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Kreuzberg
Die Glosse: Ein Kerzlein für die Parksünder vom Kreuzberg
Cool: 90 Minuten darf man jetzt am Kloster Kreuzberg gratis parken! Ob das genug ist, die Bedienungsanleitung für das Hightech-Parksystem zu lesen?
Und, haben Sie schon den Durchblick? Das neue Kassensystem am Parkplatz Kreuzberg ist nicht unumstritten. Der Rhönkauz erklärt, warum das so ist.
Foto: Gerhard Fischer | Und, haben Sie schon den Durchblick? Das neue Kassensystem am Parkplatz Kreuzberg ist nicht unumstritten. Der Rhönkauz erklärt, warum das so ist.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:20 Uhr

Man kann ja von den Zeitungen halten, was man will. Manchmal haben sie aber ihren Sinn. Zum Beispiel, wenn es um das neue Parksystem am Kreuzberg geht. Fast 6000 Zeichen, der Rhönkauz hat es nachgezählt, hatte letzte Woche ein Artikel, der das videogesteuerte Parksystem des Landkreises für die Kreuzbergbesucher erklärt.    

6000 Zeichen! Wenn man den Kreuzberg-Besuchern auf 6000 Zeichen erklären müsste, wie man ein Klosterbier nach allen Regeln der Kunst trinkt, dann wäre die Brauerei wahrscheinlich schon längst geschlossen, denkt der Rhönkauz nur.

Warum sind die ersten 90 Minuten kostenfrei?

Er will aber nicht zum zweiten Mal böse ausholen gegen das Landratsamt, das mit der modernen Technik auf dem uralten Kultort einfach mit der Zeit gehen will. Apropos Zeit: Der Rhönkauz fragt sich nämlich, warum man die ersten 90 Minuten auf dem Kreuzberg-Parkplatz kostenlos parken kann. Und was macht man überhaupt in der Zeit? Bei der Erstbenutzung gehen die 90 Minuten natürlich erst einmal dafür drauf, alle Hinweistafeln am Parkplatz aufmerksam zu lesen. Aber bei den weiteren Besuchen?  

Der gewöhnliche Hesse braucht doch nur rund 60 Minuten, um sich seinen Rausch zusammenzutrinken auf dem Heiligen Berg der Franken, während ein Rhön-Grabfelder sich auch wirklich Zeit für Andacht und Kontemplation nimmt und schon an der Kerzenkapelle 60 andächtige Minuten verbringt. Die Gratis-Zeit kommt also nur den falschen Landsleuten zugute.

Die Kerzen-Kapelle am Kreuzberg

Apropos Kerzen-Kapelle: Der Rhönkauz vermutet einen noch größeren Ansturm auf die Grotte mit dem hundertfachen Kerzenfeuer. Denn viele Autofahrerinnen und Autofahrer werden jetzt ein Kerzlein anzünden: Entweder mit dem Gebet, der Parkautomat möge auch wirklich funktionieren, oder mit dem Wunsch gen Himmel, beim Nichtbezahlen nicht erwischt zu werden. 

Es bleibt also dabei: Die Parkanlage passt nicht ganz zum Kreuzberg. Man kann ja argumentieren, der Landkreis folge einem deutschlandweiten Trend zum schrankenlosen Parken. "Ja, aber muss man denn jedem gerade aktuellen Trend folgen?", gerät der Rhönkauz in Weißglut.

Trend zur veganen Ernährung

Beim Essen haben wir grade den Trend zur veganen Ernährung. Und trotzdem hat der Rhönkauz noch keine Pressemeldung gelesen, wonach sie in der Kloster-Gaststätte aus Trend-Gründen auf Analog-Käse-Brot und Analog-Haxn setzen würden! Und es ist der richtige Weg!

Aber gut, der Rhönkauz will das mit dem Kreuzberg-Parkautomaten jetzt nicht weiter dramatisieren. Die Sache wird schon ihren Lauf nehmen. Letzten Endes setzt sich auf dem Kreuzberg bei allen Modernisierungen immer wieder das Gute durch. Bei den Glaskrügen hat man es zuletzt gesehen. 

 
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