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Bad Königshofen
Fernwasser aus Oberfranken für Rhön-Grabfeld: Für wann Landrat Thomas Habermann das für möglich hält
In der Sitzung des Kreistags nennt Thomas Habermann noch keine Details des Fahrplans, bittet aber um eine möglichst große Geschlossenheit bei dem Thema.
Wann klappt es mit dem Fernwasserbezug für das von Trockenheit gebeutelte Grabfeld: Landrat Thomas Habermann hält die Lösung des Problems in den nächsten fünf Jahren für möglich.
Foto: Schuster | Wann klappt es mit dem Fernwasserbezug für das von Trockenheit gebeutelte Grabfeld: Landrat Thomas Habermann hält die Lösung des Problems in den nächsten fünf Jahren für möglich.
Michael Petzold
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:44 Uhr

In fünf Jahren sollen das Grabfeld und der gesamte Landkreis Fernwasser aus Oberfranken beziehen können. Diese Prognose äußerte Landrat Thomas Habermann  in der Kreistagssitzung am Mittwoch im großen Kursaal der Frankentherme. Weitere Details zu dem ambitionierten Fahrplan aus der Studie der Fachbehörden nannte Habermann nicht, weil zunächst die verantwortlichen Personen der Wasserzweckverbände und betroffenen Gemeinden informiert werden sollen. Das soll zügig in den nächsten Wochen erfolgen.  

Drei Forderungen stellte Habermann für eine dauerhafte und verlässliche Wasserversorgung in den von großer Trockenheit heimgesuchten Gebieten auf. Es sind dies ein schonenderer Umgang mit der Ressource, weil Wasser ein knappes Gut geworden sei, eine intelligente Planung und Umsetzung von Verbundsystemen und die Sicherheit, dass die Wasserversorgung in öffentlicher Hand bleibt. 

Landrat Habermann will bei Wunsch Gemeinderatssitzungen besuchen 

Mehrfach hob der Landrat hervor, wie wichtig ihm eine landkreisweite Geschlossenheit beim Thema Wasserbezug ist. "Ich gehe in jede Gemeinderatssitzung, wenn das gewünscht wird", betonte er. Denn hier gehe es um gewaltige Summen, die vom bayerischen Staat als Sonderförderung aufgebracht werden müssten.

Da sollte nicht der Eindruck entstehen, dass das Vorhaben nicht von allen unterstützt werde. "Wir reden hier nicht von 500.000 Euro, sondern vielleicht vom Hundertfachen." Und so hofft er bis Anfang Dezember auf eine einheitliche Willensbildung, wie man sich im Landkreis die künftige Wasserversorgung vorstellt.

Landkreis tritt dem Zweckverband Fernwasserversorgung Oberfranken bei

"Als ein wichtiges Signal, dass wir es ernst nehmen", will Habermann auch den Beitritt zum Zweckverband Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) verstanden wissen, der vom Kreistag dann bei zwei Gegenstimmen gebilligt wurde. Das Gleiche gilt für die grundsätzliche Entscheidung für einen Anschluss des Landkreises und insbesondere des Grabfelds an die FWO sowie die dringende Bitte an den Freistaat, zur Verwirklichung des Vorhabens die notwendigen Finanzmittel bereitzustellen.

Allzu starke finanzielle Belastungen könnten die Menschen im Grabfeld nicht stemmen, so Habermann weiter, der bei einem künftigen Wasserpreis wenig Spielraum sieht. Schon jetzt zahle man in Bad Königshofen 2,55 Euro für den Kubikmeter, in Bad Neustadt sei es gerade halb soviel.

Rund 65 Kilometer an Leitungen, wie hier auf diesem Foto bei Bergtheim, müssen für den Verbund mit der FWO ins Grabfeld verlegt werden.
Foto: Lothar Riedel | Rund 65 Kilometer an Leitungen, wie hier auf diesem Foto bei Bergtheim, müssen für den Verbund mit der FWO ins Grabfeld verlegt werden.

Alle Gedankenspiele für Zwischenlösungen sind jetzt vom Tisch

Die große Mehrheit stimmte zudem dafür, dass ausgehend von den Ergebnissen des Strukturgutachtens zur Wasserversorgung für Nordost-Unterfranken der Anschluss des Raumes Bad Königshofen an die FWO vorrangig vor allen anderen Maßnahmen in einem Bauabschnitt erfolgen soll. In dem im Frühjahr 2022 von der Staatsregierung in Auftrag gegebenen Strukturgutachten war man noch von zwei Bauabschnitten ausgegangen, was dann aber nicht als praktikabel erkannt wurde . "Provisorien halten ewig", meinte dazu Habermann. 

Damit sind dann alle Zwischenlösungen vom Tisch. Ob es sich nun um die Mittelstreuer Quellen der Mellrichstädter Gruppe handelte, oder, wie erst unlängst im Gespräch, eine übergangsweise Lieferung von Wasser aus Thüringen. In beiden Fällen war man allerdings davon ausgegangen, dass mit einem Anschluss an eine Fernwasserversorgung nicht vor 2049 zu rechnen sei. Eine Jahreszahl, die sich aber auf die ins Auge gefassten Gesamtmaßnahmen für ganz Bayern bezog. 

