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Bad Neustadt
Die Glosse: Eisangeln im Triamare und andere Folgen der Gaskrise in Bad Neustadt
Vereist jetzt das Wasserbecken im Triamare? Soll man das Hohntor zurückbauen, um LED-Beleuchtung zu sparen? Der Rhönkauz über die Energiekrise in Bad Neustadt.
Mit strümpfigen Ideen kommt man in der Energiespar-Diskussion nicht weiter. Die macht auch vor dem Triamare in Bad Neustadt nicht Halt. Dort müssen sich die Wasserratten in der Wintersaison etwas wärmer anziehen.
Foto: Björn Hein | Mit strümpfigen Ideen kommt man in der Energiespar-Diskussion nicht weiter. Die macht auch vor dem Triamare in Bad Neustadt nicht Halt. Dort müssen sich die Wasserratten in der Wintersaison etwas wärmer anziehen.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:45 Uhr

Bad Neustadt und Sparen – jahrzehntelang waren dies Begriffe, die nicht viel miteinander zu tun hatten. Die Stadt konnte aus dem Vollen schöpfen und ihre Stadthalle so großzügig dimensionieren, dass auch die Rolling Stones bei ihrer Abschiedstournee 2030 an der Saale Station machen könnten.   

Die Zeiten sind andere geworden, und mit sorgenvollem Blick verfolgt der Rhönkauz die Sparpolitik der Kreisstadt. Jeder Pflasterstein der Altstadt wird umgedreht, ob er noch eine Einsparmöglichkeit verbirgt. Und die Altstadt hat viele Pflastersteine. 

Außenvollwärmeschutz für das Hohntor?

Als der Stadtrat kürzlich das Hohntor zum Thema machte, ist der Rhönkauz erst zusammengezuckt: Planen die einen Außenvollwärmeschutz für das Wahrzeichen der Stadt, damit die Wagstädter Heimatstube eine bessere Ökobilanz bekommt? Es ging glücklicherweise nur um die Weihnachtsbeleuchtung. Die soll, wenn auch in abgespeckter Version, für vorweihnachtliche Stimmung sorgen.

Spät im November wird an- und früh im Januar schon wieder ausgeschaltet. Man hätte natürlich das Hohntor nur halbhoch beleuchten können. Den Rest denkt sich das Gehirn sowieso dazu, weil das Hohntor im Gedächtnis eingebrannt ist.

Beim Triamare sollen die Temperaturen in Bereiche abgekühlt werden, die vor allem für Menschen mit schwachem Kreislauf bekömmlicher sind. Der Rhönkauz fragt sich nur, warum die Verantwortlichen nicht die Shisha-Lounge im Blick haben und zum Beispiel die Abwärme durch das Tabak-Schmauchen für die Sauna-Beheizung nutzen? Mit etwas Shisha-Rauch kann man sich die Zeit beim Eis-Angeln im Kinderbecken angenehm vertreiben.

Stromfresser Parkscheinautomat

Wovon bei all den Spardiskussionen kein Sterbenswörtchen zu hören ist: Wie viel Strom schlucken überhaupt die Parkscheinautomaten der Stadt? Könnte man da nicht in ganz anderen Dimensionen die Verbräuche senken? Die Büros der Verkehrsüberwachung müsste man nicht nur auf 19 Grad wie in allen anderen Behördenzimmern herunterkühlen, man könnte sich die Heizung komplett sparen.

Apropos Behörden-Zimmer und 19 Grad, wie der bundesweite Sparplan fordert: Als Bürgermeister hätte der Rhönkauz so seine Schwierigkeiten, wenn eine derart frostige Atmosphäre im Rathaus auch noch lobenswert sein soll.     

Immerhin: Beim Thema Sitzungssaal ist Bad Neustadt seit jeher Vorreiter gegen die Energieverschwendung. Wer die Großen Sitzungssäle in Bad Königshofen oder Mellrichstadt kennt, der ist von der kompakten Form überrascht, einen Kleinen Sitzungssaal kann er sich kaum mehr vorstellen. 

Auf jeden Fall freut sich der Rhönkauz auf die Adventszeit in der Kreisstadt. Das eine oder andere Licht wird den Neuschtern gewiss wieder aufgehen!

 
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