
Der Bad Neustädter Stadtrat muss auf die Sparbremse drücken, um seinen Anteil zu leisten an einem verringerten Energieverbrauch in Zeiten der Krise. Damit dies keine Spaßbremse wird in den kommenden dunklen Monaten, haben Verwaltung und Gremium nach Kompromissen gesucht, um trotz allem etwas Advents- und Weihnachtsatmosphäre aufkommen zu lassen.
"Die Innenstadt in der Weihnachtszeit gar nicht zu beleuchten, wäre der größte Fehler, den wir machen können", hatte Bürgermeister Michael Werner bereits in der Septembersitzung ausgegeben. Für den verhinderten Werner leitete am Donnerstag Norbert Klein die Sitzung, die Entscheidung des Stadtrates entsprach dem Bürgermeister-Wort vom September. Es wird auch in diesem Winter eine Beleuchtung des Hohntors geben, allerdings in kleinerem Umfang.
Das Hohntor bleibt erleuchtet in diesem Winter
Die Giebel der Gebäude an Marktplatz, Hohnstraße und Spörleinstraße sowie die Silhouette des Bad Neustädter Wahrzeichens werden mit den bekannten Lichterschläuchen in Szene gesetzt, allerdings zu eingeschränkten Zeiten. Statt wie üblich Anfang November geht die Illumination des Hohntors erst am 25. November mit der Langen Einkaufsnacht in Betrieb.
Am 10. Januar wird die Beleuchtung wieder abgeschaltet. Statt auch am frühen Morgen wird die Lichterkette nur zwischen 16 und 21 Uhr angeschaltet. In den letzten Jahren leuchtete sie noch bis um 23 Uhr. Dunkel bleiben dafür die modernen, großen Weihnachtskugeln und Ringe an den Straßenüberspannungen in der Altstadt. Ebenso werden die Kugel-Akazien am Marktplatz nicht erleuchtet.

Die Bad Neustädter Stadtteile werden nicht auf eine Weihnachtsbeleuchtung verzichten müssen. Der Bauhof konnte zusätzliche 100 LED-Lichterketten beschaffen, mit rund 170 Ketten sollen nun die Bäume ausreichend beleuchtet werden. Der Baum für Herschfeld wird übrigens an der Bushaltestelle in der Friedhofstraße aufgestellt, da der Lichtraum an der Kreisstraße von vier Metern sonst nicht eingehalten werden kann.
LED-Leuchten für die Stadtteil-Christbäume
Da die Christbäume in den Stadtteilen dank LED-Lichterketten nicht mehr über das Straßenlampen-Netz gespeist werden, kann der Verbrauch um knapp 90 Prozent von rund 9000 Kilowattstunden auf 1000 reduziert werden. Was die Innenstadt betrifft, so soll ein Sparpotenzial von 77 Prozent (1420 kWh statt 7300 kWh) erreicht werden, wie Maximilian Reich vom Stadtbauamt dem Ratsgremium erläuterte. Die Maßnahmen sind zunächst bis März 2023 befristet.
Nur noch 19 Grad in den Büros in Bad Neustadt
Bereits in der Septembersitzung wurden weitere Einsparmaßnahmen mitgeteilt. Unter anderem werden Büroräume nur noch bis 19 Grad erwärmt, die Fassadenbeleuchtung am Rathaus wurde bereits abgeschaltet. Die Brunnen im Stadtgebiet und das Tretbecken in Mühlbach sind bereits abgeschaltet. Wie bereits berichtet, bleibt das Triamare-Hallenbad geöffnet, es schließt allerdings eine Stunde früher um 21 Uhr. Das Hallenbad-Wasser wird um drei auf 30 Grad abgesenkt.