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Oberelsbach
Doppelter Preis pro Liter: Pax Bier aus Oberelsbach gab es bei Edeka versehentlich zu "Wucherpreisen"
Braumeister Andreas Seufert wunderte sich: Der Bierverkauf ging seit Monaten stark zurück. Als er den Grund herausfand, war er erstaunt und erschreckt zugleich.
Andreas Seufert, Braumeister und Inhaber der Pax Bräu in Oberelsbach, hatte mit der Automatisierung des Warenwirtschaftssystems bei Edeka zu kämpfen. Sein Vollbier wurde über mehrere Monate hinweg mit dem falschen Preis ausgezeichnet.
Foto: daNiel peter (Archiv) | Andreas Seufert, Braumeister und Inhaber der Pax Bräu in Oberelsbach, hatte mit der Automatisierung des Warenwirtschaftssystems bei Edeka zu kämpfen.
Marc Huter
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:40 Uhr

Ein halbes Jahr lang lief der Vollbierverkauf schleppender als jemals zuvor und keiner wusste, warum: Andreas Seufert, Braumeister und Inhaber der Pax Bräu in Oberelsbach, mochte es kaum glauben, als er nach Monaten Rätselraten den Grund für den zurückgegangenen Bierverkauf herausfand: Aufgrund eines Fehlers im internen Warenwirtschaftssystem wurde in allen Edeka-Märkten für das Vollbier ein Preis von 5,99 Euro pro Liter verlangt. Eigentlich beträgt der Verkaufspreis 3 Euro. Noch ärgerlicher war, wie lange es dauerte, bis das Problem behoben war.

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"Es ist erstaunlich und erschreckend zugleich, wie weit die Automatisierung in der Lebensmittelindustrie heutzutage vorangeschritten ist", so Andreas Seufert im Gespräch mit dieser Redaktion. Zum Jahreswechsel 2022 musste Andreas Seufert den Preis für das Vollbier um 50 Cent pro Liter auf 3 Euro anheben, was die erste Anhebung nach 14 Jahren war.

Das Pax wurde vor einem Jahr zwar etwas teurer - aber eigentlich nicht so teuer, wie es dann im Laden stand.
Foto: Daniel Peter | Das Pax wurde vor einem Jahr zwar etwas teurer - aber eigentlich nicht so teuer, wie es dann im Laden stand.

Offenbar wurde damit allerdings ein Fehler im internen Warenwirtschaftssystem von Edeka ausgelöst, der dazu führte, dass über viele Monate hinweg der Verkaufspreis in allen Edeka-Märkten falsch ausgezeichnet wurde.

Kommentare in den sozialen Medien

Zahlreiche, teils heftige Kommentare in den sozialen Medien hatten den Inhaber der Pax Bräu erst nach langer Zeit auf den Kern des Problems gebracht. "Seitdem war es ein Kampf gegen Windmühlen, diese Preise wieder herauszukriegen", erklärt Seufert auf der Facebook-Plattform.

Das Problem: Das Warenwirtschaftssystem LUNA gibt den Märkten die Preise vor, die am Regal auszuzeichnen sind und die am Kassensystem verrechnet werden. Viele "nette Menschen", wie sie Andreas Seufert bezeichnet, waren über Wochen damit beschäftigt, das Problem zu beheben, wobei er ausdrücklich die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Mitarbeiter von Edeka herausstellt.

Andreas Seufert in seiner Brauerei.
Foto:  Norbert Krines | Andreas Seufert in seiner Brauerei.

Überraschend und erschreckend sei für ihn bei diesem Vorgang tatsächlich nur die unheimlich fortgeschrittene Technisierung und Automatisierung in der Logistik gewesen, die man in der gesamten Lebensmittelindustrie findet. Seit Mitte Dezember scheint es so, als ob das Problem endlich gelöst ist.

Kleine Chargen, außergewöhnliches Brauverfahren

"Wir sind nicht etwa abgehoben, noch brauchen wir mehr Einnahmen wegen unseres angeblich zunehmend fancy Lifestyles", erklärt Andreas Seufert auf der Facebook-Plattform und erklärt gleichzeitig, wie der Preis für sein Bier mit außergewöhnlichem Brauverfahren, kleineren Chargen, einer nicht regelmäßigen Arbeitsweise, intensiveren Reinigungsarbeiten sowie der Verwendung von ausschließlichen Bio-Rohstoffen aus der Region zustande kommt. Seine Biobraugerste kommt beispielsweise vom Biohof Pörtner aus Oberelsbach, sein Biomalz von der Rhön-Malz in Mellrichstadt oder Großteil des Hopfens vom Biohof Franz Friedrich in Gräfenberg.

