
Noch sind am Seecafé im Mellrichstädter Gemeindeteil Frickenhausen die Rollläden heruntergelassen. Im Restaurant ist noch nicht alles an seinem vorgesehenen Platz. Unter anderem fehlt der neue Zapfhahn und auch das Kassensystem wurde gerade erst eingerichtet. Es wartet bis zur Eröffnung also noch einiges an Arbeit auf Anna Stele, die als Pächterin des Seecafés Frickenhausen auf Horst Werner folgt. Ihr Ziel: Ab Donnerstag nach Pfingsten sollen bis zu 100 Gäste Platz bewirtet werden – 40 drinnen, 60 auf der Terrasse.
Am Vatertag werden Wanderer und Wanderinnen schon einmal einen Vorgeschmack bekommen, denn da öffnet der Kiosk des Seecafés – wenn auch nur für diesen einen Feiertag. An der Durchreiche wird es Kleinigkeiten geben wie Bratwurst, Pommes und Getränke. Später kommen vielleicht noch Crêpes dazu. Abgesehen von Christi Himmelfahrt fällt aber auch am Kiosk offiziell erst nach Pfingsten der Startschuss.
Pächterin betreibt auch Restaurant Krone-Schenke in Unsleben
Im Seecafé war Stele einst gemeinsam mit ihrem Mann essen, sie wollten sich den Ort anschauen. "Es hat uns sehr gut gefallen", berichtet die 59-Jährige begeistert von ihrem Besuch. Dann hätten die beiden erfahren, dass der bisherige Pächter, Horst Werner, aufhört. Und nun? Jetzt hat Stele hier das Sagen – genauso wie in der Krone-Schenke in Unsleben. Denn dieses Restaurant wird sie weiterbetreiben. Wie das geht? "Ich habe gutes Personal", sagt Stele.

An ihrem neuen Standort steht die 59-Jährige vorerst selbst in der Küche. "Ich möchte erstmal hier die Küche etablieren, bevor ich einen Koch suche", erklärt sie. Vom vormaligen Pächter übernimmt sie zwei Angestellte. Aus ihrem anderen Restaurant kommen zwei Servicekräfte mit nach Frickenhausen. Und Horst Werner wird sie ebenfalls unterstützen. "Hier ist sein Herz", sagt Stele über ihren Vorgänger, der nun neben ihr am Herd stehen wird.
Außer dem Ort, der Stele gefällt, gibt es noch einen weiteren Grund, warum sie das Seecafé übernehmen wollte. Ihr Restaurant Krone in Unsleben stehe stabil da, erklärt sie. "Stehen bleiben möchten wir aber nicht, wir wollen uns weiterentwickeln", erklärt sie die Entscheidung für die neue Herausforderung. Außerdem sei das Ziel, später im Ruhestand das Seecafé weiterzubetreiben.
Was können Gäste kulinarisch im Seecafé erwarten?
Kulinarisch erwarten die Gäste im Seecafé indische sowie asiatische Speisen. "Das ist das, was mir als Köchin liegt", berichtet Stele. Angesprochen wird im Seecafé eine andere Klientel als in ihrem Restaurant in Unsleben, wo eher deutsche Küche aufgetischt wird. Aber neben Fans von indischem und asiatischem Essen sollen auch Vegetarier und Veganer von dem neuen Angebot profitieren. Grund dafür ist, dass vegetarische und vegane Gerichte mit der fernöstlichen Küche einfacher umzusetzen seien.
Steles Anspruch ist es, viele vegetarische Gerichte anzubieten, denn ihrer Meinung nach sei die Auswahl an solchen "sehr oft sehr gering. Ich möchte in der Richtung ein paar mehr Gerichte anbieten." Ein Gemüseteller für Vegetarier ist der Gastronomin zu wenig.
Regionale Lebensmittel im Seecafé Frickenhausen
Neben einer Küche, die nicht nur Fleisch- oder Fischesser, sondern auch Vegetarier und Veganer abholen soll, würden die Gäste auch größtenteils regionale Zutaten serviert bekommen. "Wir versuchen schon, die meisten Lebensmittel regional einzukaufen", verspricht die 59-Jährige. Fleisch komme aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, der Fisch stamme von einem Händler aus der Münnerstädter Ecke, Obst sowie Gemüse aus Bad Neustadt und sogar der Kaffee sei regional.
Aber nicht überall sei Regionalität möglich, wie beispielsweise bei den Gewürzen. Sie beruhigt mit einem Augenzwinkern: "Ich bin ein Mensch, der sich nicht stark an Rezepte hält, ich kombiniere." Eine weitere Neuerung im Seecafé Frickenhausen: Stele möchte das Restaurant ganzjährig öffnen – auch für Veranstaltungen oder bei Überbelegung der Krone, um ihren Gästen doch einen Platz anbieten zu können. "Wir müssen schauen, ob es im Winter angenommen wird", so die Chefin. Für sie steht aber fest: "Der Ort ist immer wunderschön, im Sommer wie im Winter."