
Von November bis März haben Dämmerungseinbrüche Saison. Erfahrungsgemäß steigt mit Beginn der früher einsetzenden Dunkelheit die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche. Die Täterinnen und Täter verschaffen sich im Schutz der Finsternis Zugang zu den Häusern. So geschehen jüngst in Windshausen und Waldberg, besonders brutal bei dem Raubüberfall in Mellrichstadt am etwas späteren Abend oder erst vor wenigen Tagen bei einem Wohnungseinbruch in Unsleben. Welche Beobachtungen macht die Polizei Bad Neustadt in Bezug auf Dämmerungseinbrüche in ihrem Dienstbereich?
Bad Neustadt mit seinen umliegenden Ortschaften scheint nicht unbedingt im Visier von Einbrechern zu liegen. "Die Einbruchszahlen befanden sich im vergangenen Jahr im niedrigen einstelligen Bereich", sagt Elke Kiesel, Kriminalhauptkommissarin bei der Polizei Bad Neustadt, auf Nachfrage dieser Redaktion. "In diesem Jahr ist eine geringfügige Steigerung zu verzeichnen."
Die Zahl der Einbrüche im Dienstbereich der Polizei Bad Neustadt liegt im einstelligen Bereich
Im Dienstbereich der Polizei Bad Neustadt habe es im Jahr 2022 laut Statistik nur einen einzigen Dämmerungseinbruch gegeben. Auch mit der geringen Zunahme im Jahr 2023 würden sich die Zahlen voraussichtlich weiterhin im niedrigen einstelligen Bereich bewegen, so Kiesel. Einbrüche verbunden mit einer Körperverletzung sind bei der Polizei Bad Neustadt keine registriert.

Verstärkt deshalb die Polizei im Herbst und Winter ihre Streifen in Wohngebieten? "Die Polizei achtet generell auf Auffälligkeiten, die mit diesem Phänomen in Verbindung stehen könnten", so Elke Kiesel. Sie sei aber auch zwecks verdächtiger Wahrnehmungen auf die Mitwirkung der Bevölkerung angewiesen. "Im Rahmen unserer Personalkapazitäten und der sonstigen Auftragslage werden Wohngebiete regelmäßig von der Polizei bestreift", betont die Kriminalhauptkommissarin.
Zahlreiche Gemeinden sind dazu übergegangen, ihre Straßenlaternen nachts auszuschalten. Kommt das den Dieben entgegen? "Diebe suchen sich häufig die dunkle Jahreszeit aus, um unerkannt zu agieren. Deshalb kann ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden", meint dazu Elke Kiesel. Gesicherte statistische Erhebungen gebe es diesbezüglich aber nicht.
Die Polizei gibt bestimmte Sicherheitshinweise
Um die Wohnung oder das Haus vor Einbrechern zu schützen, würden die allgemein bekannten Sicherheitshinweise greifen, wie Türen abschließen und nicht nur ins Schloss ziehen, Fenster nicht gekippt lassen, Jalousien bei Dunkelheit benutzen, Lichtquellen einschalten und bei längerer Abwesenheit Briefkästen leeren lassen. Ansonsten gebe es eine Vielzahl von technischen Sicherungsmöglichkeiten, über die man sich unter anderem bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle informieren kann.
Versuchte Einbrüche würden immer wieder zeigen, dass die Täter ablassen, wenn sie nicht auf die Schnelle ins Objekt gelangen. "Deshalb bieten ausreichend verschlossene und gut gesicherte Häuser und Wohnungen einen adäquaten Schutz", ist die Erfahrung von Elke Kiesel.
Bei den Schutzmaßnahmen spiele auch die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger eine große Rolle. "Eine funktionierende Sozialkontrolle schreckt Täter ab und erhöht durch eventuelle Beobachtungen im Schadensfall auch die Aufklärungschancen." Deshalb sollte niemand eine falsche Scheu haben, rät Kiesel, und bei verdächtigen Wahrnehmungen besser die Polizei informieren.
Weitere Informationen: Kriminaltechnische Beratungsstelle der Polizei KPI Schweinfurt unter (09721) 202-1835 und -1836 oder unter www.k-einbruch.de und www.polizei-beratung.de.