Der Automatismus, den er in der Lebensmittelindustrie an dieser Stelle erleben musste, widerspreche der Philosophie der Pax Bräu, die auf nachhaltiges Wirtschaften, fair erzeugte Lebensmittel, regionale Wirtschaftskreisläufe und den persönlichen Kontakt zur Brauerei und zum Braumeister Wert legt. In den sozialen Medien erklärt Andreas Seufert dies folgendermaßen: "Als Tipp kann ich da nur unseren Brauereiverkauf empfehlen: Da gibt es wärmende Worte von Meister, Gesellen, Lehrling und anderen Eingeborenen."

 
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  • eboehrer@gmx.de
    Hat denn schon jemand geschrieben, dass das Pax-Bier in Literflaschen abgefüllt wird und der Kasten auch keine 10 oder 12 Flaschen hat...?
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  • n.blatterspiel@web.de
    Ist schon klar, aber der Liter Vollbier ist für 4,80€ auf der offiziellen Seite von PAX, immer noch happig. Entspricht einem normalen Kasten Bier in den Getränkeläden, a 20 x 0,5l =
    48 Euro!!! Ganz ehrlich, wer ist das bereit zu zahlen? Wenige.
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  • eboehrer@gmx.de
    an cooletrickle : Ja, meines Wissens aber nur ein "bio" und nicht alles...
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  • eboehrer@gmx.de
    An gustavknut: Vielleicht sollen Sie berücksichtien, dass die "anderen Brauereien im Landkreis (Karmeliter, Streck, Stox ..." keine Bioqualität liefern wie Pax.
    Sicher, Streck schmeckt ... und Pax braut meines Wissens monatlich ein anderes Bier zusätzlich. Das muss ja keiner kaufen, wenn er nicht will
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  • andreas.stoehr@gmail.com
    Nur so als Info Streck braut Bio Bier
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  • n.blatterspiel@web.de
    Sapralot. Wenn der Liter 3€ kostet, das wären ja für den Kasten 30€. Hallo, geht's noch. Wer kann sich das noch leisten Muss denn wirklich alles so teuer werden? Bitte nicht alles auf die Energie und Rohstoffkosten schieben. Nebenbei:Mein Strompreis wurde im letzten Jahr sogar 4 Cent pro kW/h billiger
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  • rainergaiss
    Man muss sich halt seinen Frieden (= Pax) teuer erkaufen, wie im richtigen Leben.
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  • komsan
    Das Warenwirtschaftssystem LUNA gibt den Märkten die Preise vor, die am Regal auszuzeichnen sind und die am Kassensystem verrechnet werden, heißt es hier im Bericht. Letztendlich wird das Warenwirtschaftssystem LUNAR (so heißt es richtig) von Menschen gepflegt. Somit ist der Fehler klar. EDEKA bringt es auch fertig ausgelistete Produkte in Werbung zu setzen. Nur ein Beispiel, da gibt es aber noch viel viel mehr……
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  • Funkenstern
    Sein Bier ist nicht schlecht, mir schmeckts dennoch nicht so, dass ich diesen Mehrpreis ausgeben mag. Jedem das Seine, aber es gibt genügend Biersorten, welche ebenfalls gleichwertig oder in meinen Augen besser sind. Der Hype darum erschliesst sich mir nicht.
    Es ist eine regionale Spezialität, die dann aber über Filialisten zu vertreiben, ist ne ganz andere Nummer. Er ist halt mehr Braumeister als Vermarkter.
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  • irbi1@web.de
    Wie ist denn eigentlich der richtige Preis für das Bier? Leider wird das im Artikel nicht erwähnt...
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  • zwrecht@aol.com
    ich kenne einen ähnlichen Fall. Allerdings hat da der Marktbetreiber einfach von sich aus deinen höheren als den vom Lieferanten angewiesenen Preis angegeben...und den Mehrerlös selbst eingestrichen ! Wer hat denn im PAX - Bier Preis vom höheren Preis profitiert? Aber einfach mal selber "Pax-Bier" eingeben. Der erste Shop bietet da die Literflasche für Preise zwischen 10,95 und 9,95 und ein weiteres für 8,95 (Landbierparadies24) an. Also pro Liter = EINE Flasche. Was soll da das Gejammere über die Hälfte ! Den Pacifator Doppelbock Jahrgang 2022
    7,00 € 7,00 € / l bietet der Hersteller (als nix Rewe) auch für die Hälfte mehr also REWE....da kann man auch zu REWE, das ist das Liter Bier jedenfalls günstiger als auf der eigenen Homepage....Aber wenns gut ist und schmeckt...dann ist das auch OK....aber hier ne kostenlose redaktionelle Werbeseite in der Mainpost...nix anderes ists meiner Meinung...Liebe Mainpost...googelt doch selbst mal die Preise und macht einen Korrekturartikel!
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  • post@michelsstern.de
    Sie vergleichen hier Äpfel mit Birnen. Pax Bräu braut Bier in viel kleineren Mengen mit erheblich höherem Aufwand als andere Brauereien. Einen Doppelbock mit einem Vollbier zu vergleichen hinkt gewaltig. Ob der Mehraufwand und der höhere Preis gerechtfertigt sind entscheidet am Ende jeder Konsument selbst. Niemand ist gezwungen das Bier zu kaufen und niemand ist gezwungen den Artikel zu lesen.
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  • Robert.Tuerke@gmx.de
    Ich möchte hierzu auch mal zwei Punkte ansprechen.
    1. Pax-Bräu ist mir bereits seit über 10 Jahren bekannt. Die Höhe der Pax-Bierpreise empfand ich in der ganzen Zeit als jenseits von gut und böse, soll heißen: völlig überzogen. Andere Brauereien im Landkreis (Karmeliter, Streck, Stox ...) brauen Biere von mindestens gleich guter Qualität zu wesentlich geringeren Preisen. Das dürfte unbestritten sein.
    2. Warum fällt es diesem "Geschäftsmann" erst nach "vielen Monaten" auf, dass sein Bier in einem Supermarkt überteuert verkauft wird? (Wahrscheinlich weil es auch vorher schon viel zu teuer war.)
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Und was ist das für ein seltsames System, bei dem viele nette Menschen über Wochen damit beschäftigt sind, einen simplen Verkaufspreis zu ändern?
    Nachdem es anscheinend ganz einfach war, einen falschen Preis einzugeben.
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  • wolfrom@online.de
    Mir als Leser fehlen in dem Artikel entscheidende Informationen: Was hat das Bier vor der Anhebung gekostet und was kostet es jetzt? Wie lange war der Preis falsch? Ein Jahr? Und keiner hat es gemerkt?
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  • eboehrer@gmx.de
    Gut, dass der Fehler gefunden wurde.
    So was ähnliches gibt es z. B. für Bio-Honig auch bei REWE. Der Hersteller, andere Verkaufsstellen und zwei REWE-Märkte verlangen den Preis von 7,50 Euro, ein REWE im Nachbarort mit 9,50 E. Das an der Auszeichnung und auch der Kasse.

