Nach der "Solidaritätsaktion für Betroffene sexuellen Missbrauchs durch Kleriker" in Aschaffenburg, will auch ein Pfarrer aus dem Landkreis Main-Spessart ein Zeichen setzen: Christian Ammersbach aus Arnstein verzichtet drei Wochen lang bei der Messfeier "auf das Tragen von Priestern vorbehaltenen Gewändern". Dies kündigte er am vergangenen Sonntag dem Generalvikar des Bistums Würzburg, Jürgen Vorndran, in einem Brief an.
Auf die Idee brachte Ammersbach die Solidaritätsaktion der Gemeinde Maria Geburt in Aschaffenburg-Schweinheim. Dort wird es an insgesamt drei Sonntagen keine Messe geben.
Ammersbach schreibt an Vorndran, dass er dessen Vorwurf der "Instrumentalisierung" der Messfeier nicht nachvollziehen könne. "Denn was tun wir bei jeder Messfeier und potenziert in Pontifikalämtern? Wir instrumentalisieren das Gedächtnismahl des Leidens, des Todes und der Auferstehung Jesu zur Inszenierung klerikaler Macht", so Ammersbach. Und diese Inszenierung würde schon bei der Kleidung anfangen.
Ammersbach hat bereits einen "Mitstreiter" gefunden, der "begeistert sei von der Aktion": Es ist Martin Ebner. Der gebürtige Schweinfurter war bis 2019 Theologieprofessor an der Universität Bonn. Heute lebt der 65-Jährige wieder in Unterfranken. "Ich hoffe, dass sich viele beteiligen! Bleiben Sie mutig", gibt er dem Arnsteiner Pfarrer mit auf den Weg.
Auch Ammersbach, der als Pfarrvikar die Pfarreiengemeinschaft "Um Maria Sondheim" leitet, hofft, dass sich noch Pfarrer finden, die in ihren Gottesdiensten auf ihr Gewand verzichten. Denn: "Wir stehen als Kirche vor einem Scherbenhaufen, angesichts dessen wir nicht einfach so weitermachen können." Im Gespräch mit dieser Redaktion sagte er: "Das Gewand des Priesters ist ein Zeichen der Macht." Es veranschaulicht der Gemeinde: "Ich habe die Macht, die ihr nicht habt."
Erstmals am Mittwoch ohne Priestergewand
Ammersbach wird in den nächsten drei Wochen in den Gottesdiensten nur das Untergewand tragen, die Albe. Erstmals wird das an diesem Mittwochabend in Büchold sein, die zur Pfarreiengemeinschaft "Um Maria Sondheim" gehört. Er zeigt sich also in dem gleichen Gewand, das auch ehrenamtliche Wortgottesdienstleiter, Pastoralreferenten und Ministranten sonst tragen.
Den Sonntagsgottesdienst ausfallen lassen wollte Ammersbach nicht. Diese Solidaritätsaktion des Aschaffenburger Pfarrers Markus Krauth verdiene seines Erachtens "großen Respekt und Hochachtung". Aber er wolle ein anderes Zeichen setzen.
Generalvikar Vorndran hatte vor der Aschaffenburger Aktion gesagt, dass das Bistum diese zwar in vollem Maße unterstütze, es aber nicht richtig sei, dafür keine Sonntagsmesse zu halten. Auf die Ankündigung von Ammersbach, drei Wochen lang kein Priestergewand anzuziehen, habe Vorndran bislang nicht reagiert, sagt der Pfarrvikar aus Arnstein.
Dieses Teil ist in den verschiedenen liturgischen Farben in Gebrauch obwohl schlichtes Lila für sämtliche Verwendungszwecke genauso taugen würde.
Das ganze Geplänkel mit irgendwelchen Kitteln und ausufernden wallenden Gewandungen ist Showbusiness.
Und alle hier, die ihren Mitmenschen keine Feiertage zugestehen wollen, die sollen sich mal das 10.Gebot durchdenken, denn da wird dieser Neid ziemlich gut betrachtet.
Es tut mir leid für alle, die in der Kirche Halt gefunden haben und alle in der Kirche, die hart für eine bessere Welt gearbeitet haben.
Es hilft nichts: diese Kirche muss verschwinden und man muss von vorne anfangen!
Alle, die glauben, sollten mitmachen und mitbestimmen und endlich auch die Frauen!
Mann stelle sich mal vor, Polizisten oder Soldaten möchten ihren Dienst nur ohne Uniform machen?
Man hätte diese Vorfälle von Anfang an strafrechtlich verfolgen müssen.
Nur wären die Ergebnisse ähnlich gewesen wie bei einem Würzburger Schwimmtrainer:
nicht nachweisbar, verjährt, minderschwerer Fälle .....
Und von einem 94 jährigen Erinnerungen an Termine zu erwarten, die über 40 Jahre zurückliegen, ist ein Witz.
Unseren kritisierenden Medien, Politikern, Klugrednern fehlt z.B. ja schon die Erinnerung, dass es für die Olympischen Winterspiele nur 2 Bewerber, China und Kasachstan, gab.
Es hat für mich nichts mehr mit „Gemeinsam Kirche sein“ zu tun. Es geht nur noch um Macht und monetäre Werte. Auch die Kategorie-Einstufung unserer Ortskirchen wird im Machtzentrum beeinflusst und entschieden. Aufwachen!!
Lothar Unsleber
Macht ist in keiner Glaubensgemeinschaft angezeigt, eher Demut! So ein Hochmut!
und jetzt durch die ganzen Solidaritätsbekundungen der "Kollegen" einerseits eine Betroffenheit zu symbolisieren ist ein verzweifelter Versuch der Inszenierung.
Andererseits ist doch seit Jahrzehnten bekannt, dass viele Pfarrer ein "gutes" Verhältniss zu ihrer Pfarrsköche haben/hatten oder zu ihren Kollegen! Auf dem Land weiß man das und hat es akzeptiert!
Missbrauch - keine Frage das ist kein Kavaliersdelikt! Aber den Menschen, denen der Glauben Halt gibt sollte es auch weiterhin so sein.
Die Menschen, die mit dem Glauben nichts anfangen können sollten der Kirche dann den Rücken kehren! Mit allen Konsequenzen, denn viele Gründe sind vorgeschoben und jetzt bekommen sie den Anlaß!
Aber dann sollten sie auch so fair sein, auf ALLE kirchlichen Feiertage zu verzichten! Stattdessen soltlen sie Urlaub hergeben oder Geld bezahlen für die Inanspruchnahme!
Konsequenzlos und Gedankenlos!
Darüber will man nicht diskutieren und etwas hergeben; aber Fordern und betroffen sein!
Alle die Austreten müssen eine Konsequenz spüren! Geld und Zeit tut allen weh!
Und das muss es auch!
Der Bund und die Länder legen Feiertage fest, nicht die Kirchen.
Und das ist auch gut so !