Wie können, wollen oder sollen wir uns künftig fortbewegen? Die möglichen Varianten und Alternativen für Autofahrerinnen und Autofahrer werden bundesweit hitzig diskutiert. Wir haben zehn Menschen aus Unterfranken gefragt, wie sie zur Elektromobilität stehen und was sie zum möglichen Aus für Verbrenner-Motoren halten.
1. Oliver Forster sieht die Reichweite als größtes Problem: "Als Zweitwagen könnte ich mir ein E-Auto vorstellen"
"Die Elektromobilität wird die Zukunft sein, aber noch halte ich davon nichts. Die Reichweite der Autos muss noch besser werden. Als Zweitwagen könnte ich mir ein E-Auto vorstellen, als Stadtauto zum Einkaufen und für kurze Strecken. Ich persönlich fahre 300-400 km täglich in meinem Beruf und da ist es keine Alternative. Wir fahren auch in unserer Freizeit gerne zum Campen und das funktioniert mit einem E-Auto als Zugfahrzeug gar nicht. In ein paar Jahren werden wir uns mit der Elektromobilität beschäftigen müssen, aber bis dahin sind die Autos hoffentlich besser konzipiert und ausgereift, auch wegen der Batterieentsorgung und Haltbarkeit."
2. Iris Klei erledigt viel zu Fuß oder mit dem Rad: "Für mich kommt die Elektromobilität nicht in Frage"
"Ich halte Elektromobilität für keine Alternative zu Verbrennungsmotoren aus umwelttechnischen Gründen. Es ist für mich noch nicht ausgereift und meiner Meinung nach sogar noch umweltschädlicher als die Verbrennungsmotoren. Wir müssen den Strom zur Versorgung der E-Autos aus Atomkraftwerken aus nahegelegenen Ländern zukaufen und über die Entsorgung der Batterien hat auch noch keiner richtig nachgedacht. Für mich kommt die Elektromobilität nicht in Frage. Ich versuche alles so gut wie möglich zu Fuß oder mit dem Rad zu erledigen. Das geplante Aus für Verbrenner ab 2035 halte ich für völlig überstürzt und eine rein politische Entscheidung, um ein paar Punkte für die anstehende Wahl zu machen."
3. Friedolin Saal ist begeistert von der E-Mobilität: "Seit zwei Jahren habe ich selbst ein Tesla"
"Ich bin seit zehn Jahren großer Fan der Elektromobilität. Damals bin ich zufällig mit einem Tesla mitgefahren und der ist seitdem mein Traumauto. Seit zwei Jahren habe ich selbst ein Tesla und bin sehr zufrieden damit. Es ist gut für die Umwelt, alltagstauglich und macht Spaß. Ich finde die gesetzliche Regelung vom Aus der Verbrenner 2035 überflüssig, da kein normal denkender Mensch sich da noch einen Verbrenner kaufen würde. Bis dahin werden die E-Autos noch sehr viel günstiger und besser werden als heutzutage."
4. Roxana Polansky sorgt sich um den Reifenabrieb: "E-Autos sind eine gute Übergangslösung"
"Ich finde Elektroautos eine gute Übergangslösung. Was mir dabei Sorgen bereitet, ist, dass Mikroplastik schon in Lebensmittel gefunden wird und der Reifenabrieb von Autoreifen ist eine Quelle für dieses Mikroplastik. Ich fände es besser, wenn wir den öffentlichen Nahverkehr so gut ausbauen, dass man nicht mehr auf ein Auto angewiesen ist. Bis dahin ist das E-Auto eine gute Übergangslösung, die besser funktioniert als der Verbrenner-Motor. Ich hoffe, dann man noch eine Lösung findet, damit kein Mikroplastik mehr in die Umwelt gelangt. Man könnte Autoreifen konzipieren, die mit abbaubaren Stoffen hergestellt werden."
5. Philipp Vobornik findet Verbrenner-Alternativen zu teuer: "Aktuell würde ich mir noch kein E-Auto kaufen"
"Prinzipiell finde ich alles, was vom klassischen Verbrenner weg geht, gut. Ich verstehe, dass das Elektroauto wegen Akku oder Reichweite in der Kritik steht. Allerdings kann man Strom recht einfach gewinnen und recht verlustfrei in Bewegungsenergie umsetzen. Man hat keinen Ausstoß von schädlichen CO₂-Gasen und muss auch nicht erst etwas anderes wie etwa Wasserstoff erzeugen. Ich finde, es ist ein wichtiger Schritt, Neuzulassungen für Verbrenner Autos ab 2035 zu untersagen, andernfalls würde nichts passieren. Aktuell würde ich mir noch kein E-Auto kaufen. Elektroautos sind in der Anschaffung viel teurer und es gibt noch keinen großen Gebrauchtmarkt."
