Beinahe im Dauereinsatz war die Rhöner Bergwacht am Montagnachmittag. Gleich drei Einsätze mussten innerhalb kürzester Zeit bewältigt werden. Kurz vor 15 Uhr wurden die Bergretter mit Mario Hahn, dem Einsatzleiter Rettungsdienst, und Bereitschaftsleiter Oliver Scheuplein samt Notarzt zu einem Schlittenunfall auf den Kreuzbergsattel gerufen. Dort war eine 27 Jahre alte Frau aus dem Landkreis Schweinfurt mit ihrem Schlitten an einer Kuppe gestürzt. Dabei hatte sie sich schwere Verletzungen zugezogen. Das Problem war, dass sich die Einsatzstelle am Schafsweg, ganz in der Nähe der Kniebreche, in unwegsamem Gelände befand. Die verletzte Frau musste vor Ort vom Notarzt, dem Team eines Rettungswagens und von der Bergwacht versorgt werden.
Zu diesem Zeitpunkt herrschten Temperaturen um minus zwei Grad. Deshalb wurde die 27-Jährige mit einer speziellen Wärmeweste im Wärmesack der Bergwacht mit dem Motorschlitten zum Parkplatz des Schlittenhangs Drei Kreuze transportiert. „So konnten wir das zusätzliche Auskühlen der Patientin minimieren“, sagt Oliver Scheuplein. Das Rettungswagen-Team des BRK brachte sie in eine Klinik, die Polizei nahm die Ermittlungen auf.
„Die Patientin war kaum im Rettungswagen, als mich ein weiterer Notruf oberhalb des Tellerlifts am Arnsberg erreichte. Dort sei ein Snowboardfahrer gestürzt“, sagte der Bergwacht-Einsatzleiter. Da die Bergwacht Oberbach gerade auf einer Versorgungsfahrt in ihrem Dienstgebiet war, wurde sie zur Unterstützung ebenfalls angefordert. Als jedoch die Einsatzkräfte der Bergwacht und der Rettungswagen aus Langenleiten dort eintrafen, war kein Patient aufzufinden.
Einsatzkräfte jedoch, die mit dem Quad vom Kreuzberg über den Arnsberg zur vermeintlichen Einsatzstelle fuhren, fanden den Verunfallten im Fun-Park in der Nähe des Gipfels. Grund für die falschen Angaben, so Einsatzleiter Scheuplein, war die Ortsunkenntnis der beiden Brüder, die aus dem hessischen Rodgau angefahren waren. Der 25 Jahre alte Mann zog sich schwere Armverletzungen zu. Er wurde vor Ort von einem Notfallsanitäter der Bergwacht versorgt, bevor ihn die Bergwacht zum Rettungswagen transportierte. Dort übernahm ein Notarzt die weitere Versorgung. Der Rettungswagen wartete in der Einfahrt zum Arnsberg-Doppellift.
Als die Bergwacht Bischofsheim auf dem Rückweg von der Einsatzstelle war, musste sie erneut zu einem weiteren Schlittenunfall am Kreuzbergsattel ausrücken. Dort war ein 22 Jahre alter Mann mit dem Schlitten gestürzt und hatte sich eine schwere Wirbelsäulenverletzung zugezogen. Nachdem mittlerweile Nebel aufgezogen war und die Dunkelheit einsetzte, konnte ein Rettungshubschrauber nicht mehr angefordert werden. Zur Wärmeerhaltung wurde der Patient in das Rettungsfahrzeug der Bergwacht Bischofsheim gebracht, bis der Rettungswagen aus Nordheim eingetroffen war. Dieser fuhr ihn in eine Klinik. Die Polizei nahm auch die Ermittlungen bei beiden Unfällen auf.
Ruhiger verlief der Dienstag. Da wurde die Bergwacht Oberelsbach mit den Kollegen aus Bischofsheim zum Holzberghof gerufen. Dort war ein 80 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Bamberg gestürzt. Beim Eintreffen des Rettungsteams war er bereits stark unterkühlt. Er wurde mit dem Quad der Bergwacht rund zwei Kilometer aus der Loipe transportiert. Am Holzberghof übernahmen ihn die Rettungskräfte des BRK Rhön-Grabfeld, die ihn in eine Klinik brachten. Dieser Einsatz der Bergwacht war nach gut zwei Stunden beendet.
Am Feiertag schließlich wurden die Bergretter samt Notarzt an den Rodelhang am den Drei Kreuzen gerufen. Dort hatte sich ein 58-Jähriger schwer am Kopf verletzt. Auch er musste in eine Klinik gebracht werden.