Nach Metallica, Motörhead und Maiden hat es nun auch die unterfränkische Band Malm geschafft: Seit diesem Wochenende hat die Dampfwalzen-Kombo ihr eigenes Band-Bier. "25 years of Malm" heißt das Pils, das Braumeister Andreas Seufert von Pax Bräu Oberelsbach zum 25-jährigen Bestehen der Band entwickelte. Zum Dank kreierten die Musiker von Malm für ihn einen "Pax-Bier-Song".

Gebraut hat Seufert die neue Bier-Sorte am Samstag in der Rhön – übrigens nicht für, sondern mit den vier Bandmitgliedern. Die Malm-Mitglieder – zwei kommen aus dem Raum Bad Kissingen, zwei aus der Würzburger Gegend – schroteten dort in Oberelsbach allerdings nicht nur Malz und wogen Hopfen ab. Zwischendurch zerhackten sie kurzerhand ein paar Rhythmen und zermalmten Lieder. Vor rund 50 Fans gaben sie in den Pax-Bräu-Hallen begleitend zum Brauvorgang ein kleines Konzert.

Konzert in den Pax-Bräu-Hallen: Dem Pils eine "noisige Note" verleihen

Ziel der Aktion: Dem Pils die entsprechend "noisige Note" zu verleihen, erklärte Frontmann Alexander Hartmann aus Bad Kissingen. Malm sei gekommen, um das "Braugeschehen mit ihrem infernalischen Sound in Rotation zu verset-tet-et-etzen", formulierte es Braumeister Seufert.

Braumeister Andi Seufert und Bandleader Ali Hartmann sind nicht nur langjährige gute Freunde. Malm und die Pax-Bräu gehen auch darüber hinaus gut zusammen, unkonventionell, wie sie auftreten. Mit seinem Craft-Bier galt Seufert lange als Bier-Rebell, der sich dem einheitlichen Massengeschmack entgegenstellt. Malm wiederum zielte mit seiner Musik –Noise-Rock der wütendsten, schrägsten, aber auch aufrichtigsten Art – nie auf Hörerscharen. Auch mit dem Bandbier wollen beide einfach weiter ihr Ding machen: ein eigenes Bier für einen eigenen Sound eben.

Wie das neue Malm-Bier schmecken soll

Wie wird es nun schmecken, das Malm-Bier? "Es wird gut", davon ist Braumeister Seufert überzeugt. Bei einer Geburtstagsfeier hatten Band und Brauerei zusammen zwecks eines Rezepts gebrainstormt. Schnell wurde klar: "Malm mag Pils" und "Malm mag es klassisch". Gewählt hätten sie letztlich die Hopfensorte "Tradition", die einen kräuterig-grasig frischen, blumigen Geschmack verspreche, so Seufert. Die Hopfensorten "Solero" und "Mandarina Bavaria" brächten ergänzend den nötigen "Pepp", so seine Erwartung. 3000 Liter Malm-Bier sind angesetzt.

"Zu sehen, dass da was passiert", das fand Bandleader Ali Hartmann am Brautag am spannendsten. "Die Hefe, die vor sich hin erzeugt, die Schaumblasen. Das sieht ja erst mal gar nicht so appetitlich aus." Morgens um 9 Uhr legten Seufert und die Band los, laut Sudprotokoll arbeiteten sie bis 17.07 Uhr.

Ab April ist das Bier im Handel

Seither arbeitet die Hefe. Voraussichtlich diesen Donnerstag ist die Hauptgärung abgeschlossen, dann wird der Hopfensaft auf Lagertanks umgepumpt, um noch einmal rund fünf Wochen nachzugären. Ende März wird dann endgültig abgefüllt, ab April ist das Malm-Bier im Handel. Als Bier des Monats April will es Seufert in den Paxkalender aufnehmen. Das Etikett übrigens wurde vom Würzburger Künstler Christian Krank alias Krikra gestaltet.

25 Jahre Malm - So feiert die Band am 6. Mai Jubiläum

25 Jahre Band-Bestehen – Silberhochzeit also? Ali Hartmann lacht: Das Band-Dasein sei wirklich mit einer Beziehung vergleichbar, findet er. Gemeinsam durchlebe man viele Höhen, aber auch manches Tief. Derzeit, berichtet Hartmann, arbeitet die Truppe an der nächsten Platte, die sei überfällig. Auch der Pax-Bier-Song soll mit Bilder- und Video-Sequenzen vom Brauvorgang veröffentlicht werden. "Der Hälfte von uns geht es zu langsam. Aber wir sind ja auch alle nicht mehr die Jüngsten." Hartmann selbst wird in Bälde 54 Jahre alt. Entscheidend ist für ihn: "Die Band steht im Saft. Wir können jederzeit spielen."

Beim Jubiläumskonzert am 6. Mai im Würzburger Immerhin treten neben Malm vier befreundete Bands auf. Vorgabe des Abends: Jede dieser Band muss einen Malm-Song covern.