
Das Grabfeld dürstet, das Trinkwasser wird knapp. Dem trockensten Landstrich in Bayern muss geholfen werden. Seit etwa zwei Jahren steht ein Anschluss an die Fernwasserversorgung Oberfranken im Raum. In den letzten Monaten war es ruhig geworden um das Thema. Doch nun hat eine Zusammenkunft wichtiger Akteure im Landratsamt Rhön-Grabfeld die eine oder andere neue Information zum Sachstand gebracht.
Das Treffen fand hinter verschlossenen Türen statt. Gegenüber dieser Redaktion nennt Landrat Thomas Habermann jedoch die wichtigsten Punkte aus der Sitzung. Eine grundlegend neue Strategie ist demnach nicht verfolgt worden. Wie schon seit 2022 tendieren Landratsamt und das Umweltministerium mit dem Landesamt für Umwelt als Fachbehörde weiter für einen Anschluss an die Fernwasserversorgung Oberfranken.
München will den Zusammenschluss von Wasserzweckverbänden
Die großen Investitionen für die Sicherung der Wasserversorgung im Grabfeld will der Freistaat aber nicht nur für einen überschaubaren Bevölkerungsanteil des Landkreises unterstützen. Deshalb fordert das erwähnte Strukturgutachten den Zusammenschluss mehrerer Wasserzweckverbände.
Konkret könnte das bedeuten, dass sich nicht nur die Wasserzweckverbände Bad Königshofen Nord, Mitte und Süd, sondern auch Kommunen wie Saal, Wülfershausen oder Hollstadt, vor allem aber auch der große Wasserzweckverband Mellrichstädter Gruppe zu einem Verbund zusammenschließen, um eine größere Versorgungseinheit zu bilden.
Strukturgutachten favorisiert Fernwasser-Anschluss nach Oberfranken
Das wäre sozusagen der Preis, den die Kommunen bezahlen müssten für einen Fernwasseranschluss, der die Trinkwasserversorgung für die nächsten rund 35 Jahre sichert. Dieses Grundkonzept wurde mehr oder weniger schon 2022 in Oberstreu bei einem Informationstreffen vorgestellt. Ein aktuelles Strukturgutachten des Umweltministeriums für den Landkreis, das am Mittwoch im Landratsamt vorgestellt wurde, bestärkt nun noch einmal diese Tendenz.
"Der Raum Bischofsheim bleibt in den Plänen erst einmal außen vor", so Landrat Habermann gegenüber dieser Redaktion. Dort sei die Wasserversorgung aufgrund der Trinkwasservorkommen für die nächsten Jahre erst einmal gesichert.
Theoretisch wäre auch eine Binnenlösung innerhalb des Landkreises möglich. Wenn beispielsweise die Grabfeld-Kommunen und die Mellrichstädter Gruppe einen Verbund bilden würden, könnte das auch eine Möglichkeit sein. Aber das Strukturgutachten geht davon aus, dass die Versorgungssicherheit für die Region auf Dauer nicht garantiert wäre.
Preiswerte Binnen-Lösung wäre wohl nicht dauerhaft sicher
Dann nützte es wohl auch nichts, dass eine solche Binnenlösung innerhalb des Landkreises "nur" Kosten von rund 13 Millionen Euro verursachen würde, während die Fernwasser-Lösung laut dem Strukturgutachten auf rund 29 Millionen Euro komme, wie Habermann aus der Sitzung berichtet.
Worum es jetzt weiter gehen dürfte bei den Verhandlungen: Wie weit geht die Solidarität der Rhön-Grabfelder Gemeinden. Vor allem aber: Wer zahlt welchen Anteil an den Millionen-Projekten? Die Wasserzweckverbände haben in den vergangenen Jahren viele Millionen investiert, um ihre Anlagen auf den neuesten Stand zu bringen. Das Geld soll ja nicht verloren sein, und die Bürgerinnen und Bürger wollen nicht schon wieder für eine ganz andere Versorgung zur Kasse gebeten werden.
Habermann fordert Solidarität und Weitsicht
"Es geht jetzt darum, Solidarität und Weitsicht zu beweisen", so Landrat Habermann. Dazu waren die Verantwortlichen beim 2022er-Treffen schon bereit. Die Frage für sie wird sein, wie solidarisch sich der Freistaat zeigt bei der Finanzierung der Wasserversorgung in den Zeiten des Klimawandels.
Das Projekt "SüSWasser" der Staatsregierung spielt hier eine Rolle. Hier wird die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung für einen Zeitraum bis etwa 2050 konzipiert, eine tragende Rolle spielen dabei Fernwasser-Verbindungen. Zu erwarten sind in den nächsten Jahren viele Millionen Euro an Investitionen. Die Einführung eines Wasser-Cent, der auf die Trinkwassergebühren aufgeschlagen wird, steht aber immer noch aus, obwohl sich CSU und Freie Wähler im Koalitionsvertrag drauf verständigt hatten. Mit diesem zweckgebundenen Wasser-Cent könnte der Freistaat die Kommunen unterstützen. Bleibt also abzuwarten, wie die Verhandlungen für den neuen Haushalt enden werden.
Landkreis Rhön-Grabfeld hat in München oberste Priorität
Die Zeit drängt für das trockene Grabfeld. "Beim Umweltministerium sieht man für den Landkreis oberste Priorität", teilt Landrat Thomas Habermann aus dem Mittwochs-Treffen mit. Entsprechend ist Habermanns möglicher Zeitplan auch ambitioniert. Wenn bis 2025 die Finanzierung steht, könnte 2026 auch schon Baubeginn sein für den Fernwasser-Anschluss.
Bis dahin werden die Rhön-Grabfelder Bürgermeister und Zweckverbandsmitglieder noch einigen Redebedarf haben. Ein alternativer Anschluss an Thüringen dürfte da nicht mehr diskutiert werden. "Thüringen war nicht mehr Gesprächsthema", so Habermann knapp.
"Eine Zusammenkunft wichtiger Akteure im Landratsamt Rhön-Grabfeld...neue Information zum Sachstand gebracht."
Was für eine Freimaurerloge oder wer verbirgt sich hinter den wichtigen Akteuren! Die eigens gegründete Wasser-ARGE kanns nicht sein, Demokraten können es wohl auch nicht sein: Trinkwasser geht alle an. Vermutung: Landratsfreunde wohl eher! Zahlen werden ohne Quellenangabe genannt! Lt Baurconsult aus dem Jahr 2019 (siehe MP) kostet die Oberfrankenvariante 35 Mio nun-obwohl die Baupreisindices seitdem von 88,9 auf 130,3 gestiegen sind das 52 Mio? Beim landkreiseigenen Schülerwohnheim in NES hat der Landrat den Kreistag mit 5,5 Mio geködert-Kosten aktuell 11 Mio! Ist es für kommunale Zweckverbände zulässig, trotz gesicherter Wasserversorgung-Mellrichstädter Gruppe ist DICK gesichert-unnötige Kosten einzugehen. Warum Neustadt nicht? Zu groß-Freie Wähler? Die Rhön nicht? Ist das Landrats-Land? Wer weiß? Wer scheut warum die Öffentlichkeit?