6. Barbara Störlein wünscht sich mehr Vielfalt in der Auswahl: "Ich möchte gerne auf ein E-Auto umsteigen"
"Ich habe letztes Jahr das E-Bike für mich entdeckt und genieße es sehr. Ich fahre noch einen Benziner. Leider habe ich daheim keine Möglichkeit, ein Elektroauto zu laden, möchte aber gerne auf ein E-Auto umsteigen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind allerdings noch zu viele Fragen offen und ich habe noch einige Bedenken bezüglich der Kosten und Ressourcen-Verwertung. Ich wünsche mir mehr Vielfalt in der Auswahl und möchte nicht einem Trend hinterherrennen. Ich möchte wissen, dass es etwas ist, was nachhaltig für mich und andere verfügbar ist. Was die Reichweite betrifft, bin ich ebenso skeptisch. Ich fahre viel ins Ausland mit dem Auto, manchmal 1200 Kilometer. Das ist noch ein weiterer Aspekt, weswegen ich mich noch zurückhalte."
7. Jan Schlatter findet das Aus von Verbrenner-Motoren richtig: "Ich sehe die E-Mobilität als einzigen Weg"
"Ich finde Elektromobilität sehr wichtig und den einzigen realistischen Weg, um klimaneutral mobil sein zu können. Das geplante Aus für Verbrenner-Motoren 2035 hat Vor- und Nachteile. Einerseits hört man, dass es überzogen ist und unsere Wirtschaft da nicht schnell und agil genug arbeiten kann, um schlagfertig zu bleiben. Andererseits hatte die Wirtschaft doch ausreichend Zeit, um sich vorzubereiten. Den Verbrenner politisch zu beschützen, halte ich für emotional-ideologisch motiviert und nicht unbedingt sinnhaft getrieben. Da haben wir in Deutschland eine große kulturelle Hürde vor uns."
8. Friedrich Hückmann fährt noch einen Benziner: "Ich habe nur Bedenken wegen des Stroms"
"Ich selbst fahre noch einen Benziner, stehe der Elektromobilität aber positiv gegenüber. Ich habe nur Bedenken wegen des Stroms. Ich glaube nicht, dass der Strom ausreicht, wenn jeder auf Elektromobilität umstellen würde. Ich denke, dass die E-Autos die nächsten Jahre günstiger werden und ausgereifter."
9. Samuel Ruess verzichtet am liebsten ganz auf das Auto: "Ich finde das mögliche Aus für Verbrenner-Motoren ab 2035 richtig"
"Ich finde die Elektromobilität sehr gut, weil es eine nachhaltige Form der Mobilität ist. Wenn man auf das Auto angewiesen ist, dann ist das die Zukunft. Wenn ich persönlich ein Auto bräuchte, dann wäre es ein Elektroauto, aber wenn ich darauf verzichten kann, dann am liebsten gar kein Auto. Ich finde das mögliche Aus für Verbrenner Motoren ab 2035 richtig. Ich finde es aber Quatsch, dass man mit E-Fuels argumentiert, weil der Input an Energie, den man reinsteckt, um das E-Fuel hinten rauszubekommen, unterirdisch schlecht ist. Das wäre nicht massentauglich und bleibt dann ein Luxusprodukt."
10. Helen Schweizer findet E-Mobilität super: "Mein nächstes Auto wird ein Elektroauto werden"
"Ich finde die Elektromobilität super. Ich selbst fahre ein Benziner, aber mein Schwiegervater hat ein Elektroauto und damit zu fahren ist großartig. Ich bin überrascht, wie leise die sind. Auf lange Sicht wird es das Einzige sein, was Sinn macht, auf E-Autos umzusteigen. Die Umwelt wird nicht besser, wenn wir so weitermachen mit der Umweltverschmutzung. Mein nächstes Auto wird ein Elektroauto werden."
