheitsministerin forderte, die Kliniklandschaft in Bayern bestmöglich zu erhalten und zu fördern.

Zahlreiche Gäste verfolgen am Samstag den Festakt '50 Jahre Rhön-Klinikum' im Zentrum für klinische Medizin am Rhön-Klinikum Campus in Bad Neustadt.
Foto: Patty Varasano | Zahlreiche Gäste verfolgen am Samstag den Festakt "50 Jahre Rhön-Klinikum" im Zentrum für klinische Medizin am Rhön-Klinikum Campus in Bad Neustadt.

Sabine Dittmar: Die Reform muss kommen

Sabine Dittmar, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, betonte die Bedeutung der angekündigten Krankenhausstrukturreform. "Die Reform muss kommen", sagte Dittmar und hob gleichzeitig hervor, die Veränderungen dürften nicht zulasten der Sicherheit und der Stabilität im Gesundheitswesen gehen.

Mit dem Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt, der Zentralklinik Bad Berka, dem Klinikum Frankfurt an der Oder sowie der Universitätskliniken Gießen und Marburg gehören fünf Maximal- und Schwerpunktversorger zur Rhön-Klinikum AG. Alle Kliniken stehen als akademische Lehrkrankenhäuser im engen Austausch mit Forschungseinrichtungen. Im vergangenen Jahr wurden 855.000 Patienten in den Kliniken des Konzerns stationär und ambulant behandelt.

Der stellvertretende Landrat Bruno Altrichter nannte Rhön einen "Leuchtturm der Gesundheitsregion Main-Rhön". Die Glaskuppeln am Standort Bad Neustadt wie das Glasdach und der neue Campus wurden zum Markenzeichen des Klinikkonzerns.

Eugen Münch: "Ich wollte etwas in der Gesellschaft erreichen"

"Ich wollte etwas in der Gesellschaft erreichen", sagte Unternehmensgründer Eugen Münch in einem Interview mit Moderatorin Romina Langenhan zum Ende des Festaktes. Münch forderte von der Politik die richtigen Weichenstellungen für die Krankenhäuser der Zukunft. Aber auch der Fachkräftemangel bereit ihm Sorgen wie auch Veränderungen in der Gesellschaft. Das Zusammenfließen von ambulanter wie stationärer Behandlung im Campus Bad Neustadt sei einer der Bausteine für die Zukunft. "Das ist ein zentraler Ansatz", sagte Eugen Münch.

Der Gründer und Alleingesellschafter der Asklepios Kliniken, Dr. Bernard große Broermann, würdigte Eugen Münch für dessen außergewöhnliche Leistungen: "Münch hat mehr Innovationen für die deutsche Krankenhauslandschaft auf den Weg gebracht, als jeder andere."

Fotoserie
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Herschfeld
Stefan Kritzer
Asklepios Kliniken GmbH
Bruno Altrichter
Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung
Eugen Münch
Gesundheitsminister
Herschfeld
Jubiläen
Judith Gerlach
Krankenhauslandschaft
RHÖN-KLINIKUM Bad Neustadt
Rhön-Klinikum Campus
Sabine Dittmar
Universitätskliniken
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Olaf Schlemmer
    Interessant wie schnell kritische Beiträge hier gelöscht werden. Jetzt wird es nicht mal mehr begründet.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Olaf Schlemmer
    Schön das das Rhönklinikum seine 50 feiert. Nur hat man die Vergessen die es möglich gemacht haben. Das ist nämlich das Klinikpersonal angefangen von der Putzfrau bis zum Arzt. Früher noch ein Klinikum wo man sich auch als Patient wohl gefühlt hat. Heute ist nur noch eine Behandlungsfabrik die auf Gewinnmaximierung getrimmt ist und wo vergessen wird wer es möglich das diese Gewinne auch eingefahren werden können. Als Patient ist man nur noch eine Nummer über die hoffentlich viele Fallpauschalen abgerechnet werden können. Und so wird alles ausgesourct was nur geht. Reinigung, Küche, Handwerker u.s.w. Weil das Personal was mal weg ist unterliegt nicht mehr dem Tarifvertrag. Coronaprämie, Inflationausgleich, Weihnachtsgeld für Personal? Wozu? Man steigert zwar den Gewinn um 33,7 Prozent auf 23,8 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr bis September. Nur hat das Personal kaum was davon den den größten Teil stecken sich Menschen wie Dr. Bernard große Broermann und die Aktionäre ein.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Klaus Krug
    Bei allen Erfolgen des Rhönklinikums sollte man nicht vergessen, dass damals die Betriebswirtschaftslehre Einzug in die Kliniken und das Gesundheitswesen gehalten hat. Und heute entscheiden letztendlich die BWLer, was in den Kliniken gemacht und womit Geld verdient wird. Die Ärzte sind da oft nur noch das Beiwerk, das die am meisten ertragsbringende oder am wenigsten Kosten verursachende Behandlung aussuchen darf. Was keinen Gewinn mehr abwirft (z.B. die Behandlung von Kindern), wird reduziert, analog zur Produktion von Standard-Arzneimitteln, die man im Zuge der Globalisierung komplett China und Indien überlassen hat.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten