Ein halbes Jahr lang lief der Vollbierverkauf schleppender als jemals zuvor und keiner wusste, warum: Andreas Seufert, Braumeister und Inhaber der Pax Bräu in Oberelsbach, mochte es kaum glauben, als er nach Monaten Rätselraten den Grund für den zurückgegangenen Bierverkauf herausfand: Aufgrund eines Fehlers im internen Warenwirtschaftssystem wurde in allen Edeka-Märkten für das Vollbier ein Preis von 5,99 Euro pro Liter verlangt. Eigentlich beträgt der Verkaufspreis 3 Euro. Noch ärgerlicher war, wie lange es dauerte, bis das Problem behoben war.
"Es ist erstaunlich und erschreckend zugleich, wie weit die Automatisierung in der Lebensmittelindustrie heutzutage vorangeschritten ist", so Andreas Seufert im Gespräch mit dieser Redaktion. Zum Jahreswechsel 2022 musste Andreas Seufert den Preis für das Vollbier um 50 Cent pro Liter auf 3 Euro anheben, was die erste Anhebung nach 14 Jahren war.
Offenbar wurde damit allerdings ein Fehler im internen Warenwirtschaftssystem von Edeka ausgelöst, der dazu führte, dass über viele Monate hinweg der Verkaufspreis in allen Edeka-Märkten falsch ausgezeichnet wurde.
Kommentare in den sozialen Medien
Zahlreiche, teils heftige Kommentare in den sozialen Medien hatten den Inhaber der Pax Bräu erst nach langer Zeit auf den Kern des Problems gebracht. "Seitdem war es ein Kampf gegen Windmühlen, diese Preise wieder herauszukriegen", erklärt Seufert auf der Facebook-Plattform.
Das Problem: Das Warenwirtschaftssystem LUNA gibt den Märkten die Preise vor, die am Regal auszuzeichnen sind und die am Kassensystem verrechnet werden. Viele "nette Menschen", wie sie Andreas Seufert bezeichnet, waren über Wochen damit beschäftigt, das Problem zu beheben, wobei er ausdrücklich die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Mitarbeiter von Edeka herausstellt.
Überraschend und erschreckend sei für ihn bei diesem Vorgang tatsächlich nur die unheimlich fortgeschrittene Technisierung und Automatisierung in der Logistik gewesen, die man in der gesamten Lebensmittelindustrie findet. Seit Mitte Dezember scheint es so, als ob das Problem endlich gelöst ist.
Kleine Chargen, außergewöhnliches Brauverfahren
"Wir sind nicht etwa abgehoben, noch brauchen wir mehr Einnahmen wegen unseres angeblich zunehmend fancy Lifestyles", erklärt Andreas Seufert auf der Facebook-Plattform und erklärt gleichzeitig, wie der Preis für sein Bier mit außergewöhnlichem Brauverfahren, kleineren Chargen, einer nicht regelmäßigen Arbeitsweise, intensiveren Reinigungsarbeiten sowie der Verwendung von ausschließlichen Bio-Rohstoffen aus der Region zustande kommt. Seine Biobraugerste kommt beispielsweise vom Biohof Pörtner aus Oberelsbach, sein Biomalz von der Rhön-Malz in Mellrichstadt oder Großteil des Hopfens vom Biohof Franz Friedrich in Gräfenberg.
Der Automatismus, den er in der Lebensmittelindustrie an dieser Stelle erleben musste, widerspreche der Philosophie der Pax Bräu, die auf nachhaltiges Wirtschaften, fair erzeugte Lebensmittel, regionale Wirtschaftskreisläufe und den persönlichen Kontakt zur Brauerei und zum Braumeister Wert legt. In den sozialen Medien erklärt Andreas Seufert dies folgendermaßen: "Als Tipp kann ich da nur unseren Brauereiverkauf empfehlen: Da gibt es wärmende Worte von Meister, Gesellen, Lehrling und anderen Eingeborenen."
48 Euro!!! Ganz ehrlich, wer ist das bereit zu zahlen? Wenige.
Sicher, Streck schmeckt ... und Pax braut meines Wissens monatlich ein anderes Bier zusätzlich. Das muss ja keiner kaufen, wenn er nicht will
Es ist eine regionale Spezialität, die dann aber über Filialisten zu vertreiben, ist ne ganz andere Nummer. Er ist halt mehr Braumeister als Vermarkter.
7,00 € 7,00 € / l bietet der Hersteller (als nix Rewe) auch für die Hälfte mehr also REWE....da kann man auch zu REWE, das ist das Liter Bier jedenfalls günstiger als auf der eigenen Homepage....Aber wenns gut ist und schmeckt...dann ist das auch OK....aber hier ne kostenlose redaktionelle Werbeseite in der Mainpost...nix anderes ists meiner Meinung...Liebe Mainpost...googelt doch selbst mal die Preise und macht einen Korrekturartikel!
1. Pax-Bräu ist mir bereits seit über 10 Jahren bekannt. Die Höhe der Pax-Bierpreise empfand ich in der ganzen Zeit als jenseits von gut und böse, soll heißen: völlig überzogen. Andere Brauereien im Landkreis (Karmeliter, Streck, Stox ...) brauen Biere von mindestens gleich guter Qualität zu wesentlich geringeren Preisen. Das dürfte unbestritten sein.
2. Warum fällt es diesem "Geschäftsmann" erst nach "vielen Monaten" auf, dass sein Bier in einem Supermarkt überteuert verkauft wird? (Wahrscheinlich weil es auch vorher schon viel zu teuer war.)
Nachdem es anscheinend ganz einfach war, einen falschen Preis einzugeben.
So was ähnliches gibt es z. B. für Bio-Honig auch bei REWE. Der Hersteller, andere Verkaufsstellen und zwei REWE-Märkte verlangen den Preis von 7,50 Euro, ein REWE im Nachbarort mit 9,50 E. Das an der Auszeichnung und auch der Kasse.
Und nebenbei: Passen Sie mal auf, was ausgezeichnet ist und tatsächlich im Kassensystem u. somit auf dem -zettel verrechnet wird..., kommt mind. 1 x pro Woche vor, dass zuviel verlangt ist.
Wie wird den Bienen denn mitgeteilt, dass die nur zu Bio-Blüten fliegen dürfen und nicht zu den konventionellen Blüten nebenan (etwa dem prall blühenden und reichlich Nektar liefernden Raps) ?
der tatsächliche Unterschied zwischen Bio und Konvi bei Honig ist marginal und bezieht sich im wesentlichen auf die Weiterverarbeitung, aber eben gar nicht auf den Rohstoff.
Drum zählt nur eines: Regionalität!
Während Ketten wie Edeka ganz Deutschland oder halb Europa als eine Region sehen (und dann auch Honig ebenso wie Biohonig zum Beimischen tausende km umher fahren lassen), hat ein örtlicher Imker eine bessere Definition von Regionalität.
Mein örtlicher Imker verkauft mir nur Honig von seinen eigenen Bienen, also stammt der Nektar von Blüten aus dem Umkreis, den die Arbeiterbienen fliegen können.
Das find ich Top. Und der Honig schmeckt mir auch am allerbesten. Ob auf dem Brot, oder in der warmen Milch - immer ein Genuss.