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Tauberbischofsheim
Kommunalwahlen 2024: Weshalb sich diese Menschen im Main-Tauber-Kreis politisch engagieren wollen
Was motiviert Menschen aus der Region, für den Gemeinderat oder Kreistag zu kandidieren? Sechs Personen berichten, warum sie sich zur Wahl stellen.
Am 9. Juni ist nicht nur Europawahl, sondern auch auch Kommunalwahlen im Main-Tauber-Kreis. Diese sechs Menschen stellen sich erstmals zur Wahl (von links oben): Linda Peralta Cerros, Thorsten Zipf, Annika Sinner, Lennart Erlenbach, Kirsten Barth und  Thorsten Haas
Foto: Grafik: Marina Burger | Am 9. Juni ist nicht nur Europawahl, sondern auch auch Kommunalwahlen im Main-Tauber-Kreis. Diese sechs Menschen stellen sich erstmals zur Wahl (von links oben): Linda Peralta Cerros, Thorsten Zipf, Annika Sinner, ...
Linda Hener
 |  aktualisiert: 31.05.2024 03:07 Uhr

Politische Teilhabe durch Bürgerinnen und Bürger ist für eine Demokratie von zentraler Bedeutung. Diese äußert sich zum Beispiel durch die Beteiligung im Ortschafts-, Gemeinderat oder Kreistag und den dazugehörigen Wahlen. Welche Gründe haben Menschen, sich in diesen Gremien zu engagieren? Sechs Personen aus der Region, die bei den Kommunalwahlen am 9. Juni erstmals antreten, berichten.

Linda Peralta Cerros
Foto: Veronika Kuzmina | Linda Peralta Cerros

Linda Peralta Cerros (34) aus Bad Mergentheim, Liste der Grünen für den Gemeinderat Bad Mergentheim: "In Zeiten, in denen unsere Demokratie zunehmend verletzlicher scheint, sehe ich eine wachsende Verantwortung bei jedem von uns, demokratische Strukturen zu stärken und zu schützen. Gerade im ländlichen Raum gibt es aus verschiedenen Gründen oft einen Mangel an jüngeren Menschen und insbesondere Frauen, die sich in der Lokalpolitik engagieren. Um die Akzeptanz des Gemeinderats und die Qualität seiner Entscheidungen zu erhöhen, finde ich es sehr wichtig, dass er die tatsächliche Zusammensetzung der Bevölkerung so gut wie möglich repräsentiert. Ich habe mich daher für die Kandidatur entschieden, um eine jüngere, weibliche Perspektive in unseren Gemeinderat zu bringen und mich aktiv an demokratischen Prozessen zu beteiligen."

Lennart Erlenbach
Foto: Corvin Schmid | Lennart Erlenbach

Lennart Erlenbach (19), wohnhaft in Gerchsheim und Auszubildender als Fachkraft im Fahrbetrieb (IHK) für den Fahrdienst von Straßenbahnen und Linienomnibussen, kandidiert für den Kreistag, Liste Bündnis 90/Die Grünen, den Gemeinderat Großrinderfeld, Ortsteil Gerchsheim, Liste Initiative Mündiger Bürger sowie Ortschaftsrat Gerchsheim: "Mein Interesse am guten Miteinander zwischen den Generationen und an einer gemeinwohlorientierten Politik haben mich zur Kandidatur für die kommunalen Ämter bewogen. Ich möchte meine Stimme für eine bessere und soziale Infrastruktur im ländlichen Raum einsetzen und dafür, dass der Main-Tauber-Kreis ein geschätzter Ort für Familienleben bleibt. Unsere naturnahe Umgebung gilt hierbei als besonders schützenswert, da sie unsere Region einzigartig macht. Wichtig ist auch die gute Ausstattung von Schulen, die Förderung Jugendlicher in ihrer Entwicklung, ein attraktiver Öffentlicher Nahverkehr und der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren, damit wir künftig von günstigem Strom profitieren können."

