In diesem Frühjahr konnte sie endlich stattfinden, die zehnte Fahrzeugschau Elektromobilität auf dem Festplatz. Einst die größte Messe ihrer Art in Deutschland musste auch die Fahrzeugschau in den vergangenen drei Jahren der Pandemie Tribut zollen, respektive ausfallen.
Umso erfreuter zeigten sich die Vertreter der Stadt und des Landkreises wie des Projektmanagements, dass viele etablierte Aussteller auch nach der Zwangspause wieder gerne einen Stand auf dem Festplatz eröffneten. Dazu gesellten sich zahlreiche neue Aussteller mit neuen Produkten und Geschäftsfeldern. Denn eines ist in den vergangenen drei Corona-Jahren nicht stehengeblieben: Die Weiterentwicklung elektromobiler Antriebstechnologien für zwei-, drei- oder vierrädrige Fahrzeuge. Einzig das Zukunftsthema Wasserstoff war noch nicht auf dem Festplatz vertreten. Noch nicht.
Hohe Nachfrage nach Messe-Platz
Ihren Nimbus als größte Fahrzeugmesse für elektromobile Antriebe hat die Fahrzeugschau in Bad Neustadt aber in der Zwischenzeit verloren. An die chinesische Metropole Schanghai, wie der Vorsitzende des Fördervereins M-E-NES, Dr. Hubert Büchs in einer Podiumsdiskussion zum Auftakt der Fahrzeugschau erläuterte. Aber die Stadt muss sich nicht grämen, Teamassistentin Bianca Benkert verzeichnete eine hohe Nachfrage an interessierten Firmen. Einer ganzen Reihe von ihnen musste sie sogar absagen, weil die Stellflächen auf dem Festplatz nunmal limitiert sind.
Zu sehen gab es die ganze Palette an Elektromobilität. Obwohl in der Vorbereitung der Fahrzeugschau Sorgen auftraten, die Automobilhersteller könnten ob der derzeit hohen Nachfrage gar nicht viele E-Autos zeigen, hat sich diese Sorge nicht bestätigt. Die Stellplätze sind voll von Hybrid- und rein elektrisch angetriebenen Autos. Riesengroß auch das Angebot der Fahrradhändler mit E-Bikes sowohl für den schmalen, wie auch den gut gefüllten Geldbeutel.
Stadt Bad Neustadt will mehr Schnelladestationen eröffnen
Bürgermeister Michael Werner zeigte sich stolz über das Revival der Fahrzeugschau, die große und überregionale Außenwirkung für Bad Neustadt bedeutet. Gleichzeitig kündigte der Bürgermeister an, die Anzahl der Schnellladestationen in der Stadt zu erhöhen. Entsprechende Förderanträge sind bereits gestellt.
In der Podiumsdiskussion wurde sowohl an die Anfänge der Fahrzeugschau erinnert wie auch in die Zukunft geblickt. Ohne einen Ausbau der Stromnetze wird eine Zukunft mit E-Autos und Wärmepumpen nicht funktionieren, sagte der technische Leiter des Überlandwerks, Roland Göpfert. Hubert Büchs forderte einen genauen Blick in die Zukunft bezüglich Energie. Nur in einem deutschland-, oder besser, europaweiten Gesamtplan könne die zügige Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zur Elektromobilität gelingen.
Geld für die Forschung am TTZ
Das Zukunftsthema Wasserstoff sparte die Fahrzeugschau in diesem Jahr aber noch aus. Hubert Büchs schätzt ohnehin, dass der Wasserstoffantrieb im PKW keine Zukunft hat, wohl aber bei Flugzeugen oder Lastkraftwagen.
Am Rande der Eröffnung überreichte Dr. Rudolph Bauer stellvertretend für die Walter-Preh-Stiftung einen symbolischen Scheck in Höhe von 15.000 Euro an Professor Ansgar Ackva. Das Geld wird für Forschungszwecke im Technologietransferzentrum Elektromobilität eingesetzt werden.