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HARTHAUSEN
Web Week: Was Stahl und Digitalisierung verbindet
Fachvorträge wechselten sich bei der Veranstaltung  der Wittenstein SE im Zuge der ersten Würzburger Web Week mit praktischen Tischdemonstrationen ab.
Foto: Matthias Ernst | Fachvorträge wechselten sich bei der Veranstaltung der Wittenstein SE im Zuge der ersten Würzburger Web Week mit praktischen Tischdemonstrationen ab.
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:19 Uhr

Digitalisierung und Maschinenbau – zwei Themen, bei denen jeder sofort an Automation und computergesteuerte Fertigung denkt. Wie aber Mechanik und Computer unser Leben ergänzen können und wie das in der Praxis bereits funktioniert, darüber wollten sich über 100 Teilnehmer bei der Veranstaltung „Stahl und Daten, die die Wittenstein SE in Harthausen im Rahmen der ersten Würzburger Web Week anbot, informieren.

Geschäftsfelder wirken in alle Lebensbereiche

In der Wittenstein Innovationsfabrik im Stammhaus hatte die weltweit agierende Firma allerlei Informationsstände und Vorträge vorbereitet. Wittenstein ist Profi für intelligente steuerbare Antriebstechnik, hieß es gleich beim Eröffnungsvortrag von Patrick Frantschel. Er stellte die Firmenphilosophie und die Geschäftsfelder vor, die in alle Bereiche unseres Lebens hineinwirken, vor.

Aktuell beschäftigt die Wittenstein SE 2500 Mitarbeiter, versucht aber trotzdem so innovativ und schnell auf dem Markt zu reagieren, wie Start-ups. Ein großes Plus dabei ist die Vernetzung der einzelnen Firmensparten sowie die qualifizierten Mitarbeiter.

Man entwickle ein Produkt nicht mehr im stillen Kämmerlein, sondern immer mit Blick auf den potenziellen Kunden. Timo Markert stellte die Denkweise und das Projektmanagement vor und auch gleichzeitig die praktischen Auswirkungen, die man live auf dem „Aero-Deck“ anfassen konnte. Egal ob komplette Bauteile für Elektroantriebe von Sportwagen, Getriebe für Elektroroller oder Messtechnik – alles wurde ausgestellt. Die praktischen Vorführungen zeigten dann, welch großen Einfluss die Digitalisierung bereits auf die Produktion und das Leben hat.

16 Zentimeter Knochenwachstum

Die Firma Wittenstein ist sehr breit aufgestellt, beispielsweise auch in der Raumfahrttechnik oder in der Medizintechnik mit ihren Produkten vertreten. Hier konnte man beispielsweise live erleben, wie mittels Knochenverlängerer ein schrittweises Größenwachstum unserer großen Röhrenknochen möglich ist. In den durchgesägten Knochen wird ein Spreizer eingesetzt, der mittels Induktionsenergie das Knochenwachstum individuell genau steuert. Bis zu 16 Zentimeter ist so eine Verlängerung möglich.

Virtuell ein Getriebe zusammenzubauen ist gar nicht so einfach, merkten die Besucher recht schnell in der Wittenstein SE.
Foto: Matthias Ernst | Virtuell ein Getriebe zusammenzubauen ist gar nicht so einfach, merkten die Besucher recht schnell in der Wittenstein SE.

Damit dies hochpräzise und ohne Schaden für den Patienten ablaufen kann, ist eine intelligente Steuerung notwendig. Und hier kommt die Wittenstein SE mit all ihren Sparten zum Zuge. Dem Chirurgen wird ein Komplettsystem angeboten, vom Bohrer über die Steuertechnik bis zum Verlängerungsmarknagel selbst. Alles aus einer Hand.

In der Produktion wird noch Hand angelegt

Beim Umgang mit der virtuellen Realität (VR) ist man bei Wittenstein ebenfalls schon sehr weit fortgeschritten. Die Besucher konnten sich eine VR-Brille aufsetzen und das Zusammensetzen von Getrieben üben, ganz so wie es die vielen Arbeiter bei Wittenstein zusammen setzen. Denn im Gegensatz zu ihren Produkten, die immer mehr in Richtung Automation laufen, wird in der Produktion noch viel Handarbeit benötigt.

Die digitale Technik soll die Menschen unterstützen und sie nicht ersetzen, ist der Gedanke dahinter. Ein Beispiel war die Fehlermeldung bei hoch komplizierten Antriebstechniken. In das entsprechende Getriebe sind Sensoren eingebaut, die dem Überwacher mitteilen, ob es korrekt funktioniert oder eine Störung vorliegt. Dann kann dieser schneller reagieren und größeren Schaden verhindern.

Spaß im Flugsimulator

Am meisten Spaß hatten die Besucher am Flugsimulator. Einmal Pilot zu sein, auch das ist ein Anwendungsgebiet von Produkten der Wittenstein SE. Möglichst real sollte der Eindruck sein, den der Simulator vermittelt. Schnell merkten die Probanden, dass es gar nicht so einfach ist Füße und Hände unterschiedlich zu koordinieren und verschiedene Befehle auszuführen.

Insgesamt war es ein reger Austausch von Mitarbeitern und Besuchern: viel Fachwissen war vor Ort – und das in jeder Altersklasse. Wie die Wittenstein SE bestätigte, werde die Firma gerne bei einer Wiederholung der Würzburger Web Week teilnehmen, denn der Austausch untereinander sei sehr wichtig.

Vor allem, weil man immer auf der Suche nach Fachkräften jeden Alters sei – was zunehmend schwerer werde. „Wenn sie jemanden wissen, der gerne bei Wittenstein anfangen will, nur her damit. Wir suchen immer gut motivierte Mitarbeiter“, warb Patrick Frantschel um neue Kollegen für die innovative Firma im Landkreis Main Tauber.

In der Firma Wittenstein SE konnten sich bei der Veranstaltung „Stahl und Daten“ im Rahmen der ersten Würzburger Web Week Fachleute untereinander austauschen.
Foto: Matthias Ernst | In der Firma Wittenstein SE konnten sich bei der Veranstaltung „Stahl und Daten“ im Rahmen der ersten Würzburger Web Week Fachleute untereinander austauschen.
 
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