Kirsten Barth
Foto: Marcel Dietrich | Kirsten Barth

Kirsten Barth (51), Lehrerin, aus Tauberbischofsheim, Liste der CDU für den Gemeinderat Tauberbischofsheim: "Als ich wegen einer Kandidatur für den Gemeinderat gefragt wurde, bat ich um etwas Bedenkzeit. Nur gut informiert und überlegt kann ich eine Entscheidung treffen, hinter der ich zu 100 Prozent stehe. Das Amt einer Gemeinderätin ist mit Zeitaufwand und großer Verantwortung verbunden. Als Bewerberin muss ich dazu wirklich bereit sein. In der Phase der Entscheidungsfindung las ich beim Frühstück einen Artikel über die Wichtigkeit kommunalen Engagements gerade in der aktuellen Zeit mit all ihren gesellschaftlichen Herausforderungen. Da fühlte ich mich in meinem Vorhaben bestärkt, denn es braucht Leute, die sich diesen Herausforderungen stellen und sich nicht nur über vermeintliche Fehler oder Versäumnisse von Entscheidungsträgern beklagen. Mein Arbeitsplatz, das Matthias-Grünewald-Gymnasium, wird derzeit im Auftrag der Stadt generalsaniert. Man merkt dabei, wie wichtig es ist, dass diejenigen, die Ahnung vom Schulbetrieb haben, ihr Wissen einfließen lassen. In Tauberbischofsheim stehen viele Projekte im Bereich Bildung und Erziehung an, bei denen ich gerne mein Know-how einbrächte. Auch bei anderen Themen, die die Stadt betreffen, möchte ich mich engagieren."

Thorsten Zipf
Foto: Simon Spitznagel | Thorsten Zipf

Thorsten Zipf (49) aus Kützbrunn tritt erstmals für den Gemeinderat Grünsfeld an: "Ich bin in der Freien Bürgerliste Grünsfeld und hoffe so, in den Gemeinderat gewählt zu werden – denn in einer Ortschaftsratssitzung wurde beworben, dass ein Gemeinderat für die nächste Amtszeit gesucht wird. Da ich als waschechter Kützbrunner das Dorfgeschehen seit fast 50 Jahren hautnah erleben und kennenlernen durfte, verfüge ich über Erfahrungen, kenne unsere Dorfgemeinschaft und so manches Problem. Ich engagiere mich seit Jahren für ehrenamtliche Tätigkeiten in Kützbrunn. In der Dorfgemeinschaft aktiv für ein gutes Miteinander einzustehen, sehe ich als selbstverständlich an. Über diese Aufgabe würde ich mich freuen."

Annika Sinner
Foto: Nicola Fell | Annika Sinner

Annika Sinner (31) aus Unterwittighausen kandidiert auf der Liste "WfW – Wir für Wittighausen": "Ich bin zu dem Entschluss gekommen mich erstmals zur Gemeinderatswahl aufstellen zu lassen, weil ich mich mehr für meine Heimat Wittighausen engagieren möchte. Die Verwaltungstätigkeit an sich begleitet mich mittlerweile schon seit meinem 18. Lebensjahr, denn nach meinem Schulabschluss absolvierte ich meine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten, hier in Wittighausen. Mir hat die Tätigkeit von Beginn an Spaß bereitet, da ich die Abwechslung innerhalb der Verwaltung spannend und fordernd finde. Oftmals komplizierte Gesetzestexte lassen sich für mich in der Regel einfach lesen und in verständlicher Form für jeden Bürger übersetzten. Das ist ein Grund, weshalb ich kandidiere; ich möchte ein verständliches Sprachrohr für die Bürger sein. Ich weiß durch meinen täglichen Job, Bürokratie kann der Bürger meistens nicht nachvollziehen, dafür möchte mich einsetzen, die Verwaltungswege offen darlegen und beim Bürokratieabbau helfen. Außerdem möchte ich Impulse geben, um meine Heimat Wittighausen mitzugestalten. Besonders wichtig ist mir auch, dass wir unsere Jugendlichen und Senioren sowie Seniorinnen nicht vergessen und diese mehr in das Ortsgeschehen einbinden. Eine Herzensangelegenheit ist für mich die ehrenamtliche Tätigkeit. Dieser Einsatz sollte mehr geschätzt und gewürdigt werden."

Thorsten Haas
Foto: Karin Besserer | Thorsten Haas

Thorsten Haas (43), CDU-Liste, VGMT-Geschäftsführer, bewirbt sich auf einen Platz im Gemeinderat Lauda-Königshofen: "Ich möchte mich erstmalig in der Kommunalpolitik engagieren, weil ich die Entwicklung meiner Stadt voranbringen möchte. Lauda-Königshofen liegt inmitten des Main-Tauber-Kreises und hat dadurch eine verkehrliche Sonderstellung im Landkreis. Es bietet somit beste Voraussetzungen für Gewerbeansiedlungen sowie attraktive Wohnplätze. Ich verstehe die Tätigkeit im Gemeinderat als Ehrenamt und somit als Dienst für die Bürgerinnen und Bürger in Lauda-Königshofen. Als Vater und Mitglied einer Patchwork-Familie sind mir insbesondere die Themen Familienfreundlichkeit, Digitalisierung, Wirtschaftsförderung und Mobilität wichtig."

 
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