
Seit dem Großbrand ist die Kissinger Hütte über Langenleiten (Lkr. Rhön-Grabfeld) fast vollständig Geschichte. Eine Herausforderung bei den Löscharbeiten stellte neben dem Wind die Wasserversorgung dar. Denn an der Hütte gibt es keine Löschwasserhydranten.

"Wie die Kissinger Hütte verfügen die wenigsten Hütten über Hochbehälter und sind nicht ans Wasser-Ortsnetz angeschlossen", sagt Bürgermeisterin Sonja Reubelt im Gespräch mit dieser Redaktion. Deshalb fuhren Feuerwehrleute Wasser in Fahrzeugen auf den Berg und errichteten mobile Faltbecken. Auch Landwirte halfen mit.
Wie Kreisbrandrat Stefan Schmöger auf Anfrage konkretisiert, waren rund 130 Einsatzkräfte aus Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen im Einsatz, um den Großbrand zu löschen. Außerdem sei mit zwei Fahrzeugen der Bundeswehr Wasser auf den Berg transportiert worden, und die Gemeinde Burkardroth habe ein Güllefass als Wasserbehälter zur Verfügung gestellt. Weil die Feuerwehrleute das Gebäude nicht betreten konnten, kamen zwei Drehleitern zum Einsatz.
"Wir sind froh, dass alles gut geklappt hat. Dass keine Personen im Gebäude zu Schaden gekommen sind und keine Einsatzkräfte verletzt wurden", sagt Stefan Schmöger. Der Einsatz sei "normal" abgelaufen, auch wenn der starke Wind auf freier Fläche und die Herausforderung, Löschwasser auf den Berg zu bekommen, die Arbeiten erschwert habe.
Sandbergs Bürgermeisterin hofft, dass die Kissinger Hütte wieder aufgebaut werden kann
Wie bei allen Bränden habe es auch an der Kissinger Hütte einige Zeit gedauert, bis alle Brandherde gelöscht waren. Auch nach Abschluss der eigentlichen Löschmaßnahme habe das Feuer immer wieder nachgekokelt. In der Nacht auf Mittwoch übernahmen laut Sonja Reubelt die Floriansjünger aus Sandberg und Langenleiten die Brandwache und löschten aufkommende Glutnester. Im Laufe des Mittwochs werde ein Bauzaun aufgestellt, die Kriminalpolizei beginne vor Ort mit den Ermittlungen zur Brandursache.
Laut Bürgermeisterin hat der beherzte Löscheinsatz Schlimmeres verhindert. Was sie meint: Der Altbau wurde nahezu komplett ein Raub der Flammen, den Neubau mit dem Bettenhaus konnten die Wehrleute dagegen retten. "Es ist sehr traurig. Ich hoffe, dass die Kissinger Hütte wieder aufgebaut werden kann. Auch wenn es ein Kraftakt für alle Beteiligten wird", sagt Reubelt. "Ein Ausflugsziel in so exponierter Lage mit 111 Jahren Geschichte und Tradition muss unbedingt erhalten bleiben. Gemeinsam schaffen wir das."
Für konkrete Aussagen, wie die Gemeinde den Wiederaufbau unterstützen kann, sei es zu früh. Für den kommenden Montag ist laut Reubelt ein Gespräch von Gemeindeverantwortlichen und der Vorstandschaft des Rhönklub-Zweigvereins Bad Kissingen als Besitzer der Hütte angesetzt.