In fünf Jahren zur ersehnten Fernwasserversorgung für das Grabfeld und sogar den ganzen Landkreis? Die Nachricht von Landrat Thomas Habermann im Kreistag klingt verlockend. Sie setzt aber voraus, dass die staatlichen Mühlen deutlich schneller mahlen als wir das gewohnt sind.
Und dann soll alles auch noch für die Trinkwasserbezieher erschwinglich bleiben, wie der Landrat fordert. Ein Schelm, der bei diesen optimistischen Prognosen nicht auch an die Landtagswahlen im nächsten Jahr denkt.
Im Grunde kann es den Grabfeldern aber egal sein, welcher Art die Triebfeder ist, die sie einer Lösung des Problems näher bringt. Nur sollte der Elan auch noch dann bestehen bleiben, wenn die Wähler ihr Kreuzchen auf den Stimmzetteln gemacht haben. Man wird die Sache im Auge behalten müssen.
Am besten wäre es sowieso, die Zeit etwas zurückzudrehen. In den 90er Jahren hatten die Grabfelder einen Wasserbezug quasi schon auf dem Silbertablett, für einen Bruchteil der Kosten, die jetzt anfallen. Sie haben es schnöde ausgeschlagen und der Kalkbrühe aus heimischen Gefilden den Vorzug gegeben vor dem waschmaschinenfreundlicheren Tropfen aus der Fernleitung.
Zwar besteht zu Zeiten von Wassersparanordnungen wohl keine Gefahr mehr, dass dem neuerlichen Anlauf wieder ein Bürgerentscheid in die Quere kommt. Doch ein wenig Sorgen darf man sich schon machen, ob aus der vom Landrat angemahnten Geschlossenheit wirklich etwas wird. Kritische Fragen, warum das viel näher liegende Thüringen nicht den Zuschlag bekommt, ohne auch nur die Kosten geprüft und gegen die Oberfrankenlösung abgewogen zu haben, sind ohnehin zu erwarten.
Wobei bis auf einen kleinen Kreis Eingeweihter eh noch niemand weiß, welchen Plan die Fachbehörden ausgebrütet haben und was das alles kosten soll, um 2027/28 in Rekordzeit über die Ziellinie zu sprinten. Um die Gerüchteküche nicht allzu sehr anzuheizen, sollte das Landratsamt die Geheimniskrämerei nicht allzu lange betreiben.
Ein Gespräch mit den Fachbehörden/Wasserwirtschaftsamt, die von München aus sagen das Thüringer Wasser reicht nicht und der FWS aus Thüringen, die sogar schon die Komplettversorgung des gesamten Grabfelds angeboten hat, ist doch zwingend! Warum nicht den Thüringer Betriebsleiter Dr.John Zitzmann holen, der im Gegensatz zum Landrat auch noch nach der nächsten Wahl im Amt ist und in fragen warum er Wasser anbietet, dass laut München nicht reicht. Mal klären warum 23,23Mio Kubik in Thüringen weniger ausreichend ist als 20,7 in Oberfranken. Mal Baur Consult fragen, die haben erstaunlicherweise niedrigere Baukosten für 39 km als für 69 km ausgerechnet ! Net nur Wahlversprechen, sondern Fakten!
Bekanntlich wird in Königshofen gerne vom Bürger entschieden und somit viele Vorhaben verzögert.