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Bad Neustadt
Restaurantbesuch wird teurer: Wie reagieren 4 Rhön-Grabfelder auf die gestiegenen Preise in der Gastronomie?
In der Gastronomie gilt wieder die Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Wie oft gehen die Menschen noch Essen? Und was sagen sie zu den Preiserhöhungen?
Vier Bürger aus Rhön-Grabfeld und ihre Meinung zur Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie (von oben links nach unten rechts): Marlena Breuer, Tobias Seith, Sonja Müller und Fabio Schmitt.
Foto: Kai Kunzmann | Vier Bürger aus Rhön-Grabfeld und ihre Meinung zur Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie (von oben links nach unten rechts): Marlena Breuer, Tobias Seith, Sonja Müller und Fabio Schmitt.
Kai Kunzmann
 |  aktualisiert: 15.07.2024 17:42 Uhr

Seit dem 1. Januar dieses Jahres gilt sie wieder: Die alte Mehrwertsteuer. Statt sieben Prozent fallen jetzt wieder die ursprünglichen 19 Prozent in der Gastronomie an. Viele Restaurantbetreiberinnen und Betreiber haben reagiert und ihre Preise dementsprechend angepasst.

Wer also jetzt Essen geht, muss eine deutlich höhere Rechnung in Kauf nehmen. Doch wie reagieren die Kunden darauf? Gehen sie deswegen weniger als früher ins Restaurant? Wir haben vier Menschen in der Innenstadt von Bad Neustadt gefragt.

1. Marlena Breuer (39), Übersetzerin und Lehrerin aus Sulzfeld: Es kommt immer darauf an, was man für sein Geld bekommt und erwartet

Marlena Breuer, Übersetzerin und Lehrerin aus Sulzfeld, kocht gerne zu Hause.
Foto: Kai Kunzmann | Marlena Breuer, Übersetzerin und Lehrerin aus Sulzfeld, kocht gerne zu Hause.

"Ich gehe selten ins Restaurant. Das liegt aber nicht daran, dass ich es mir nicht leisten kann. Ich bin Übersetzerin und bringe Geflüchteten die deutsche Sprache bei. Ich koche einfach gerne zu Hause. Wenn ich dann aber doch mal gehe, schaue ich nicht wirklich auf den Preis, sondern ich und mein Mann gehen einfach dahin, wo wir Lust zu haben. Es kommt immer darauf an, was man für sein Geld bekommt und erwartet. Wenn ich zum Beispiel an einem Badesee in einem Biergarten essen gehe, habe ich andere Erwartungen an den Preis und an das Essen, als wenn ich in einem edleren Restaurant etwas bestelle."

2. Tobias Seith (30), Architekt aus Bad Neustadt: Einen krassen Preissprung habe ich aktuell noch nicht gemerkt

'Man muss eine gute Mitte finden' meint Tobias Seith, Architekt aus Bad Neustadt.
Foto: Kai Kunzmann | "Man muss eine gute Mitte finden" meint Tobias Seith, Architekt aus Bad Neustadt.

"Einen krassen Preissprung, seitdem die Mehrwertsteuer wieder bei 19 Prozent ist, habe ich aktuell noch nicht gemerkt. Es kommt sowieso ganz darauf an, wo und was man isst. Manchmal ist es einfach etwas teurer, weil das Restaurant an sich höhere Preise hat. Ich habe auch gehört, dass einige Restaurants nicht ihre Preise angezogen haben, sondern einfach die Steuererhöhung selbst tragen. Das finde ich fair, weil, als die Mehrwertsteuer bei sieben Prozent war, ist auch auf einmal nicht alles günstiger geworden. Man muss eine gute Mitte finden. Wenn die Preise zu teuer sind, gehen gar keine Leute mehr essen. Ich würde sagen, ich gehe schon relativ häufig essen. So einmal die Woche. Dass ich jetzt irgendwie sage, ich gehe heute mal nicht essen, weil die Preise so teuer sind, ist bei mir persönlich nicht so."

3. Sonja Müller (68), Rentnerin aus Westheim: Wenn ich ins Restaurant gehe, will ich etwas Gutes essen

Sonja Müller, Rentnerin aus Westheim, geht relativ häufig essen.
Foto: Kai Kunzmann | Sonja Müller, Rentnerin aus Westheim, geht relativ häufig essen.

"Ich würde schon sagen, dass ich relativ oft Essen gehe. So ungefähr einmal alle zwei Wochen. Da ist der Preis dann aber eher nebensächlich. Wenn ich ins Restaurant gehe, will ich etwas Gutes essen. Etwas, was ich mir zum Beispiel zu Hause nicht kochen kann oder sehr aufwendig ist. Bei uns in der Gegend ist es nicht so, dass jetzt auf einmal weniger Leute essen gehen. Zumindest in meiner Wahrnehmung. Wir müssen eigentlich immer einen Platz reservieren, um Essen gehen zu können. Dass die Preise jetzt nochmal angezogen haben, habe ich nicht wahrgenommen."

