
Der bei Tierschützern in die Kritik geratene Schlachthof in Tauberbischofsheim ist nach dem ersten regulären Betriebstag wegen Mängeln erneut gesperrt worden. Das Veterinäramt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis stellte den eingeschränkten Betrieb wieder ein. Grund dafür ist, dass die nach einer Probeschlachtung vereinbarten Schritte für eine tierschutzgerechte Arbeit nicht umgesetzt wurden. Das teilten die zuständigen Behörden am Donnerstag mit.
Der Schlachthof soll demnach so lange geschlossen bleiben, bis die vereinbarte Erneuerung der Betäubungsfalle umgesetzt sei. Dann soll sich bei einer neuen Probeschlachtung erweisen, ob dort doch wieder geschlachtet werden darf.
Schlachtungen unter strengen Auflagen
Die Behörden hatten die Erlaubnis für neue Schlachtungen in der vergangenen Woche unter strengen Auflagen und unter Überwachung des Veterinäramtes erteilt. So durften etwa nur 15 Tiere pro Stunde getötet werden - und nicht mehr 28 wie davor. Ein Sprecher der betroffenen Firma verwies am Donnerstag lediglich auf die Angaben der Behörden.
Der auch für den Verbraucherschutz im Land zuständige Agrarminister Peter Hauk (CDU) lobte das Vorgehen der Veterinäre als konsequent, wie sein Ministerium mitteilte. Das zeige, dass die Kontrollen funktionierten und der Tierschutz Vorrang habe. Diese Linie solle fortgesetzt werden, sagte Minister Hauk.
Tierschützer deckten Missstände auf
Die Behörden hatten den Betrieb Mitte Februar geschlossen wegen tierschutzrechtlicher Verstöße. Der Verein "Soko Tierschutz" (Augsburg) hatte in dem Unternehmen mit versteckter Kamera gefilmt -die Videos sollen belegen, dass etwa Tiere vor der Schlachtung nicht ausreichend betäubt sowie nicht zugelassene Geräte eingesetzt wurden.
Nach Vorwürfen von Tierschützern und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München hatte sich der Schlachthof in Tauberbischofsheim von einem Mitarbeiter getrennt. Außerdem seien zwei weitere Beschäftigte versetzt worden, hatte das Unternehmen mitgeteilt. Zudem seien Umbauten in dem Gebäude veranlasst worden. Der Schlachthof gehört zur Firma OSI mit Europa-Sitz in Gersthofen bei Augsburg.
Sonderkontrolle für Schlachthöfe
Das Land Baden-Württemberg will Schlachthöfe nach diesem Fall in Tauberbischofsheim in einer Sonderkontrolle unter die Lupe nehmen. Das hatte Hauk in der vergangenen Woche im Landtag in Stuttgart angekündigt. Er habe deshalb ein "Schlachthofmonitoring" veranlasst, was eine Überprüfung der Abläufe beinhalte. Es werde etwa ein halbes Jahr dauern, bis alle 44 Schlachthöfe im Land überprüft seien. Gleichwohl werden Schlachthöfe nach Ministeriumsangaben bereits heute regelmäßig kontrolliert - etwa durch die bei der Schlachtung anwesenden Veterinäre.
Letzteres weil sie kein Mitleid mir Mittieren kennen.
Die esse ich übrigens gern, falls artgerecht gehalten und human umgebracht.