Landkreis war schon einmal Mitglied im Zweckverband

Der Landkreis war schon einmal Mitglied im FWO-Zweckverband, trat dann aber wieder aus, als in den 90er Jahren ein Bürgerentscheid gegen einen Anschluss ausfiel. "Die Leitung könnten wir seit 25 Jahren haben", machte Habermann deutlich, ist aber auch der Ansicht, dass man heute im Grabfeld über einen Fernwasserbezug anders denkt, als damals. Auch Kreisrätin Birgit Reder-Zirkelbach vom Kreisvorstand der Grünen, gab zu, die ablehnende Haltung damals unterstützt zu haben, weil mit dem Anschluss alle Brunnen stillgelegt werden sollten. Weil dies heute aber nicht mehr der Fall sei, könne sie dem Anschluss auch zustimmen.

Die heimischen Brunnen sollen möglichst erhalten bleiben

In einem Schreiben an das Bayerische Umweltministerium hatte die Regierung von Unterfranken bereits im Februar 2020 festgestellt, dass von staatlicher Seite die Bemühungen um eine Trinkwasserleitung über die FWO in die nördlichen und östlichen Gebiete Unterfrankens unterstützt werden sollten. Das Vorhaben werde der Zielsetzung gerecht, die Wasserversorgung auf möglichst mehrere Bezugsmöglichkeiten zu stützen, heißt es weiter in dem Schreiben.

Für den Verbund mit der FWO müssen rund 65 Kilometer Wasserleitungen gebaut werden. Nicht zum Zuge kommt damit ein Anschluss an die Fernwasserversorgung Südthüringen (FWS), weil die Fachbehörden bei einem eventuellen Vollbezug die Talsperre Schönbrunn an ihrer Kapazitätsgrenze sehen, was bei der FWO nicht der Fall sei. Bei einer Entscheidung für die FWS Wahl wäre eine 39 Kilometer lange Leitung erforderlich.     

 
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat Artikel: "Drei Forderungen stellte Habermann für eine dauerhafte und verlässliche Wasserversorgung in den von großer Trockenheit heimgesuchten Gebieten auf."

    Wenn es wirklich mal dazu kommen sollte, dass Teile Deutschlands keine verlässliche Wasserversorgung mehr haben während andere Teile Deutschlands sprichwörtlich im "Wasser schimmen" dann haben wir noch ganz andere Probleme.

    Es ist gut, dass die Wasserversorgung in Deutchland nicht privatisiert ist, es kann aber auch nicht sein, das eine sichere Wasserversorgung bis in die kleinste Kommune heruntergebrochen wird.

    Sichere Wasserversorgung ist in meinen Augen eine staatliche Aufgabe und sollte nicht davon abhängig sein wie aktiv ein Landrat in dieser Sache ist.
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  • zwrecht@aol.com
    Das schafft nur ein Poltiker: Trinkwasser fürs Grabfeld nun von 2049 auf 2027 - 20 Jahre ! Ein Zauberer ! Toller Sprung ! "Weitere Details zu dem ambitionierten Fahrplan aus der Studie der Fachbehörden nannte Habermann nicht" . Ambitioniert ? Ne...meine Meinung: in FÜNF JAHREN ist Landrat kein Habermann mehr - äh....der Habermann kein Landrat mehr...da ist er in Pension. Der Werksleiter der FWS (FernWasServersorgung) aus Thüringen Dr.John Zitzmann (FH) Werksleiter sieht in der Komplettversorgung des Grabfelds "kein Problem und erinnert an die seit Jahren immer wieder geführten Gespräche, die bis zu einer Komplettversorgung des Grabfelds durch die FWS gereicht hätten. Selbst nach dem Dürresommer verfüge die Talsperre jetzt noch über einen Füllstand von 75 Prozent. ---So und nun ein wichtiger Punkt: Dr.Zitzmann ist rein alterstechnisch in fünf Jahren immer noch im Amt. Liebe Presse: Bitte klären Sie diesen Widerspruch ! Kann man, oder darf man dem Landrat noch glauben ?
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  • zwrecht@aol.com
    Mainpost vom 27.11.19: Habermann ".. fasste der Landrat den aktuellen Stand kurz zusammen: Neben dem möglichen Wasserbezug aus Südthüringen, FWS, von der Talsperre Schönbrunn, wo es mengen- und qualitätsmäßig keine Bedenken gibt, brachte das WWA auch den Wasserbezug von der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) ins Gespräch. Auch von dort wäre eine Teil- oder Vollversorgung möglich. Das Wasser käme von der Ködeltalsperre im Frankenwald.
    Mit geschätzten 35 Millionen Euro wäre der Anschluss an Oberfranken die teuerste Variante, der Anschluss an Südthüringen wird auf 26 Mio. Euro geschätzt. ---HEUTE Landrat:
    Nicht zum Zuge kommt ein Anschluss an die Fernwasserversorgung Südthüringen (FWS), weil die Fachbehörden bei einem eventuellen Vollbezug die Talsperre Schönbrunn an ihrer Kapazitätsgrenze sehen, was bei der FWO nicht der Fall sei. - ACH so, das Wasser reicht nicht! MainPost hier vom 29.09.22: Werksleiter der FWS: Komplettversorgung des Grabfelds durch die FWS reicht. WER LÜGT?
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  • Inschenioer
    WER LÜGT?

    Das wissen nur die Kenner der Details. Und die schreiben leider nicht den Artikel…
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