Kürzlich ist es in der Bürgerwerkstatt zum Karlstadter Radverkehrskonzept angeklungen: Die Korbstraße, die Zahnstraße und der restliche Teil des Krönleinswegs sollen eines Tages Einbahnstraßen werden. So der Vorschlag der Stadtverwaltung. Im unteren Teil des Krönleinswegs zwischen Bahnhof und Realschule ist ein derartiger Umbau schon erfolgt. Der Gehweg ist erheblich breiter, sodass die Schulkinder nicht mehr auf der Straße laufen müssen.
Diese Vorgehensweise soll vermeiden, dass von den Grundstücken der Anlieger etwas "abgezwackt" wird. Dies wurde in früheren Zeiten allerdings durchaus so praktiziert. Als 1935/36 in der Bodensteinstraße, die einst Siebertstraße hieß, die Häuser gebaut wurden, war sie erheblich schmäler als heute. Deutlich erkennbar ist das auf einem Foto von der 25-Jahr-Feier der Siedlervereinigung. Da stehen die Bankgarnituren quer in der Straße – und auf beiden Seiten ist nicht mehr viel Platz bis zu den Gartenzäunen.
Hohenlohestraße soll es schon beim Bau der Bodensteinstraße gegeben haben
Ein inzwischen verstorbener Anwohner erzählte einst, dass die Bodensteinstraße, als sie in den 1960er Jahren befestigt wurde, auf sein Betreiben hin einen Gehsteig erhielt. Da die Fahrbahn zu schmal geworden wäre, gaben alle Grundeigentümer auf beiden Seiten einen Streifen ihrer Grundstücke ab.
Ob von den Eckgrundstücken in der Bodensteinstraße auch für die Hohenlohestraße Fläche abgetreten werden musste, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Auf einem Foto der Bodensteinstraße, das kurz nach dem Bau der Häuser aufgenommen wurde, wirkt es so, als seien die Gartenzäune nicht durch die Hohenlohestraße unterbrochen. Ein älterer Anwohner meint sich allerdings zu erinnern, dass es die Hohenlohestraße schon beim Bau der Bodensteinstraße gab. Eventuell musste jedoch auch für die Hohenlohestraße jeweils ein Streifen abgetreten werden, denn die Straßen waren früher meist sehr schmal konzipiert.
Das trifft auch auf den Krönleinsweg zu. Dort wurden nachweislich Streifen der Grundstücke abgegeben. Das ist der Grund, weshalb manche Häuser heute besonders nahe an der Straße stehen.