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Bad Neustadt
Anträge der Rhön-Grabfelder Grünen zu erneuerbaren Energien: Mehrheitliche Ablehnung im Kreisausschuss
Abfallbilanz in Rhön-Grabfeld: Seit über 30 Jahren stabile Gebühren. Das soll auch so beibehalten werden. Wie sich die Abfallmengen entwickeln.
Die Frankentherme der Kurbetriebs GmbH in Bad Königshofen, ein kommunales Unternehmen, wurde bereits auf Photovoltaik umgerüstet.
Foto: Hanns Friedrich | Die Frankentherme der Kurbetriebs GmbH in Bad Königshofen, ein kommunales Unternehmen, wurde bereits auf Photovoltaik umgerüstet.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 14.03.2024 02:55 Uhr

Vier Anträge hatte die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen bei der Sitzung des Ausschusses für Umwelt- und Naturschutzfragen eingebracht. So ging es um eine zeitnahe Planung und einen Ausbau erneuerbarer Energien auf landkreiseigenen Gebäuden. Damit könne man mittelfristig steigenden Strompreisen entgegenwirken und einen erhöhten Eigenstromanteil nutzen, hieß es in der Begründung. Diese Forderung, sagte dazu Landrat Thomas Habermann, befinde sich bereits in der Umsetzung.

Winfried Christ von den Grünen führte dazu an, dass die Zukunft mehr erneuerbare Energien auf den Dächern als auf den Feldern vorsehe. Albrecht Finger (SPD) bat darum, dass der neue Energiemanager Joachim Bühner einmal im Jahr Informationen über sein Sachgebiet geben sollte. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt. 

Die Bevölkerung im Landkreis über Energiesparpotentiale informieren

Der zweite Antrag befasste sich mit einem Positionspapier von Landkreis und kreisangehörigen Gemeinden zur Steuerung der Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Kreisrat Thomas Bruckmüller führte ins Feld, dass die Gemeinden am besten wissen würden, wo eine Anlage stehen könnte. Eberhard Räder meinte, dass der Landkreis jedoch am Thema mitarbeiten sollte. Dazu sagte der Landrat: "Wenn wir das beschließen, werden wir tätig und haben einen enormen Personalaufwand." Das sollte man überlegen. Der Antrag wurde ebenfalls mehrheitlich abgelehnt.

Bei den landkreiseigenen Gebäuden werden bereits erneuerbare Energien mit eingeplant. So wie hier an der Jakob-Preh-Schule in Bad Neustadt. Neben Photovoltaik auf dem Dach wird auch die Windenergie genutzt.
Foto: Hanns Friedrich | Bei den landkreiseigenen Gebäuden werden bereits erneuerbare Energien mit eingeplant. So wie hier an der Jakob-Preh-Schule in Bad Neustadt. Neben Photovoltaik auf dem Dach wird auch die Windenergie genutzt.

Die Bevölkerung im Landkreis müsse besser über Energiesparpotentiale informiert werden, hieß es im nächsten Antrag. Dazu hatte die Landkreisverwaltung bemerkt, dass es eine große Fülle von Informationen und Plattformen gebe. Möglich sei ein Link auf der Homepage des Landkreises. "Wir sind nicht mehr in der Lage, mit unserem Personal alles zu erledigen", betonte Landrat Thomas Habermann. Als Beispiel nannte er die Verdoppelung der Einbürgerungsanträge oder die Bearbeitung des Bürgergeldes. "Eigeninitiative ist gefragt", fügte Kreisrat Egon Sturm dazu an. Auch dieser Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.

Wassermanagement im Landkreis: Konzepte zur Klimaanpassung

Im vierten Antrag der Grünen ging es um das Wassermanagement im Landkreis. Dazu sollte die Verwaltung in Zusammenarbeit mit Städten, Gemeinden und Allianzen Konzepte zur Klimaanpassung erarbeiten. Konkret für die Zukunftssicherung der Land- und Forstwirtschaft und als Vorbereitung bei Starkregen und langanhaltenden Trockenzeiten. Der Landrat ging auf ein Klimaanpassungsgesetz des Bundes ein, das aber als Landesgesetz noch nicht umgesetzt wurde. Damit sei der Antrag verfrüht und müsse derzeit abgelehnt werden.

Informationen gab der Geschäftsführer des Kommunalunternehmens, Gerald Roßhirt, zur Abfallbilanz. Seit über 30 Jahren habe man stabile Gebühren und wolle dies auch beibehalten. Er verwies auf das bürgerfreundliche und flächendeckende Sammelsystem, das als "Best-Practice-Beispiel" sogar überregional herausgestellt worden sei.

Wie entwickeln sich die Mengen des Hausmülls und Sperrmülls?

Zum einen habe man im Bereich der Elektrogeräte-Sammlungen eine deutschlandweite Bestplatzierung erzielt und schließlich begleitete ein Team des ZDF eine Problemmüllsammlung im Landkreis. Hintergrund sei das Preis-Leistungsverhältnis der Abfallwirtschaft für die Rhön-Grabfelder gewesen, das als sehr günstig eingestuft worden sei.

Zum Hausmüll sagte Gerald Roßhirt, dass sich dieser 2023 bei 8784 Tonnen einpendelt (2022: 8589). Beim Sperrmüll waren es 2023 insgesamt 1478 Tonnen (1997 im Vorjahr). Bei der Kreisdeponie für Boden und Bauschutt wurden 172.937 Tonnen (161.127) registriert. Angestiegen sind die Papierabfälle von 3066 auf 3204 Tonnen. 

