zurück
Bad Neustadt
Im Jahr des 100. Geburtstags: Stadtwerke Bad Neustadt immer tiefer in den roten Zahlen
Das Triamare von Bad Neustadt (Archivfoto) reißt Jahr für Jahr ein sattes Minus in die Kassen.
Foto: Eckhard Heise | Das Triamare von Bad Neustadt (Archivfoto) reißt Jahr für Jahr ein sattes Minus in die Kassen.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 06.02.2023 02:28 Uhr

Allmählich werden die Sorgenfalten bei einigen Stadträten tiefer, was den Schuldenstand der Stadtwerke betrifft. Ob es da keine Unterstützung seitens der Politik gibt, merkte Gudrun Hellmuth etwas hilflos mit ihrer Frage bei der Sitzung des Werkausschusses nach dem Wirtschaftsbericht von technischem Leiter Ulrich Leber an. Doch auch Bürgermeister Michael Werner war ähnlich frustriert über die Entwicklung.

Regelmäßig stattet Leber dem Werkausschuss Bericht über die Entwicklung bei den Stadtwerken ab, doch große Veränderungen am Ende der Bilanz sah der Stadtwerkechef nicht, da sich das Defizit von 1,2 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2021 nicht wesentlich gesenkt hat. Noch deutlicher wird das Dilemma beim Vergleich der Zahlen von 2022 und 2023. In diesem Jahr will die Einrichtung den Umsatz deutlich erhöhen, doch unterm Strich wird sich diese Vorgehensweise kaum niederschlagen, da auch die Ausgaben drastisch ansteigen. Beim genaueren Blick auf die Zahlen zeigen sich die Gründe für den vergeblichen Versuch zur Besserung der Situation.

Rekorddefizit von 600.000 Euro bei der Nessi in Bad Neustadt

Beim Stromverkauf wurden zum Beispiel die Gebühren heraufgesetzt, wodurch die Erlöse deutlich ansteigen. Außerdem rechnet Leber mit einem höheren Absatz. Allerdings gehen auch die Investitionen und die Beschaffungskosten nach oben, sodass die Mehreinnahmen wieder verloren gehen und der Erlös sogar weit unter Vorjahresniveau liegt. Beim Trinkwasser schlägt die Gebührenerhöhung voll durch, weshalb sich das Ergebnis in diesem Jahr mehr als verdoppelt. Bei der Nessi scheinen sich die Fahrgastzahlen zu stabilisieren, liegen aber nach wie vor unter Vor-Corona-Niveau, sodass in diesem Jahr sogar mit 600.000 Euro ein Rekorddefizit erzielt wird.

Größtes Sorgenkind bleibt das Triamare. Trotz des Hitzesommmers gingen im Vorjahr die Besucherzahlen noch weiter zurück und halbierten sich gegenüber dem Rekordjahr von 2015. In diesem Jahr spekulieren die Betreiber jedoch auf einen kräftigen Aufwärtstrend, was jedoch am negativen Betriebsergebnis wenig ändert, das immer noch bei einem Minus von über 1,7 Millionen Euro liegt.

Gremium von Bad Neustadt segnet Wirtschaftsplan ab

Die größten Investitionen liegen im Bereich der Wasserversorgung und dabei im Austausch und Erweiterung von Netzteilen. Größtes Einzelvorhaben sind Arbeiten unter der Hauptstraße von Brendlorenzen. Auf die Frage von Josef Rieken, wann die Trasse durch den Stadtteil hergerichtet wird, verwies der Bürgermeister auf die laufenden Verhandlungen mit dem Landkreis. Er rechne nicht damit, dass die Planungen vor 2025 aufgenommen werden können.

Um die Aufgaben zu bewältigen, ist eine weitere Kreditaufnahme vorgesehen. Dadurch wachsen die Verbindlichkeiten der Stadtwerke auf den Höchstwert von 12,3 Millionen Euro an. Einstimmig segnete das Gremium den Wirtschaftsplan ab.

Was gibt es in diesem Jahr bei den Stadtwerken Bad Neustadt zu feiern?

Trotz der wenig erbaulichen Zahlen gibt es bei den Stadtwerken aber auch etwas zu feiern. Die Versorgungseinrichtung wird 100 Jahre alt, was mit einem großen zweitägigen Bürgerfest im Triamare gewürdigt werden soll. Vorgesehen ist am 6. und 7. Mai ein Jubiläum mit einem Mix aus Information und Unterhaltung. Zum einen können dabei Anlagenteile der Stadtwerke besichtigt werden, zum anderen ist ein abwechslungsreiches Musikprogramm vorgesehen. Bad Neustädter Vereine beteiligen sich durch die Übernahme der Bewirtung. Auf der Liegewiese werden ein großes Zelt mit Bühne aufgebaut sowie Sitzgelegenheiten und Stände platziert.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Neustadt
Eckhard Heise
Bürgermeister Michael Werner
Euro
Jubiläen
Millionen Euro
Stadtwerke
Triamare
Ulrich Leber
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • buerger123
    Unsere sog. kommunalen Amtsträger verwirken mit ihren undurchdachten, teilweise reflexartigen Beschlüssen offensichtlich immer mehr das Vertrauen in der hiesigen Bevölkerung. Damit legt man den Grundstein für Resignation und Ablehnung. Man kann nur hoffen, dass der "gemeine Bürger" bis zum nächsten Wahltermin im Jahr 2026 seine Stoffsammlung parat hat.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • hms_nes@aol.com
    Schulden ohne Ende machen das können die Verantwortlichen und der ganze Stadtrat,
    schaut man sich die Fahrgäste in den Nessis an weiß man wo das Geld versenkt wird.
    warun muss am Sonntag eine Nessi fahren wo Stundenlang kein einziger Fahrgast zu sehen ist.
    Ausserdem sollte man mal anfangen Personal einzusparen statt den Wasserkopf immer größer zu machen. Unfähig bis zum geht nicht mehr. Bürger abzogen sonst können die nix !!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • karlheinz.lottig@gmx.de
    Was soll das immer wiederkehrende Jammern ? Eine (Kreis -) Stadt muss sich solche Dinge wie ein Triamare oder die Nessi-Linien leisten (können). Das ist schlicht und einfach eine notwendige Bereitstellung von Lebensqualität (auch für umliegende Gemeinden !!). Ggfs. muss hier über finanzielle Beteiligungen, auch des Landkreises, (nach-) verhandelt werden.
    Ein intensiver Rat an Verwaltung und Stadtrat: Trennt Euch von Wolkenkuckucksheimen wie dem "Fronhof-Projekt" und werft das Geld nicht für sinnfreie Vorhaben wie Querungshilfe Schweinfurter Straße oder unnötige Geländererhöhungen bei der Falaiser Brücke nicht mit beiden Händen zum Fenster raus, dann bleiben bei ausgeglichenem Haushalt sogar noch Spielräume für sinnfällige Sachen wie überfällige Strassenrenovierungen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • chance.x@web.de
    Ganz einfach: schlechtes Management, es gibt genug Beweise dafür ... und solche

    akademischen Disskussionen helfen auch nicht
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Thoma
    Aufgrund der ständigen Schließung der Sauna im Sommer, der sehr schlechten Öffnungszeiten und Untätigkeit in dem Bereich habt ihr mich als Stammgast verloren. Bad Königshofen ist da wesentlich besser aufgestellt. Dort trifft man immer wieder bekannte die sonst in NES waren.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten