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Mellrichstadt
Abschied vom Herzensprojekt: Angelika Ochs hat nach der Sanierung der Mellrichstädter Pflegeheime eine neue Aufgabe
Angelika Ochs hat die Mellrichstädter Seniorenheime zukunftssicher aufgestellt. Nun gibt sie die Geschäftsführung ab. Wie geht es weiter mit der Pflege vor Ort?
Angelika Ochs (im Bild an der Spitalkirche) hat die Altenheime der Julius-Spital-Stiftung in Mellrichstadt als Geschäftsführerin zukunftssicher aufgestellt. Jetzt widmet sie sich neuen Aufgaben.
Foto: Simone Stock | Angelika Ochs (im Bild an der Spitalkirche) hat die Altenheime der Julius-Spital-Stiftung in Mellrichstadt als Geschäftsführerin zukunftssicher aufgestellt. Jetzt widmet sie sich neuen Aufgaben.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:43 Uhr

Zehn Jahre lang hat Angelika Ochs ihr Herzblut den Mellrichstädter Altenheimen gewidmet und zuletzt mit dem Neubau des Franziska-Streitel-Altenheims ein Großprojekt auf den Weg gebracht, das die Zukunft der Pflege in der Stadt langfristig sichert. Zum Jahreswechsel legte sie nun die operative Geschäftsführung der beiden Häuser der Julius-Spital-Stiftung nieder.

Bei ihrer  Verabschiedung stellte sie zugleich ihren Nachfolger vor, der in Mellrichstadt kein Unbekannter ist: Rudolf Staas war 2013 schon einmal sechs Monate lang als Interimsleiter der Einrichtungen tätig und brachte seine Expertise auch 2021 für mehrere Monate ein.      

Angelika Ochs hat die Seniorenheime in Mellrichstadt aus der Krise geführt

Bürgermeister Michael Kraus, Vorsitzender der Julius-Spital-Stiftung, dankte Angelika Ochs für ihren Einsatz, ohne den es die Seniorenheime in Mellrichstadt möglicherweise gar nicht mehr geben würde. 

Die Stiftung hat schwierige Zeiten durchlebt, die Altenheime befanden sich vor einem Jahrzehnt in einer existenziellen Krise, wie Kraus deutlich machte. 2012 wandte sich der damalige Bürgermeister Eberhard Streit an die Caritas, da Pflege und Verwaltungsaufgaben immer komplexer wurden. Ihm gelang es, Kreiscaritas-Geschäftsführerin Angelika Ochs ins Boot zu holen, die seither zusammen mit Marco Warnhoff von der Caritas Würzburg die Pflegeheime für die Julius-Spital-Stiftung führte.

Angelika Ochs wurde als Geschäftsführerin der Mellrichstädter Altenheime verabschiedet. Gemeinsam mit Bürgermeister Michael Kraus (links) stellte sie Rudolf Staas als  Nachfolger vor.
Foto: Simone Stock | Angelika Ochs wurde als Geschäftsführerin der Mellrichstädter Altenheime verabschiedet. Gemeinsam mit Bürgermeister Michael Kraus (links) stellte sie Rudolf Staas als Nachfolger vor.

Angelika Ochs und ihren Mitarbeitern ist es laut Stadtführung zu verdanken, dass die Heime heute wieder gut dastehen und schwarze Zahlen schreiben. "Mit großem persönlichen Einsatz haben Sie die Prozesse in den Heimen neu geordnet und erfolgreich aus der Krise geführt. Ihrem Gespür im Umgang mit dem Personal und Ihrer Fachkenntnis ist es zu verdanken, dass die Seniorenbetreuung in Mellrichstadt auch heute noch besteht", hob Michael Kraus hervor.  

Beim Altenheim-Neubau weiter mit Rat und Tat zur Stelle 

Angelika Ochs blickte im Gespräch mit dieser Redaktion mit sehr persönlichen Worten auf die schwierige Anfangszeit zurück, als es ihr gelingen musste, angesichts einer drohenden Insolvenz wieder Vertrauen bei den Mitarbeitern aufzubauen und die Altenheime wirtschaftlich zu stabilisieren. Das habe viel Kraft gekostet, sich aber zum Wohle der Pflege in der Stadt ausgezahlt. "Die intensive Arbeit mit Sanierung und Schuldenabbau konnte aber letztlich nur gelingen, weil alle mitgezogen haben", bedankt sie sich.

Angelika Ochs und Bürgermeister Michael Kraus freuten sich, dass Gesundheitsminister Klaus Holetschek (Mitte) im vergangenen Oktober zum Spatenstich für den Neubau des Franziska-Streitel-Altenheims nach Mellrichstadt kam. 
Foto: Simone Stock | Angelika Ochs und Bürgermeister Michael Kraus freuten sich, dass Gesundheitsminister Klaus Holetschek (Mitte) im vergangenen Oktober zum Spatenstich für den Neubau des Franziska-Streitel-Altenheims nach Mellrichstadt ...

Dass nun auch noch der Neubau des Franziska-Streitel-Altenheims auf den Weg gebracht werden konnte, bestätigt die gute Arbeit für die Einrichtungen. "Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass wir ein solches Projekt einmal stemmen können?", blickt Angelika Ochs auf ihre Anfänge in der Stiftung zurück. Die Expertise der langjährigen Geschäftsführerin wird in Mellrichstadt auch nicht verloren gehen: Angelika Ochs hat dem Pflegeausschuss auf dessen Bitte hin zugesichert, dass sie den Bau auch weiterhin begleiten und beratend zur Seite stehen wird. 

Auf Angelika Ochs warten neue Aufgaben im Landkreis

Die Maxime ihrer Arbeit sei stets gewesen, dass sich die Bewohner und die Mitarbeiter wohlfühlen und ein gutes Klima in den Einrichtungen herrscht, so Angelika Ochs. Das wird von allen Seiten honoriert: Es habe in den letzten Wochen viele bewegende Gespräche gegeben, sodass ihr der Abschied nicht leicht gefallen sei. Doch angesichts der umfangreichen Aufgaben, die mit der Übernahme der Geschäftsführung der katholischen Kita gGmbH Rhön-Grabfeld auf sie warten, sei die Entscheidung notwendig geworden, wie sie versichert.

Die katholische Kita gGmbH bietet die Geschäftsführung und die Buchhaltung für katholische Kindergärten im Landkreis an, um die Träger, oftmals Ehrenamtliche, zu entlasten. "Das Interesse an dieser Art der Dienstleistung ist groß", versichert Angelika Ochs, das Angebot sorge in vielen Fällen dafür, dass die Kinderbetreuung in den Gemeinden bleiben kann. Es ist das neue Herzensprojekt der Kreiscaritas-Geschäftsführerin, das sie mit ebensolchem Elan anpackt wie die Sanierung der Mellrichstädter Altenheime.

Ihr Nachfolger Rudolf Staas kehrte nach einer Anfrage der Julius-Spital-Stiftung aus dem Ruhestand zurück, um an vertrauter Wirkungsstätte gemeinsam mit Einrichtungsleiterin Monika Heusinger die Altenheime der Stadt weiterzuentwickeln. In der Stiftung wird er seinen Blick hauptsächlich auf das Zahlenwerk und die Personalsituation richten, hieß es bei der Vorstellung.

Julius-Spital-Stiftung

Die Julius-Spital-Stiftung in Mellrichstadt hat eine lange und traditionsreiche Geschichte. 1349 gegründet, hat sie bis heute nicht an Bedeutung verloren. Im Gegenteil, das Thema Seniorenarbeit und Pflege wird immer wichtiger.
Zur Stiftung gehören das Franziska-Streitel-Altenheim am Hainberg und das St.-Niklas-Seniorenheim in der Stadtmitte. Im Pflegeausschuss der Stiftung, der wie ein Aufsichtsrat fungiert, sind die Bürgermeister Michael Kraus (Mellrichstadt), Martin Link (Stockheim), Stefan Kießner (Oberstreu) und Florian Liening-Ewert (Hendungen) sowie Pfarrer Thomas Menzel und Landrat Thomas Habermann vertreten.
Bis 2011 hatte der Mellrichstädter Pfarrer den Vorsitz der Stiftung inne, dann übernahm mit Eberhard Streit der Bürgermeister der Stadt das Ruder. Seit 2020 ist Michael Kraus Vorsitzender der Julius-Spital-Stiftung, die sich die Versorgung und Pflege von alten und bedürftigen Einwohnern des Landkreises auf die Fahnen geschrieben hat.
Marco Warnhoff von der Caritas Würzburg bleibt eingetragener Geschäftsführer, als Stellvertreter und zuständig für das operative Geschäft wurde nun Rudolf Staas bestellt, der die Nachfolge von Angelika Ochs antritt.
ski
 
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