
Der nach einem mutmaßlichen Tierschutzskandal geschlossene Schlachthof in Tauberbischofsheim darf kommende Woche wieder einen eingeschränkten Betrieb aufnehmen. Das teilte das baden-württembergische Verbraucherschutzministerium mit. Das Werk der Hynek Schlachthof GmbH, die zum Nahrungsmittelkonzern OSI gehört, war unter anderem wegen von Tierschützern heimlich gedrehter Filme in Verruf geraten. Auf den Bildern war zu sehen, wie Rinder bei Bewusstsein aufgeschlitzt werden.
Am vergangenen Dienstag fand unter Aufsicht von Mitarbeitern des zuständigen Veterinäramtes eine Probeschlachtung statt. Deren Ergebnisse wurden nun ausgewertet. Der nun gestattete eingeschränkte Schlachtbetrieb unterliegt laut Ministerium strengen Auflagen: Dabei dürfen nicht mehr als 15 Tiere pro Stunde geschlachtet werden. Tiere „bestimmter Kategorien“ sind von der Erlaubnis ausgenommen. Insbesondere Bullen über 800 Kilogramm Körpergewicht, Rinder unter 350 Kilogramm Körpergewicht sowie Rinder mit langen Hörnern dürfen in dem Werk nicht geschlachtet werden. Die Schlachtungen erfolgten weiter „in enger Abstimmung und unter Überwachung durch das Veterinäramt“.
Neue Betäubungsfalle im Mai
Die Behörden wollen „die konsequente Einhaltung der Maßnahmen begleiten“, hieß es. Die Regelungen gelten vorerst bis Mai, wenn eine neue Betäubungsfalle eingerichtet werden soll. Dann ist eine erneute Probeschlachtung geplant.