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Bad Neustadt
Apotheken-Streik in der Rhön: So reagierten die Kunden in den Notdienst-Apotheken und diese Medikamente brauchten sie
Am Mittwoch blieben auch in Rhön-Grabfeld fast alle Apotheken geschlossen. Notdienst-Apotheken versorgten die Patienten. Wurden sie wegen des Streiks überrannt?
Wie die easy Apotheke in Bad Neustadt (im Bild) blieben am Mittwoch fast alle Apotheken in Rhön-Grabfeld geschlossen. Die Notdienst-Apotheken hatten gut zu tun. 
Foto: Christian Machon | Wie die easy Apotheke in Bad Neustadt (im Bild) blieben am Mittwoch fast alle Apotheken in Rhön-Grabfeld geschlossen. Die Notdienst-Apotheken hatten gut zu tun. 
Kristina Kunzmann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:38 Uhr

Ein rot-weißes Absperrband verklebte am Mittwoch die Eingangstür der easy Apotheke in Bad Neustadt, Plakate an der Scheibe erklärten, was der Grund dafür war: Die Apotheke blieb wegen des bundesweiten Protesttags, zu dem die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) aufgerufen hatte, am Mittwoch, 14. Juni, geschlossen.

Den Streik hatte Christian Machon, Inhaber der easy Apotheke Bad Neustadt und der Hainberg-Apotheke in Mellrichstadt, mit einer Honorarkürzung und zu viel Bürokratie begründet. Bis auf die Laurentius-Apotheke in Brendlorenzen – ihr Inhaber Markus Bocklet streikte aber mit seiner Apotheke im Point-Center – blieben alle Apotheken im Landkreis geschlossen: Die Apotheken in Bad Königshofen ab 12 Uhr, die anderen Apotheken ganztags. Den Notdienst übernahmen die Hainberg-Apotheke (Mellrichstadt), die Hubertus-Apotheke (Salz) und die Franken-Apotheke (Herschfeld).

Hainberg-Apotheke in Mellrichstadt war gut besucht

"Wir sind gut besucht, die Kunden kommen vor allem aus dem Altlandkreis Mellrichstadt und vereinzelt aus Thüringen", berichtete Ulrike Weydringer von der Hainberg-Apotheke am Mittwochnachmittag. "Einige unserer Kunden haben gesagt, dass sie den Streik gut finden, andere haben scheinbar gar nichts davon mitbekommen".

Zum Notdienst seien überwiegend Notfall-Patienten gekommen, die beispielsweise Antibiotika brauchten. Einige Patienten hätten außerdem Augensalbe oder-tropfen gebraucht. Dass letztgenannte nicht lieferbar sind, sei auf Unverständnis bei dem ein oder anderen Patienten gestoßen, so die Apotheken-Mitarbeiterin.

Sowohl Notfälle als auch Bagatellen in Herschfeld und Salz

Ramona Ullrich, Inhaberin der Franken-Apotheke in Herschfeld, hätte mit mehr Kunden gerechnet. "Offenbar haben doch viele von dem Streik gewusst", sagte Ullrich. Verlangt worden seien beispielsweise Notfall-Medikamente wie Kortison oder Antibiotika. Aber auch einige Bagatellen seien dabei gewesen, "wie bei jedem Notdienst", so die Inhaberin. So löste der eine oder andere Rezepte ein, die aus ihrer Sicht auch noch länger Zeit gehabt hätten. Möglicherweise, weil er oder sie den Streik doch nicht im Vorfeld registriert habe.

Auch in der Hubertus-Apotheke in Salz schlugen am Mittwoch laut Filialleiter Herbert Zepnik einige Kunden auf, die den Streik "nicht auf dem Schirm" hatten. Der Großteil der Bevölkerung hat sich aus Zepniks Sicht aber auf den Streik eingestellt. "Die Kunden zeigen Verständnis", meinte der Filialleiter. Dennoch: "Wir haben gut zu tun. Bisher kamen sowohl Notfall-Patienten, die zum Beispiel Antibiotika, Allergiemittel oder Inhalationsspray brauchten, als auch einige mit nicht so dringenden Rezepten".

 
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