Fladungen ist gespannt, was hinter der Fassade des Anwesens in der Oberen Pforte 1 zutage tritt, dort wo einst im "Goldenen Adler" Gäste bewirtet wurden. An diesem Freitag, 6. Mai, wird das Geheimnis bei einem kleinen feierlichen Akt gelüftet, nun als Gasthaus "Krone" und unter der Regie von Marco (Mocca) Hepp, der in der Stadt als einstiger Pächter des "Schwarzen Adler" bestens bekannt ist.
Nur die Konturen des Anwesens sind erhalten, ansonsten ist das Aussehen ein völlig Neues. Der große Gastraum strahlt in hellen Farben, ein modernes Design verbindet sich mit historischen Elementen der ursprünglichen Einrichtung. Der gemütliche offene Holzofen in der Raummitte, ein Blei verglastes Fenster mit dem Wappen der Stadt stammen noch aus den Zeiten des Vorgängers. 70 Sitzplätze, teilweise auf durchgehenden Bänken mit Holzverkleidung der Wände, wie man es aus alten Gaststätten kennt, erzeugen eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre.
Ein Nebenraum mit besonderer Einrichtung
Ein kleinerer Nebenraum fällt dagegen vollkommen aus dem Rahmen. Im Retrostyle der 1950er Jahre mit rotweißem Mobiliar und Gestaltungselementen aus den Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders passt der Raum ganz im Stil der Fladungen Classics, die in diesem Jahr wieder ausgerichtet werden.
Die Gestaltung trägt natürlich die Handschrift von Eigentümer Andreas Hoch, einem Hauptverantwortlichen des Oldtimer-Treffens, dem die Belebung der Innenstadt ganz besonders am Herzen liegt. "Wir wollen das Herz von Fladungen wieder zum Schlagen bringen", erklärt Hoch den Grund für seine Aktivitäten und das finanzielle Engagement beim Wiederaufbau des ehemaligen Gasthauses.
Später sollen noch Gästezimmer hinzu kommen
Vor fünf Jahren hatte Hoch das Anwesen samt Nebengebäude und dem ehemaligen Metzgerladen erworben. Später sollen noch Gästezimmer eingerichtet werden, zunächst wird nur die Gaststätte in Betrieb genommen, in der der Pächter völlig freie Hand erhält. Für den Wirt und Koch sei das Angebot ein Glücksfall gewesen. Nachdem er zwölf Jahre für die Museumsgaststätte verantwortlich war, hatte er eine neue Herausforderung gesucht, die er nun in der "Krone" gefunden hat, erzählt Hepp. Der Abschied sei ihm dadurch erleichtert worden, dass seine bisherige Mannschaft ihm treu geblieben und komplett mit in die neue Wirkungsstätte gewechselt ist.
In einer völlig neu eingerichteten Küche will Hepp fortsetzen, was er im "Schwarzen Adler" schon gepflegt hat: ein traditionelles Angebot mit Gerichten vor allem aus heimischen Produkten. Täglich wechselnde Gerichte sollen eine möglichst große Vielfalt bieten. Wildgerichte, Rinderbraten und Schäufele sollen die Grundbestandteile der Speisekarte darstellen, hinzu kommen jedoch Speisen, die eher selten auf die Teller kommen und auch saisonal bedingt sind. Außerdem steht eine Auswahl vegetarischer Gerichte für die Gäste bereit.
Größten Wert legt Hepp auf die Verwendung heimischer Produkte, daher kauft er in erster Linie bei Erzeugern der näheren Umgebung ein. Darüber hinaus gehören zum Anwesen zwei Gärten, in denen er Gemüse und Kräuter erntet und für die Gaststätte weiterverarbeitet. Auch Brot und Wurstwaren werden von ihm selbst hergestellt.
Am Samstag wird offiziell der Betrieb aufgenommen. Die Gaststätte ist täglich außer dienstags und mittwochs geöffnet.