4. Fabio Schmitt (25), Student aus Hohenroth: Ich gehe nur an besonderen Tagen essen

Für Fabio Schmitt, Student aus Hohenroth, müssen Preis, Qualität und Portionsgröße bei einem Restaurantbesuch stimmen.
Foto: Kai Kunzmann | Für Fabio Schmitt, Student aus Hohenroth, müssen Preis, Qualität und Portionsgröße bei einem Restaurantbesuch stimmen.

"Ich studiere aktuell noch Pädagogik. Als Student muss man natürlich etwas mehr auf sein Geld achten. Deswegen gehe ich eigentlich nur an besonderen Tagen mal irgendwas essen. Dadurch habe ich jetzt auch die Preisunterschiede nicht wirklich gemerkt. Klar sind manche Gerichte ein bisschen teurer geworden, aber da, wo ich öfter essen gehe, hält es sich noch in Grenzen. Generell schaue ich, dass ich auch etwas für mein Geld bekomme. Also eine angemessene Qualität und Portionsgröße."

 
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Kommentare
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  • Anton Müller
    Jetzt ist das Dauerthema "Oh mein Gott - das Schnitzel ist teurer" aber wirklich abgehandelt, oder? Erst die Würzburger, dann die Kitzinger, jetzt die Rhön-Grabfelder. Haben die Spessarter eigentlich schon was dazu gesagt? Nicht dass hier noch eine wesentliche Meinung zu diesem enorm wichtigen Thema ungehört bleibt...🤷‍♀️
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  • Herbert Popp
    4 Antworten und 4 Verständnisvolle Meinungen für die Gastronomie. Mir fehlt die Stimme , dass kurz nach corona bereits annähernd überall for Preise schon merklich gestiegen sind. Da waren es die gestiegenen lohnkosten. Wenige Monate später erhöhte man erneut die Preise mit der Begründung, die Lebensmittelpreise wären immens gestiegen. Und jetzt nochmals eine Preiserhöhung durch die MwSt.

    Für mich persönlich ist das aus meinem persönlichen Denken heraus nicht tragbar. Zudem erlauben auch einige Gastronomen noch dazu, die portionsgröße der Speisen in der Gastronomie merklich zu verkleinern. Ähnliches Vorgehen wie man es vom Einkauf kennt. Vorher 200 gramm (beliebiges Lebensmittel) für 2,00 Euro. Jetzt 170 gramm für 2,30 Euro.

    Ich unterstütze solch ein Vorgehen nicht.
    Gehe ich eben mit der Partnerin nur noch gezielt und sporadisch rar zum Essen uns Restaurant.

    Schade, dass hier eine solche Stimme im Beitrag nicht genannt ist. Für mich realitätsfremd.
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  • Christiane Schmitt
    Dankenswerterweise haben die Berechnungen andre Kommentierende dargestellt, denn die falsche Berechnung in der Titelzeile ist doch sehr auffällig. Wenn ein Gastronom so falsch rechnet, sollte er sein Geschäft aufgeben oder wenigstens die weiteren Gründe, wie Preiserhöhungen bei Lebensmitteln, Energie und Pesonalkosten darlegen. Nicht alles ist mit dem Mehrwertsteuersatz zu begründen und damit der Regierung anzulasten. Überlegenswert wäre aber wirklich, ob nicht zubereitete Gerichte zum Mitnehmen und im Restaurant gleich hoch sein sollten, zu einem einheitlichen Prozentsatz. Mitnehmrestaurants verursachen immer noch schrecklich viel Müll, dessen Entsorgung die Allgemeinheit tragen muss. Restaurants sorgen selbst dafür und brauchen Personal auch für Service, und Reinigung. Am Wochenende quellen die Mülleimer über, Dreck landet in Brunnen und Grünanlagen.
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  • Ralf Eberhardt
    Die Zahlen in der Überschrift werden an keiner Stelle erklärt. Oder ich verstehe Etwas nicht.
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  • Michael Zink
    Das sehe ich genau so. Die Überschrift hat nchts mit dem Inhalt zu tun und sieht für mich wieder mal nach Clickbait aus.
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  • Julia Back
    Vielen Dank für den Hinweis!

    Sie haben völlig recht, wir haben die Überschrift mittlerweile geändert.

    Beste Grüße, Julia Back (Redaktion)
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  • Hubert Galka
    17,50Euro +12% Steuer = 19,60.Ich weiß nicht wie bei solchen immensen Erhöhungen von über 8 Euro gerechnet wird ? Von 7 % auf 19 sind es 12% und nicht fast 50 %
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  • Jürgen Huller
    Wahrscheinlich können die Wirte keine Prozentrechnung. Das Problem scheint weit verbreitet.

    Nebenbei bemerkt: Ihre Rechnung ist auch falsch, falsche Bezugsgröße. Sie haben auf 107% (100% Nettopreis plus 7% MwSt) Ihre 12% draufgeschlagen. Somit haben Sie auch 12% auf die bereits enthaltenen 7% Steuern aufgeschlagen.

    Sie müßten erst die 100% ermitteln und darauf dann die 19%. Dann kommt man auf 19,45€, nicht auf 19,60€. Sind zwar nur ein paar Cent, ...
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