Zehn Jahre lang hat Angelika Ochs ihr Herzblut den Mellrichstädter Altenheimen gewidmet und zuletzt mit dem Neubau des Franziska-Streitel-Altenheims ein Großprojekt auf den Weg gebracht, das die Zukunft der Pflege in der Stadt langfristig sichert. Zum Jahreswechsel legte sie nun die operative Geschäftsführung der beiden Häuser der Julius-Spital-Stiftung nieder.
Bei ihrer Verabschiedung stellte sie zugleich ihren Nachfolger vor, der in Mellrichstadt kein Unbekannter ist: Rudolf Staas war 2013 schon einmal sechs Monate lang als Interimsleiter der Einrichtungen tätig und brachte seine Expertise auch 2021 für mehrere Monate ein.
Angelika Ochs hat die Seniorenheime in Mellrichstadt aus der Krise geführt
Bürgermeister Michael Kraus, Vorsitzender der Julius-Spital-Stiftung, dankte Angelika Ochs für ihren Einsatz, ohne den es die Seniorenheime in Mellrichstadt möglicherweise gar nicht mehr geben würde.
Die Stiftung hat schwierige Zeiten durchlebt, die Altenheime befanden sich vor einem Jahrzehnt in einer existenziellen Krise, wie Kraus deutlich machte. 2012 wandte sich der damalige Bürgermeister Eberhard Streit an die Caritas, da Pflege und Verwaltungsaufgaben immer komplexer wurden. Ihm gelang es, Kreiscaritas-Geschäftsführerin Angelika Ochs ins Boot zu holen, die seither zusammen mit Marco Warnhoff von der Caritas Würzburg die Pflegeheime für die Julius-Spital-Stiftung führte.
Angelika Ochs und ihren Mitarbeitern ist es laut Stadtführung zu verdanken, dass die Heime heute wieder gut dastehen und schwarze Zahlen schreiben. "Mit großem persönlichen Einsatz haben Sie die Prozesse in den Heimen neu geordnet und erfolgreich aus der Krise geführt. Ihrem Gespür im Umgang mit dem Personal und Ihrer Fachkenntnis ist es zu verdanken, dass die Seniorenbetreuung in Mellrichstadt auch heute noch besteht", hob Michael Kraus hervor.
Beim Altenheim-Neubau weiter mit Rat und Tat zur Stelle
Angelika Ochs blickte im Gespräch mit dieser Redaktion mit sehr persönlichen Worten auf die schwierige Anfangszeit zurück, als es ihr gelingen musste, angesichts einer drohenden Insolvenz wieder Vertrauen bei den Mitarbeitern aufzubauen und die Altenheime wirtschaftlich zu stabilisieren. Das habe viel Kraft gekostet, sich aber zum Wohle der Pflege in der Stadt ausgezahlt. "Die intensive Arbeit mit Sanierung und Schuldenabbau konnte aber letztlich nur gelingen, weil alle mitgezogen haben", bedankt sie sich.
Dass nun auch noch der Neubau des Franziska-Streitel-Altenheims auf den Weg gebracht werden konnte, bestätigt die gute Arbeit für die Einrichtungen. "Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass wir ein solches Projekt einmal stemmen können?", blickt Angelika Ochs auf ihre Anfänge in der Stiftung zurück. Die Expertise der langjährigen Geschäftsführerin wird in Mellrichstadt auch nicht verloren gehen: Angelika Ochs hat dem Pflegeausschuss auf dessen Bitte hin zugesichert, dass sie den Bau auch weiterhin begleiten und beratend zur Seite stehen wird.
Auf Angelika Ochs warten neue Aufgaben im Landkreis
Die Maxime ihrer Arbeit sei stets gewesen, dass sich die Bewohner und die Mitarbeiter wohlfühlen und ein gutes Klima in den Einrichtungen herrscht, so Angelika Ochs. Das wird von allen Seiten honoriert: Es habe in den letzten Wochen viele bewegende Gespräche gegeben, sodass ihr der Abschied nicht leicht gefallen sei. Doch angesichts der umfangreichen Aufgaben, die mit der Übernahme der Geschäftsführung der katholischen Kita gGmbH Rhön-Grabfeld auf sie warten, sei die Entscheidung notwendig geworden, wie sie versichert.
Die katholische Kita gGmbH bietet die Geschäftsführung und die Buchhaltung für katholische Kindergärten im Landkreis an, um die Träger, oftmals Ehrenamtliche, zu entlasten. "Das Interesse an dieser Art der Dienstleistung ist groß", versichert Angelika Ochs, das Angebot sorge in vielen Fällen dafür, dass die Kinderbetreuung in den Gemeinden bleiben kann. Es ist das neue Herzensprojekt der Kreiscaritas-Geschäftsführerin, das sie mit ebensolchem Elan anpackt wie die Sanierung der Mellrichstädter Altenheime.
Ihr Nachfolger Rudolf Staas kehrte nach einer Anfrage der Julius-Spital-Stiftung aus dem Ruhestand zurück, um an vertrauter Wirkungsstätte gemeinsam mit Einrichtungsleiterin Monika Heusinger die Altenheime der Stadt weiterzuentwickeln. In der Stiftung wird er seinen Blick hauptsächlich auf das Zahlenwerk und die Personalsituation richten, hieß es bei der Vorstellung.