zurück
Aubstadt
Aus Kuhstall wurde Küche: In Omas altem Häuschen lebt es sich nach der Sanierung für Enkel Andreas Köhler gut
Andreas Köhler sanierte mit viel Liebe ein denkmalgeschütztes Haus in Aubstadt. Am Samstag, 12. Oktober, öffnet er am Projekttag der Grabfeldallianz seine Türen.
Drei Jahre hatte sich Andreas Köhler Zeit genommen, um das unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus seiner Großmutter zu sanieren. Dabei nahm er auch Fördermittel der Gemeinde Aubstadt in Anspruch.
Foto: Michael Petzold | Drei Jahre hatte sich Andreas Köhler Zeit genommen, um das unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus seiner Großmutter zu sanieren. Dabei nahm er auch Fördermittel der Gemeinde Aubstadt in Anspruch.
Michael Petzold
 |  aktualisiert: 08.10.2024 02:46 Uhr

Schon in jungen Jahren war für Andreas Köhler eine abgemachte Sache, dass er einmal in das Haus seiner Großmutter ziehen würde. Oma Berta war das ganz recht. Schließlich lag ihr viel daran, dass ihr Zuhause, in dem sie selbst aufgewachsen ist und Zeit ihres Lebens gewohnt hat, nach ihrem Tod in der Familie bleiben sollte. Als die Oma dann 2012 mit 89 Jahren starb, dauerte es noch drei Jahre, bis der heute 43 Jahre alte Enkel seinen Wunsch in die Tat umsetzte.

"Das erste Jahr haben wir nur abgerissen", erinnerte sich Köhler an die Unmengen von Erde und Schutt, die bei der Entkernung des Hauses angefallen sind und die von seinem Schwager mit einem Unimog abtransportiert wurden. Geholfen haben ihm dabei die Familie und Freunde. Trotzdem musste mit einer gewissen Behutsamkeit vorgegangen werden, steht das Fachwerkhaus doch unter Denkmalschutz. In manchen Decken findet man noch den Lehm.

Fachwerkhaus in Aubstadt ist wohl rund 150 Jahre alt

Was dann folgte, war die komplette Erneuerung des Innenausbaus. Mit neuen Leitungen, Türen, Fenstern, Bad und Böden. Das Dach wurde nach einer Aufstockung des Hauses neu errichtet, eine mit Pellets betriebene Fußbodenheizung sorgt neben einem Schwedenofen für Wärme in der kalten Jahreszeit. Komplett neu ist auch die Küche. Der Gebäudeteil war ganz früher einmal der Kuhstall, wurde aber schon zu Omas Lebzeiten für Wohnzwecke umgebaut.

Drei Jahre lang sanierte Andreas Köhler ein altes Haus in Aubstadt. Der Dachstuhl wurde dabei neu errichtet.
Foto: Andreas Köhler | Drei Jahre lang sanierte Andreas Köhler ein altes Haus in Aubstadt. Der Dachstuhl wurde dabei neu errichtet.

Dokumente oder andere Hinweise, wie etwa eine in den Türstock eingravierte Zahl, die auf das Alter des Hauses, das am Dorfplatz steht, schließen lassen könnten, sind nicht aufgetaucht. Der Mitarbeiter vom Denkmalschutzamt habe das Fachwerkhaus auf gut 150 Jahre geschätzt, sagt Köhler, der bei der Post arbeitet. 2018 war dann alles für den Einzug fertig. Die sechs Zimmer, Küche und Bad bieten viel Platz.

Andreas Köhler und Freunde erledigten bei der Sanierung viel selbst – aber nicht alles

Obwohl Köhler und Freunde so viel wie möglich selbst in Eigenregie erledigt haben, um Kosten zu sparen, alles wollte er nun doch nicht machen. "Was nutzt es mir, ein paar Hundert Euro zu sparen, wenn mir am Ende das Ergebnis nicht gefällt", hat er sich gedacht und gibt zu "Ich bin halt kein Verputzer und Maler."

Zur Finanzierung: Gut 150.000 Euro hat Köhler aufgewendet, wie er sagt, Zuschüsse gab es vom Denkmalschutzamt und nach dem Innenentwicklungsprogramm der Fränkischen Allianz Grabfeldgau von der Gemeinde Aubstadt. Ein wenig wurmt es ihn, dass er wegen einer falschen Auskunft in einer Behörde keine KFW-Mittel beantragt hat. Deshalb rät er jedem, der ein altes Haus sanieren will, sich genau nach Fördermöglichkeiten zu erkundigen.

Sanierung als "beste Entscheidung" für Andreas Köhler

Über Fehler bei der Planung muss er sich allerdings nicht ärgern. "Ich würde alles wieder genauso machen", betont er und freut sich darüber, dass die Haussanierung die "beste Entscheidung" war, die er getroffen hat.

Um das historische Gebäude für die Zukunft aufzustellen, war viel Arbeit nötig.
Foto: Andreas Köhler | Um das historische Gebäude für die Zukunft aufzustellen, war viel Arbeit nötig.

Wenn auch im Haus alles tipptopp ist, im Außenbereich mit Scheune, Garage, und Nebengebäude, wo Mischlingshund Duke sein zuhause hat, wartet noch einiges an Beschäftigung, wobei Köhler die Scheune schon in Angriff genommen hat. Aber Andreas Köhler sieht die Sache entspannt, was auch nicht verwunderlich ist, schließlich geht er in seiner Freizeit als Hobby der Imkerei nach. Und die Arbeit mit den 24 Völkern lässt Stress schon mal gar nicht aufkommen.

Türen auf im Grabfeld

Die Mitgliedsgemeinden der Allianz Fränkisches Grabfeldgau fördern Sanierungsarbeiten an alten Häusern. Am Projekttag mit dem Titel "Türen auf im Grabfeld" am Samstag, 12. Oktober, von 14 bis 18 Uhr, gewähren heuer in Aubstadt drei Hausbesitzer, die in der Vergangenheit von der Förderung profitiert haben, interessierten Besuchern einen Blick in ihre Häuser und erzählen vom Abenteuer der Sanierung. Dazu gibt es auch Informationen von Bürgermeister Burkard Wachenbrönner zu dem von der Gemeinde errichteten Mietshaus.
Quelle: Allianz Fränkischer Grabfeldgau
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Aubstadt
Michael Petzold
Denkmalschutz
Enkel
Hauseigentümer
Omas
Sanierungsarbeiten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top