 
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  • Ingrid Reichelt-Schölch
    Da ist vieles miteinander verknüpft, im Grunde braucht es doch ein Gesamtkonzept, wer in die einzelnen Probleme involviert ist und was er (Versorger, Verantwortliche usw.) dazu beizutragen haben. So lange da keine Struktur usw. drin ist, wird es immer einer auf den anderen schieben, manchmal tatsächlich „zu Recht“, obwohl man sich doch schnellstens zusammenraufen müsste.

    Bei uns hat der Bürgermister ein privates Projekt für Nahwärme schon im Keim erstickt. Mit dem Insidern bekannten Verfahren der sog. passiven Unterstützung, bedeutet „ich tue nur genauso viel, dass man was sieht, aber nicht genug!“, noch 5 Min. Bedenkenträger-Show in der ersten Infoveranstaltung über die ach so großen Risiken, später nur Halbinformationen, und jeder denkt, oh jeh, da verliert man Geld, das ist zu teuer, da warte ich mal. Tot war es, Schuld bei anderen! Im Ergebnis wird es auf die Dauer gerechnet schwieriger u. teurer werden.
    Das alte DUMA-Verfahren, ich mach nix, mach du ma, hat ausgedient!
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  • Gerhard Zwierlein
    "Konzepte zur Klimaanpassung erarbeiten. Konkret für die Zukunftssicherung der Land- und Forstwirtschaft und als Vorbereitung bei Starkregen und langanhaltenden Trockenzeiten." Dafür braucht man kein Gesetz! Es geht um Zukunftssicherung - Vorbereitung auf Starkregen und Trockenzeiten. - Gesundheit - ja, da gabs mal Kreiskrankenhäuser - Strom - Netzbetreiber . Der Landrat ist der Aufsichtsratsvorsitzende vom UEW, dem Grundversorger- aber verantwortlich und Aufgaben lösen sollen die anderen ? Das Trinkwasser fürs Grabfeld könnte schon längst aus Thüringen fließen. Die Kreisklinik, die zuletzt ein ausgeglichenes Ergebnis hatte und für die Grundsicherung zuständig war ist verkauft. Für den Strom, da kann er nix dazu? Private bauen seit Jahren eigene Umspannwerke - Es geht um den Ausbau des eigenen Netzes....! Den Text nicht nur lesen- man sollte die Hintergründe auch verstehen und benennen. Aber schon klar, die Grünen und die SPD haben halt wieder mal dumme Vorschläge gemacht!
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  • Gerhard Zwierlein
    vier Anträge der Grünen, alle abgelehnt! Was für ein Zufall! Wie kann man im Landkreis einen Antrag zum Trinkwassermanagement mit Blick auf das Grabfeld als "..verfrüht und müsse derzeit abgelehnt werden..." Tatsächlich ist es da ja eigentlich schon zu spät. Was wusste der Landrat in Sachen Trinkwasserversorgung Grabfeld zu berichten? Hier steht nichts davon. Also wieder ein Jahr rum, ohne das was konkretes gemacht wird. OK - ein nasser Winter liegt hinter uns. Wenn es im Juli bei 40 Grad kein Trinkasser mehr gibt, sollte man da doch mal nachfragen! Das Landratsamt ist ja bekannt dafür, dass es die anderen richten sollen: Gesundheit macht das Rhönklinikum, das Trinkwasser soll München mit dem "Trinkwasserinfrastruktur 2050" und Wasser aus dem Bodensee regeln, den Strom bringt neuerdings der Aiwanger mit seiner neuen Trasse P 540 durch das Grabfeld. Resümee: Landkreiseigene Energie, da sind also alle Landkreisdächer schon in Planung! Toll! Trinkwassermanagement im Grabfeld zu früh?!
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  • Olaf Schlemmer
    Anscheint haben Sie den Text nicht richtig gelesen. Solange es dafür keine rechtlichen Grundlagen gibt (umgesetztes Landesgesetz - dafür ist die Landesregierung zuständig) kann nun mal der Landkreis nicht beschließen weil es nicht rechtssicher ist. Wer sollte sich Ihrer Meinung nach den um die Gesundheit kümmern?? Der Landkreis?? Genauso ist es auch beim Strom. Klar müssen die Netze ausgebaut werden. Aber dazu braucht es viel Geld und Abstimmung mit den Netzbetreibern. Und nicht viel anders sieht es mit dem Wasser aus. Auch da braucht es Geld und Abstimmung mit anderen Landkreisen. Woher soll den das Geld kommen??? Und wenn entscheidet das nicht ein Landrat alleine.
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  • Gerhard Zwierlein
    Lesen Sie Zeitung? Die Bayernwerk Netz GmbH saniert ihre Netze und baut sie aus. Die Netze müssen ausgebaut werden. Die Bayernwerk Netz GmbH macht das. "Es betrifft das Verteilnetz. Es steht unter geringerer Stromspannung und dient letztendlich der Stromverteilung in die Haushalte." (siehe auch aktuell in der MP Jürgen Haug-Peichl
    10.03.2024). --> Dagegen unser Landrat"Habermann: Diese Netze sind im Grunde genommen voll... Das 20-kV-Netz ist bereits voll. Ein entsprechender Ausbau des Netzes, so Habermann, brächte – nach derzeitiger Rechtslage – unverhältnismäßige Kosten mit sich." (MP vom 22.03.2023 Ines Renninger und Thomas Pfeuffer) ---> raten Sie mal was der Landrat als Aufsichtsratsvorsitzender des UEW macht: NICHTS !
    Die Bayernwerk Netz GmbH machen was. Sieht dann wohl so aus, dass wir entweder in der Strom-Steinzeit bleiben oder der Landrats verkaufts UEW - Ne kann er ja nicht (alleine!). Aber es wird schon abgeknauggt werden! Oder Hoffnung: ein neuer Landrat !
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