    Und nebenbei: Passen Sie mal auf, was ausgezeichnet ist und tatsächlich im Kassensystem u. somit auf dem -zettel verrechnet wird..., kommt mind. 1 x pro Woche vor, dass zuviel verlangt ist.
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  • waldemarthurn@freenet.de
    Bei Rewe kommt das oft vor immer den Kassenzettel kontrollieren !
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  • visitatrice
    Kenne die Preisdifferenz wischen Regal und Kassenbon grundsätzlich von Edeka. Je größer das Geschäft /die Ladenkette, umso leichter passiert das.
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  • andreas_gerner@gmx.de
    Bei "Bio" Honig mache ich eh einige Fragezeichen.
    Wie wird den Bienen denn mitgeteilt, dass die nur zu Bio-Blüten fliegen dürfen und nicht zu den konventionellen Blüten nebenan (etwa dem prall blühenden und reichlich Nektar liefernden Raps) ?

    der tatsächliche Unterschied zwischen Bio und Konvi bei Honig ist marginal und bezieht sich im wesentlichen auf die Weiterverarbeitung, aber eben gar nicht auf den Rohstoff.

    Drum zählt nur eines: Regionalität!
    Während Ketten wie Edeka ganz Deutschland oder halb Europa als eine Region sehen (und dann auch Honig ebenso wie Biohonig zum Beimischen tausende km umher fahren lassen), hat ein örtlicher Imker eine bessere Definition von Regionalität.

    Mein örtlicher Imker verkauft mir nur Honig von seinen eigenen Bienen, also stammt der Nektar von Blüten aus dem Umkreis, den die Arbeiterbienen fliegen können.

    Das find ich Top. Und der Honig schmeckt mir auch am allerbesten. Ob auf dem Brot, oder in der warmen Milch - immer ein Genuss.
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  • gebsch.albrecht@web.de
    Lebensmittelpreise unterliegen nicht der Preisbindung. Die Abweichung von Auspreisung und Kassensystem ist der wöchentlichen Werbeaktion geschuldet. Die Verkäuferinnen kommen teilweise gar nicht mehr mit dem Umzeichnen nach. Der Preis am Regal ist nicht verpflichtend, es gilt der Preis an der Kasse und der kann ins Warensystem auch falsch eingepreist sein. Kassenzettel im Laden kontrollieren.
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