
Was lange währt, wird endlich gut: Das Fladunger Rhönmuseum befindet sich endlich auf der Zielgeraden. In diesem Sommer sollen sich erstmals die Türen für die Öffentlichkeit öffnen. Das neue Foyer – ein großzügiger, heller Empfangsbereich – ist bereits fertiggestellt.
"Vieles passiert gerade hinter den Kulissen", sagt Museumsleiterin Eva-Maria König, die seit 2018 das Fladunger Rhönmuseum leitet. Es wurden Ausbesserungen und Ertüchtigungen an verschiedenen Stellen vorgenommen. Es wurde einiges an Technik verbaut, die Alarmanlage auf den neuesten Stand gebracht sowie Stolperfallen und andere wichtige Aspekte geprüft. "Wir haben sehr viel geschafft und sind jetzt guter Dinge."
Der Countdown in Fladungen läuft: Ausstellungsräume werden bestückt
Nachdem größere Nachbesserungsarbeiten aufgrund von Lackschäden viel Zeit in Anspruch genommen und die Einbauzeit um acht Monate verzögert hatten, konnte vor Ort ein Zwischendepot eingerichtet und mit dem Bestücken der Ausstellungsräume begonnen werden. "Wir bestücken die Ausstellung nicht nur mit eigenen Objekten, sondern auch mit Leihgaben", so die Kunsthistorikerin.

Die umfangreiche Sammlung des Rhönmuseums war 2011 in den Räumen der ehemaligen Fladunger Bekleidungsfirma Eos-Moden zwischengelagert worden, soll allerdings nach der Eröffnung in das neue Zentraldepot des Landkreises in der ehemaligen Hainberg-Kaserne Mellrichstadt umziehen.
Apropos umziehen: Die Fladunger Tourist-Information wird vom Innenhof des Museums wieder in den Eingangsbereich umziehen und so Platz für einen museumspädagogischen Ort schaffen. "Ein Werkraum, wo gemalt, gebastelt oder Filme geschaut werden können", so König.
Veranstaltungsforum statt Museumscafé in Fladungen
Weil man befürchtete, keinen Betreiber zu finden, wurde die Idee eines Museumscafés verworfen, teilte Museumsleiterin Eva-Maria König mit. Stattdessen hätte man sich für einen "Ort, um miteinander ins Gespräch zu kommen" entschieden. "Im Rhönforum können Veranstaltungen oder Lesungen stattfinden. Mit Platz für bis zu 40 Personen und einer Bewirtungsmöglichkeit."

Eine Pause vom Museumsbesuch können die Besucherinnen und Besucher trotzdem machen. Im Eingangsbereich gibt es eine kleine Gastro-Ecke mit regionalen kleinen Speisen und Getränken. Das sei eine Minimallösung, aber durchaus nötig, findet die Museumsleiterin.
Die Ausstellungsräume selbst können sowohl vom Eingangsbereich als auch über den Innenhof barrierefrei über einen Aufzug erreicht werden. "Wir möchten unsere Museumsräume für möglichst viele Menschen zugänglich machen", sagt Museumsleiterin Eva-Maria König. Tastmodelle beispielsweise sollen insbesondere Menschen mit Sehbehinderung und Blinden helfen, das Museum besser erleben zu können.
Besonderes Highlight in Fladungen: Karaoke-Station
Mit einem neuen Konzept und moderner Medientechnik will die Museumsleiterin mehr Besucher anlocken. "Museum muss nicht immer trocken sein, sondern darf auch Spaß machen." Besonderes Highlight ist für sie die Karaoke-Station, wo junge und ältere Besucher mit verschiedenen Dialekten experimentieren können. "Mit unseren Wechselausstellungen wollen wir für Einheimische und Gäste immer wieder Anreize schaffen, das Rhönmuseum zu besuchen."

Das Rhönmuseum ist aber nicht das einzige Museum im Ort. Viel bekannter ist das Fränkische Freilandmuseum. Beide Museen sollen sich künftig ergänzen, so König. Deshalb wird der Weg zwischen den Häusern noch ausgeschildert und mit fünf Stationen zum Verweilen bestückt.
Vom Dornröschenschlaf erwacht: Das Fladunger Rhönmuseum bereitet sich vor
"Das Rhönmuseum war 15 Jahre lang im Dornröschenschlaf. Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten einiges tun, um wieder bekannt zu werden", sagt Eva-Maria König. Aktuell arbeite man an einem neuen Logo für das Rhönmuseum. Ziel ist es außerdem, künftig auch Sonderveranstaltungen im Haus durchzuführen.