Die Wohnungslosenhilfe am Heimathof Simonshof bietet Menschen einen Platz, die das Leben aus der Bahn geworfen hat. Die Bewohner des Simonshofs arbeiten in den Werkstätten auf dem Hof, essen gemeinsam im Speisesaal und setzen sich im Café Treffpunkt zusammen - normalerweise. Aktuell hat sich auf Grund der Corona-Krise auch dort Einiges am alltäglichen Leben geändert.
Keine bestätigten Corona-Infektionen
"Wir haben aktuell keinen Corona-Fall und auch keine Verdachtsfälle im Bereich der Wohnungslosenhilfe", sagt Stefan Gerhard, Abteilungsleiter der Wohnungslosenhilfe am Simonshof (Stand 3. April). Das ändert aber nichts an den neuen Regeln und Verhaltensweisen.
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Für den gesamten Simonshof ist ein Besuchsverbot verhängt, wie Gerhard sagt. Der Hintergrund dazu: Im Bereich der Wohnungslosenhilfe gibt es einige Plätze für Menschen mit seelischer Behinderung, die unter das verhängte Besuchsverbot für Behinderteneinrichtungen fallen.
Das Besuchsverbot nur für diese Plätze umzusetzen, sei nicht möglich, erklärt Gerhard. Deshalb bezieht es sich auf den gesamten Simonshof.
Café ist geschlossen
Das Café Treffpunkt, eigentlich eine Anlaufstelle für die Bewohner des Simonshofs, ist derzeit geschlossen. Neben dem Café gibt es dort eine Verkaufsecke für Lebensmittel, die nach wie vor geöffnet ist, erklärt Gerhard. Die Hofbewohner versorgen sich teils selbstständig. Die Möglichkeit dazu müsse gewährleistet bleiben. Außerdem solle verhindert werden, dass sie für ihren Einkauf den Simonshof verlassen müssen, da das wiederum stärkeren Kontakt zu anderen Menschen bedeuten würde.
Es werde darauf geachtet, dass es beim Einkaufen nicht zu Gruppenbildungen komme. Auf dem Boden seien Abstandsmarkierungen angebracht worden. Zusätzlich würde mit Schildern darauf hingewiesen, dass Abstand gehalten werden muss. "Da wird sich gut daran gehalten", sagt der Abteilungsleiter.
Essenszeiten wurden ausgedehnt
Der Speisesaal ist weiterhin geöffnet. Die Essenszeiten am Mittag sind aber extrem ausgedehnt worden, wie Gerhard sagt. Außerdem sei festgelegt worden, welches Haus wann zum Essen kommen soll, damit weniger Leute gleichzeitig dort sind. Im Speisesaal selbst seien die Plätze verringert und die Tische auseinandergestellt worden. Das funktioniere sehr gut. "Die Klienten sind absolut verständnisvoll", sagt Gerhard.
"Das gleiche haben wir auch beim Frühstück gemacht", erklärt er weiter. Das Abendessen bekommen die Bewohner in Form einer Brotzeit beim Mittagessen mit. Somit findet diese Mahlzeit nicht mehr gemeinsam im Speisesaal statt.
Genügend Abstand halten
Die Werkstätten auf dem Hof, in denen die Männer arbeiten, sind noch geöffnet. Die Arbeit dort gehört zur Tagesstruktur, wie Gerhard sagt. Sie sei ein Beschäftigungs- und Therapieangebot.
"In der Einrichtung selber haben wir im Moment alle Gruppenveranstaltungen ausgesetzt", erklärt er. Die Veranstaltungen würden eigentlich zu den Aufgaben und zum Konzept der Einrichtung gehören. Dafür finde momentan viel Einzelbetreuung statt. Die Räumlichkeiten seien groß, überall könne genügend Abstand gehalten werden.
Wenn längere Gespräche geführt werden, würden die Angestellten des Simonshofs eine einfache Gesichtsmaske tragen. Außerdem seien auf den Schreibtischen durchsichtige Plastikabtrennungen als Schutz angebracht.
Den Simonshof möglichst nicht verlassen
Von außerhalb des Simonshofs komme, abgesehen von den Leuten, die dort arbeiten, kaum noch jemand rein, sagt Gerhard. Ausnahmen seien beispielsweise die Post oder die Apotheke. Die Bewohner seien gebeten worden, die Einrichtung möglichst nicht mehr zu verlassen. "Wir sind recht gut abgeschottet", so der Abteilungsleiter.
Die Vorschriften für die Wohnungslosenhilfe in der Corona-Krise werden immer wieder aktualisiert. Der Simonshof werde von mehreren Stellen darüber informiert, zum Beispiel vom Caritasverband für die Diözese Würzburg und vom Landratsamt. Dadurch habe man gute Handlungsanleitungen zur Hand und bei Unklarheiten immer einen Ansprechpartner. "Das greift wirklich hervorragend ineinander", sagt Gerhard abschließend.
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