
Steigende Preise, Altersüberprüfung und Abschreckbilder auf Zigarettenschachteln – das soll immer öfter kein Grund mehr sein, um die Finger vom Rauchen zu lassen. Zu diesem Ergebnis kommt auch die Deutsche Befragung zum Raucherverhalten, kurz DEBRA-Studie. Demnach hat sich die Anzahl der Rauchenden im Alter von 14 bis 17 im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt.
Ein möglicher Grund können sogenannte Einweg-Vapes sein, die mit bunten Farben und Aromastoffen vor allem Jugendliche locken. Doch wie gefährlich sind Nikotinprodukte für den Körper? Und wie schafft man es, leichter aufzuhören?
Marlena Pivarciova ist Fachärztin für Innere Medizin, Schlafmedizin und Pneumologie in einer Praxis am Rhön-Klinikum Campus in Bad Neustadt. Die Lungenärztin weiß, welche Auswirkungen Nikotin auf den Körper hat und wie schwer es sein kann, aufzuhören. In einem Interview gibt sie gegenüber dieser Redaktion Auskunft.

Marlena Pivarciova: Beim Rauchen von Zigaretten gelangen verbrannte giftige Substanzen, einschließlich Nikotin, in den Körper. Dies wirkt sich auf verschiedenen Ebenen im Körper aus. Zum einen bleiben Schadstoffe in der Lunge und zum anderen tritt Nikotin über das Blut in den Kreislauf und erreicht so das Gehirn.
Pivarciova: Je nachdem, wie viel und wie lange man raucht, kann es zu Folgeschäden im Körper kommen. Die bekanntesten sind chronische Bronchitis, Raucherhusten, Herz- und Kreislauferkrankungen, wie Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Durchblutungsstörungen an Beinen und Armen sowie Impotenz, Zahnschäden und eine beschleunigte Alterung. Rauchen ist als Risikofaktor für zahlreiche Krebserkrankungen wie beispielsweise Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs, Nierenkrebs oder Blutkrebs bekannt. Nach zwei Jahren der Nikotinabstinenz sinkt das Risiko für Lungenkrebs um die Hälfte. Nach zehn Jahren entspricht das Risiko der Erkrankung das eines Nichtrauchers.
Pivarciova: Rauchen ist bei vielen Leuten zu einer Art Modeerscheinung geworden. Dazu haben die Verharmlosung von Gesundheitsrisiken sowie E-Zigaretten und Einweg-Vapes beigetragen. Die stimulierende Wirkung von Nikotin kommt besonders bei jungen Leuten gut an.
Pivarciova: Die Aromastoffe und die bunten Farben kommen bei jungen Menschen gut an. Außerdem steigen viele von normalen Zigaretten auf solche Vapes um. Die meisten glauben, sie seien nicht gefährlich für den Menschen und die Umwelt. Das stimmt aber so nicht. Die Schadstoffe sind auf jeden Fall vorhanden, aber leider noch nicht ausreichend und endgültig erforscht. Besonders von den Aromastoffen und den enthaltenen Aerosolen wissen wir, dass diese sehr gefährlich für Lunge und Körper sind.
Pivarciova: Definitiv sind die Preise zu niedrig. Dadurch sind die Produkte viel zu leicht zu bekommen. Vor allem angesichts der Gefahren und Folgen, die der Konsum mit sich bringt. Nikotin ist nach Alkohol die zweitmeiste legal verbreitete Droge in Deutschland. Um eine abschreckende Wirkung zu haben, müssten die Preise deutlich erhöht werden.
Pivarciova: Als Erstes muss man sich die Frage stellen: Warum rauche ich überhaupt? Ist es Langeweile, Entspannung, Stress oder Sonstiges? In welcher Situation greife ich zur Zigarette? Sobald man darauf eine Antwort gefunden hat, kann man sich eine Ersatzbeschäftigung überlegen, die den Grund ersetzt. Zum Beispiel Raucherpausen vermeiden, zur Wasserflasche oder zu einem Snack greifen statt zur Zigarette. Auch Sport oder Bewegung schaffen einen Ersatz.
Auf dem Weg zum Nichtraucher sollte man sich auch immer für kleine Etappen belohnen. Bei einem kalten Entzug, also ohne pharmakologische Mittel wie Nikotinpflaster oder -kaugummis dauern die Entzugserscheinungen sechs bis acht Wochen an. Mit Ersatzprodukten länger. Sicherlich ist die Entwöhnung schwierig, aber keinesfalls unmöglich. Die Krankenkassen haben mittlerweile den Bedarf an Rauchentwöhnung entdeckt. Dort kann man sich Hilfe holen. Viele bieten mittlerweile elektronische Produkte oder Apps an.
Vapes sind eine Modedroge die nach Cola, Cherry oder sonst was schmeckt und gar nicht erforschst ist.
Das nehmen die Jungen Menschen wie Kaugummi und wundern sich warum sie husten. Die glauben nicht, dass da Nikotin drin ist.
Meine Tochter ist Minderjährig und mit dabei.
Ganz doof ist, dass man das nicht riecht wenn sie nachhause kommt und in fast jedem Kiosk bekommt sie das ohne Ausweis. Die Verkäufer können leider oft kaum deutsch sprechen.
Ihr Kommentar ist daneben, wie auch die andeen vorher.
Die Frage ist für mich, warum man das in D in den Verkehr bringen lässt.
So Einschränkungen wie, Rauchen ab 16 erlaubt aber kaufen erst ab 18 sind Nonsens.
Nix ist kontrollierbar und falls doch die Strafen zu gering, für die, die das an Minderjährige verkaufen.
Dann aber auch jegliche Extremsportarten, Autofahrten, Zucker, Fett, tierische Nahrungsmittel, Cannabis, Zusatzstoffe in Lebensmittel, usw. und so fort.
Die Liste kann man beliebig verlängern.
Am besten man verbietet prinzipiell alles?