Die Energiekrise sorgte im vergangenen Herbst für eine Vielzahl an öffentlichen Maßnahmen und Einschränkungen, um Strom und Gas zu sparen. Betroffen von den Sparmaßnahmen waren auch die städtischen Schwimmbäder, so auch das Triamare in Bad Neustadt.
Nachdem das Silvana-Bad in Schweinfurt vor kurzem Einsparungen zurücknahm, zieht nun auch Bad Neustadt schon ab diesem Wochenende nach. Davon berichtete Bürgermeister Michael Werner am Ende der jüngsten Stadtratssitzung am Donnerstagabend.
Welche Einschränkungen gab es seit Herbst im Triamare von Bad Neustadt?
Um Energie zu sparen, ist die Öffnungszeit des Hallenbads um eine Stunde auf 21 Uhr am Abend verkürzt worden. Auch die Zeiten der Sauna sowie die Anzahl hat sich reduziert, außerdem war immer nur ein Dampfbad in Betrieb. Auf Attraktionen (Wasserschwalldüsen, Massagedüsenbänke, Dampfkabine in der Halle) und die Wärmebänke in der Halle mussten die Badegäste verzichten. Zudem war das Außenbecken (Strömungskanal) außer Betrieb.
Für viele die markanteste Änderung war wohl die Absenkung der Hallen- und Beckentemperatur um zwei bis drei Grad sowie kühlere Temperaturen in den Innenbereichen. Vielleicht nicht das größte Problem für die Bahnenschwimmer, aber sehr wohl für die Badegäste, meinte der Stadtrat.
Welche Einsparungen werden nun zurückgenommen?
Da sich die Situation auf dem Energiesektor verbessert habe, schlagen die Verantwortlichen der Stadtwerke eine Rücknahme folgender Einschränkungen vor: Die Hallen- und Beckentemperaturen werden wieder auf das normale Niveau erhöht, auch die Attraktionen (Ausnahme: Außenbecken und Strömungskanal) gehen wieder in Betrieb. Zudem wird die Reduzierung der Anzahl der Saunen (Ausnahme: Beim Dampfbad weiterhin im Wechsel eines von zwei in Betrieb) zurückgenommen.
Außerdem kommen die Verantwortlichen dem Wunsch vieler weiblicher Saunagäste nach und öffnen die Damensauna am Dienstag mit Ausnahme der Ferien wieder ganztags. Die Saunen sind außerdem Mittwoch, Samstag, Sonntag und an Feiertagen den ganzen Tag geöffnet, Montag, Donnerstag und Freitag gelten die Zeiten von 16 bis 21 Uhr.
Warum die Öffnungszeiten im Triamare bis 21 Uhr bleiben
Auch wenn die bundesweiten Gasspeicher laut des Bürgermeisters derzeit gut gefüllt sind, werden nicht alle Einschränkungen zurückgenommen. Die Reduzierung der Öffnungszeiten diene weiter der Energieeinsparung, sei sinnvoll und auf das Besucherabkommen abgestimmt. Denn in der letzten Stunde von 21 bis 22 Uhr seien nur ganz wenige Badegäste überhaupt noch im Triamare.
Die Stadtwerke waren bereits zuvor in der Stadtratssitzung Thema. Nachdem in dieser Woche bereits der Werkausschuss zustimmte, segnete auch das Gremium den Wirtschaftsplan für 2023 ab. Das geplante Minus beläuft sich auf 1.289.600 Euro und bewegt sich damit auf dem Vorjahresplanniveau.
Stadtwerke-Chef Ulrich Leber wies jedoch darauf hin, dass die Planung aufgrund des Kriegs in der Ukraine mit großen Unsicherheiten behaftet sei. Neben den drastisch gestiegenen Beschaffungskosten für Strom, höhere Kosten im Materialaufwand und deutlich höheren Gasbezugskosten war auch die Reinigung des Triamares Thema im Stadtrat.
Fortan kümmert sich die Stadt selbst um die Reinigung, deshalb steigt der Personalaufwand, zudem schlägt sich die geplante Tariferhöhung der Beschäftigten in höheren Kosten nieder. Der Bürgermeister ist aber gerade wegen der Reinigungsqualität überzeugt, dass sich dieser Schritt lohnen werde.
Nach Corona: Es werden wieder mehr Badegäste im Triamare erwartet
Nach dem Ende der Corona-Maßnahmen rechnen Leber und Co. für dieses Jahr mit deutlich mehr Badegästen – rund 155.000. Trotz des dann zu erwartenden höheren Umsatzes bleibt das Triamare aufgrund von anderen hohen Kosten das finanzielle Sorgenkind der Stadtwerke, mit einem geplanten Minus von 1.430.800 Euro.
Rote Zahlen schreibt auch der Bereich Verkehrsbetrieb/Nessi mit einem Minus von 607.600 Euro. Hier wurde darauf hingewiesen, wie wichtig die Nessi für Teile der Bevölkerung sei, um mobil zu bleiben.
Im Plus-Bereich bewegt man sich planmäßig bei der Stromversorgung (+399.000 Euro) und der Wasserversorgung (+349.800 Euro).
Wenn die Stadt bzw. eine Kommune wieder "Strom und Gas" audreht ist das ein Zeichen an die Bevölkerung es ihnen gleich zu tun.
kathring84 hat meiner Meinung nach Recht. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine geht weiterhin vonstatten. Niemand weiß was hier noch auf uns zukommt.
Alleine deshalb sind Einsparungen sinnvoll!
Früher gab es so etwas wie eine Kriegswirtschaft, Deutschland ist natürlich nicht direkt am Krieg beteiligt, spürt aber die Folgen und sollte aus Eigeninteresse manche Gepflogenheiten hinterfragen.
Hier sollten staatliche Einrichtungen und Städte mit gutem Beispiel vorangehen.
Noch vor 3 Monaten herrscht öffentliche Panik, ob denn das Gas über den Winter hinweg reichen würde. Und kaum ist ein wenig Entspannung zu verspüren, werden wieder alle Verbraucherstellen bis zum Anschlag aufgedreht.
Und vergleichsweise auf harmlose Weise auf künftige Umweltprobleme aufmerksam machende junge Leute müssen sich als Terroristen bezeichnen lassen. Armes Deutschland !!
Wenn sie meinen das Sitzblockaden in diesem Ausmaß harmlos sind, sind sie bereits verloren!