2,5 Erden bräuchten wir, um auf Dauer den jetzigen Lebensstandard durchhalten zu können. Nur vom "Verbrenner" aufs E-Auto umsteigen zu wollen, wird uns davon nicht wegbringen und uns stattdessen in absehbarer Zeit rasant steigende Preise und ethische Probleme (wie wollen wir den Menschen in den anderen Ländern erklären, dass wir leider ihre Ressourcen mitverbrauchen müssen, weil wir eben keine zusätzlichen 1,5 Erden im Kofferraum haben?) bereiten.
Ein "Weiter so!" kann und wird mittel- bis langfristig nicht (mehr) möglich sein, und mMn sollten wir eher früher als später damit anfangen, tragfähige Lösungen zu finden. Dass jede/r (oft genug ohne groß nachzudenken) mit dem eigenen ressourcen- und energiefressenden fahrbaren Untersatz in der Gegend herumfährt, scheint mir eher nicht dazuzugehören. Aber wahrscheinlich müssen erst die Preise dafür explodieren, bis das allgemein bewusst wird...
Ich habe es nicht bereut.
Ich stelle ferst, dass es immer mehr Ladestationen gibt. Mit dem E-Auto muss man anders denken . Nicht voll laden ist angesagt , sondern immer wenn es die Möglichkeit gibt. Selbst bei mir auf dem Land (Mainschleife) gibt es fast in jedem Ort eine oder mehrere Lademöglichkeiten.
Selbst bei einem Urlaub nach Italien war es kein Problem, auch ohne die Tesla-Schnellladestationen.
Für mich gibt es nichts anderes mehr als elektrisch fahren, alles andere ist Technik von gestern.
Dazu habe ich mir die Ladeinfrastruktur mal genauer angesehen: Bei mir in der Nähe gibt es keinen einzigen Ladepunkt. Ich müsste Auto fahren um an einen Ladepunkt zu kommen, der dann hoffentlich frei ist, müsste mit dem Taxi nach Hause fahren, und das Gleiche am nächsten Tag in umgekehrter Reihenfolge... Dabei habe ich sogar eine gemietete Garage. Doch der Vermieter denkt gar nicht daran hier einen Ladepunkt zu installieren.
Ich müsste also mehr fahren, als sonst, nur um nicht liegen zu bleiben.
Verbrenner zu verbieten, ist einfach nur idiotisch: Mit Elektromobilität wird man niemals flächendeckend hinkommen. Da wird es immer ein Lottospiel sein, ab man wirklich zeitnah von A nach B kommt.
Das Thema eFuels sollte man keineswegs abwürgen, bevor es richtig begonnen hat:
Wir haben die besten Motorenentwickler weltweit, und die forschen daran, solange dieser Motor nicht politisch getötet wird...
Alles andere ist Fehlinformation. Dem normale Durchschnittsfahrer, also Einkaufen und Arbeitsstelle im typischen Umkreis von 20 bis 30 km) reicht mit meiner Erfahrung eine normale Steckdose mit 230 Volt und Mobiles Ladegerät wie es bei jedem E-Auto im Lieferumfang i. d. R. dabei ist. Damit lade ich den typischen Verbrauch eines typischen Fahrers (spätestens Übernacht) auf. Mehr braucht man als Durchschnittsfahrer nicht und eine Steckdose mit 10 A Dauerlast muss doch irgendwie zu machen sein. Bei 10 Stunden können sie so ca. für 130 km laden!
Lasst euch nicht gleich am Anfang die Super-Wallbox einreden nur wegen den paar Fahrten wo mal in die Ferne gefahren wird. Das kann man auch nach und nach machen und im Bedarfsfall mit eine Schnelladestation an der Straße zunächst lösen.
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/tests/schnellladen-langstrecke-ladekurven/
So wie man sich beim Verbrenner für den passenden Tank, Motor, usw. entlang individueller Kriterien entscheidet, sollte man das beim E-Auto auch machen. Abgesehen davon, dass die Ladeinfrastruktur mit der Verbreitung der Fahrzeuge ausgebaut wird.
Ebenfalls Die der meisten Kommentatoren.
Zum Einen reicht der grün hergestellte Strom, auch in 10 Jahren, mit Sicherheit nicht aus um die vielen Fahrzeuge und Wärmepumpen usw. zu betreiben. Ganz zu schweigen von der Infrastruktur.
