Eine Schokorolle von Tante Nicole, eine Brotdose mit "Minecraft"-Logo, eine "Eldrador"-Spielfigur in Form eines Steinskeletts: Diese Wünsche hat Emilian Link aus Hohenroth zu seinem 8. Geburtstag. Doch für ihn sind nicht die Geschenke das Besondere, sondern, dass er seinen Geburtstag überhaupt am korrekten Tag feiern kann. Denn Emilian wurde an einem 29. Februar geboren – und den gibt es nur alle vier Jahre.
"Ich finde meinen Geburtstag cool, weil er was Besonderes ist", erzählt Emilian Link beim Pressetermin anlässlich seines außergewöhnlichen Geburtsdatums. Im Heimat- und Sachunterricht war sein besonderer Geburtstag Thema. "Einmal hat die Lehrerin mich aber vergessen und gesagt, dass niemand in der Klasse am 29. Februar Geburtstag hat. Da hab' ich mich natürlich gleich gemeldet", sagt der Zweitklässler.
Der besondere Geburtstag von Emilian Link aus Hohenroth sorgt immer wieder für Verwunderung
Nicht nur thematisiert, sondern auch gefeiert wird der Geburtstag in Emilians Schulklasse: "Man bekommt eine Kerze auf seinen Tisch und ein kleines Geschenk. Drei Freunde dürfen persönlich gratulieren und ich darf mir aus zwei Songs einen aussuchen. Ich nehme wahrscheinlich 'Wie schön, dass du geboren bist'". Besonders freut sich der Junge auf sein "Hausaufgabenfrei"-Kärtchen, das das Geburtstagskind an einem beliebigen Tag im Schuljahr einsetzen kann. "Das mache ich, wenn ich vier Hausaufgaben aufhabe. Sonst lohnt es sich ja nicht", meint Emilian und grinst verschmitzt.
Wenn die Eltern oder Emilian selbst sein Geburtsdatum angeben müssen, sorge dieses immer wieder für Verwunderung, berichtet seine Mutter Christiane Link. "Aber wir finden seinen Geburtstag super", so die 37-Jährige. Als Entbindungstermin für ihren Sohn sei der 3. März 2016 errechnet worden, erinnert sie sich. "Da dachten wir zuerst schon: 'Oh, das ist ein Schaltjahr. Wenn er eher kommt, könnte es der 29. Februar werden'".
Eine Cousine von Christiane Link sollte am 28. Februar in einem Schaltjahr geboren werden, kam dann aber am 27. Februar auf die Welt. Deshalb sei das Thema ohnehin schon in der Familie präsent gewesen, so Link. Dass ihr Sohn ein Schalttag-Kind werden könnte, rückte dann aber doch wieder in den Hintergrund.
Link und ihr Mann André rechneten eher damit, dass Emilian nach statt vor dem errechneten Termin geboren wird. Doch es kam anders: Ihr Sohn erblickte tatsächlich am 29. Februar 2016 das Licht der Welt, morgens um 10.34 Uhr.
Die erste "richtige" Geburtstagsfeier zu Hause in Hohenroth
"Wann feiert man denn dann eigentlich?", war Ehepaar Links erster Gedanke. "Oje, genau der Tag", die häufigste Reaktion aus dem Umfeld. "Meine Schwägerin brachte uns einen Zeitungsartikel über Schaltjahr-Geborene, die in Nicht-Schaltjahren am 1. März feiern, mit ins Krankenhaus. Dafür haben wir uns dann auch entschieden", so Christiane Link. So beging die Familie Emilians ersten, zweiten und dritten Geburtstag jeweils am 1. März.
An seinem ersten "richtigen", dem vierten Geburtstag, lag Emilian wegen einer Virus-Infektion im Krankenhaus. "Er war isoliert, nur sein Papa war dabei. Die Oma und ich durften dann ausnahmsweise aber auch mal rein. Wir brachten Kuchen und ein paar Geschenke mit. Die Feier holten wir später nach", erinnert sich Christiane Link. "Deswegen freuen wir uns besonders, dass wir dieses Jahr endlich richtig feiern können".
Ein bisschen aufgeregt sei er schon vor seinem Geburtstag, gibt Emilian zu. Mit seinen neun Freunden geht es am 2. März in die Spielhalle "Takka-Tukka Abenteuerland". Die Feier mit der Familie soll direkt am 29. Februar zu Hause stattfinden. Wer alles dabei sein wird? "Tante, Oma, Onkel, Cousins, Cousine...", zählt Emilian auf. Außerdem wird ihm Mama Christiane sein Lieblingsessen kochen. Dabei ist der Zweitklässler nicht allzu wählerisch: "Pizza, Nudeln, Kloß' mit Soß', Pfannkuchen? Oder vielleicht Mehlklöße mit Gurkensalat, die hatten wir an Weihnachten auch!".
Passend zu seiner Lieblingssendung Minecraft will Christiane Link die Geburtstags-Tischdekoration gestalten. Für Emilian möchte sie ein paar Überraschungen zum Thema bereithalten sowie die ersehnte Minecraft-Brotdose. Außerdem – zumindest wenn es nach dem Geburtstagskind geht – neue Eldrador-Figuren. Am liebsten das Steinskelett, die Felskröte und die Felsbestie. Und natürlich die Schokorolle von Tante Nicole.