Er ist 61 und machte sich wie viele selbstständige Ärzte in diesem Alter Gedanken über die Zukunft seiner Praxis. Sie ist 48 und hatte die Wahl zwischen dem Chefarztposten in einer großen Klinik und der Selbstständigkeit. Da trafen beide aufeinander. Dem Kennenlernen folgten eine kurze Probephase, dann die Klärung der Abgabemodalitäten, schließlich stand fest: Marlena Pivarciova übernimmt zum 1. April die Praxis für Innere Medizin, Pneumologie, Allergologie mit Schlaflabor von Dr. Hans Peter Pfeuffer und führt sie nun unter dem Namen „Pneumologie Rhön-Saale“ weiter. Pfeuffer zieht sich aber nur teilweise zurück. 20 Stunden pro Woche wird er weiterhin in der Praxis für seine Patienten da sein.
Länderübergreifender Einzugsbereich
Es war nicht zuletzt die Familie, die Pfeuffer drängte, etwas kürzer zu treten. Der Stress, die Verantwortung und die Bürokratie belasten die Gesundheit auf Dauer. Und das Arbeitspensum. Nach Stationen als Oberarzt im Thoraxzentrum Münnerstadt und Praxistätigkeiten in Mellrichstadt und Hammelburg zog es Pfeuffer nach Bad Neustadt. Hier entwickelte sich in den vergangenen 25 Jahren seine Praxis für Lungen- und Bronchialheilkunde – zuletzt im Anbau der Rhön-Kreisklinik – mit dem angeschlossenen Schlaflabor zu einer der größten pneumologischen Einzelpraxen in Bayern. Das Einzugsgebiet reicht über die Landesgrenzen nach Hessen und Thüringen.
Als einem, dem die Selbstständigkeit am Herzen liegt, wie er betont, wählte er nun nicht den Weg in ein MVZ, sondern machte sich auf die Suche nach einem geeigneten Praxisnachfolger. Entsprechend erfreut zeigte er sich, dass es ihm so schnell gelang, mit Marlena Pivarciova eine höchst kompetente und engagierte Nachfolgerin zu finden.
Leitende Position oder Selbstständigkeit
Die verheiratete Mutter von zwei erwachsenen Kindern gibt das Kompliment zurück. Nach dem Studium in Rostock arbeitete sie in verschiedenen Kliniken in Schmalkalden, Bad Salzungen, Suhl oder Bielefeld, wo sie unter anderem die Facharztausbildung für Innere Medizin und Pneumologie absolvierte und als Oberärztin tätig war. Nun stand sie vor der Entscheidung, eine leitende Position in einem Klinikum zu übernehmen oder den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
So habe sie sich auf die Suche nach einer entsprechenden Praxis mit einem Schlaflabor in der Nähe ihres Wohnortes Schmalkalden gemacht und habe von einer entsprechenden Möglichkeit im nahen Bad Neustadt erfahren. Sie sei sehr angetan von den Abläufen in der Praxis, und schon die Einarbeitung habe ihr viel Spaß gemacht. Zudem sah sie sich von Dr. Pfeuffer mit seiner Erfahrung bestens unterstützt und von den Patienten gut angenommen.
Leistungsspektrum erweitern
Während dieser nun erleichtert ist, künftig nicht mehr „der Bürokratie und den Verwaltungstätigkeiten“ ausgesetzt zu sein und sich ausschließlich um ärztliche Belange kümmern zu können, freut sie sich auf die neue Herausforderung. Das bisherige Leistungsspektrum der Praxis soll erhalten und zum Beispiel um das Thema Raucherentwöhnung oder immunstärkende Therapien erweitert werden.
Umzug zum Jahreswechsel
Einig zeigen sich beide Ärzte auch in ihrer Zufriedenheit, dass das ganze Praxisteam den neuen Weg mitgehen will. Dabei steht in naher Zukunft noch eine große Veränderung an. Zum Jahreswechsel wird die Praxis samt Schlaflabor in das ambulante Zentrum des Rhön-Klinikum-Campus umziehen.