Zum Anderen ist die Gewinnung von Lithium und anderen Materialien ein immenser Umweltfrevel.
Und was ist eigentlich mit Wasserstofftechnik? (Nicht eFuel)
Wasserstoff in Verbindung mit Brennstoffzellen wäre das einzig Vernünftige. Kann für alles eingesetzt werden, nicht nur für Autos.
Warum das seit Jahrzehnten bekämpft wird erschließt sich mir in keinster Weise.
welche Länder, die mit Deutschland vergleichbar sind, meinen Sie?
Man nehme grünen Strom , mache daraus Wasserstoff, wirkungsverlust durch die Energieumwandlung ca 80%.
Der Wasserstoff wird dann im Auto getankt und dort in der Brennstoffzelle wieder in Strom umgewandelt die dann den E-Motor des Auto antreibt. Jetzt müsste auch der letzte verstehen das dies völliger Quatsch ist.
Klingt schrecklich, aber heute schalten wir Windräder und ganz Windparks raus, wenn bei Sonnenschein zuviel Energie erzeugt würde, dass sind 100 % Wirkungverlust, wie nennen Sie das?
Ich nenne es Energieverschwendung pur!
Sie nehmen 5 Kwh Strom um Wasserstoff herzustellen. Der Energie Inhalt in dem erzeugten Wasserstoff liegt bei 1 kwh. Und dann in der Brennstoffzelle wieder Strom daraus machen ?
Danndoch lieber den grünen Strom direkt ins EAuto und die Batterien nehmen auch den Überfluss Strom auf.
Aktuelle Zahlen des Statistische Bundesamtes zu 2022 zur Energieerzeugng BRD (wohlgemerkt die berühmte "Energiekrise"):
- Anteil der Erneuerbaren Energien 46,3 % (wieder gestiegen!)
- Stromexport wieder gestiegen und wieder höher wie Stromimport
- Stromimport weiterhin rückläufig
Und jetzt sehen sie ab März bis Oktober durch und die Landschaft und zählen die Windräder, welche wegen fehlenden Stromspeichern oder aus sonstigen (auch politischen Gründen) rausgeschaltet werden.
Da wird mir schlecht vor Ärger über diese Energieverschwendung!
Ebenso wird mir schlecht, dass gegen Jahresende die Biogas- und Wasserkraftanlagen (-12%!) zur Stromerzeugung gedrosselt wurden. Ob man dadurch die Notwendigkeit der AKW demonstrieren wollte, ist Spekulation.
Es ist auch Spekulation das unser Porsche-Finanzminister mit dem Chef der Energieregulierung nett feiert.
Aktuelle Zahlen des Statistische Bundesamtes zu 2022 zur Energieerzeugung BRD (wohlgemerkt die berühmte "Energiekrise 2022"):
- Anteil der Erneuerbaren Energien 46,3 % (wieder gestiegen!)
- Stromexport wieder gestiegen und wieder höher wie Stromimport
- Stromimport weiterhin rückläufig
Und jetzt sehen sie ab März bis Oktober durch und die Landschaft und zählen die Windräder, welche wegen fehlenden Stromspeichern oder aus sonstigen (auch politischen Gründen) rausgeschaltet werden. Da wird mir schlecht vor Ärger über diese Energieverschwendung!
Ebenso wird mir schlecht, dass gegen Jahresende die Biogas- und Wasserkraftanlagen (-12%!) zur Stromerzeugung gedrosselt wurden. Ob man dadurch die Notwendigkeit der AKW demonstrieren wollte, ist Spekulation. Es ist auch Spekulation das unser Porsche-Finanzminister mit dem Chef der Energieregulierung nett feiert.
Für die Stadt und in der Umgebung ist ist das E-Auto OK. Für weitere Strecken ist der Verbrenner die bessere Wahl für uns.
Durch die Preissteigerung beim Strom ist das Fahren mit dem eAuto nicht mehr günstiger.
Auf weitere Strecken muss man ganz anders planen als mit dem Verbrenner. Da fahre ich einfach und mache Pause wo und wann ich will. Das ist beim eAuto nicht so einfach.
Und zum Laden mit einer "normalen " Steckdose. Nur in Ausnahmefällen, da der Ladeverlust da einfach viel zu hoch ist!
Im Winter wird die Reichweite durch Licht und Heizung am eAuto noch um einiges (bis 40%) reduziert.