
Das Baumhaushotel Seemühle bei Gräfendorf steht zum Verkauf. In einer Immobilienanzeige wird das "einzigartige Mühlenanwesen in Alleinlage" zwischen Gräfendorf und Waizenbach für 6.490.000 Euro angeboten. Eigentümer und Baumhaus-Erbauer Stephan Schulze schränkt auf Anfrage ein: "Wir haben das Hotel in eine längere Winterpause versetzt und wollen den Markt sondieren, ob es Interessenten gibt, die das Baumhaushotel weiterführen wollen."

Noch sei nicht klar, wie es weitergeht. "Verkauf ist nicht ausgeschlossen", so Schulze. Er könnte sich vorstellen, dass jemand das Baumhaushotel als Ergänzung zu einem bestehenden Hotel übernimmt, gegebenenfalls könnte er als Geschäftsführer bleiben – "wenn es zum Verkauf kommt". Einen ernsthaften Interessenten gebe es noch nicht.
Das Baumhaushotel macht für nötige Arbeiten Winterpause
Das Hotel habe immer eine "Topauslastung" gehabt, aber seit dem Frühjahr habe er einen leichten Rückgang aufgrund der wirtschaftlichen Lage gespürt. Im Winter sollen etwa die Dächer der Baumhäuser entmoost und der zugehörige Wald umgebaut werden. Auch Bauarbeiten soll es geben. Für diese Arbeiten soll die längere Pause dienen. Im laufenden Betrieb wären diese Arbeiten nicht möglich gewesen, glaubt er. Die Gäste hätten in Gräfendorf vor allem die Ruhe geschätzt.
Weil das Hotel für die Arbeiten den Winter über geschlossen ist, habe er nicht einfach das gesamte Personal weiterbeschäftigen können. Nur das Kernteam bleibt, aber nicht alle Mitarbeiter aus dem Service. Er habe den Vorschlag gemacht, die Stunden zu reduzieren oder ein Jahreszeitkonto wie im alpinen Raum, bei dem man außerhalb der Saison freihat, einzurichten. Letztlich habe man schweren Herzens einem Teil des Personals kündigen müssen – und das, wo man im Sommer dringend Personal gesucht und nicht gefunden habe.
2016 nahm das Baumhaushotel offiziell den Betrieb auf
Ende April 2016 hatte das privat betriebene Baumhaushotel an der denkmalgeschützten Mühle offiziell den Betrieb aufgenommen. Schulze hatte das Mühlengebäude im Waizenbachtal 2010 erworben, renoviert und wieder das seit 1970 stillstehende Mühlrad an seinen angestammten Platz montiert – diesmal jedoch zur Stromerzeugung. Er ließ insgesamt zehn Baumhäuser errichten, das erste war schon 2013 fertig. Die Seemühle wurde erstmals 1688 urkundlich erwähnt. Bis Ende der 1990er Jahre wurde sie vom Ehepaar Klemm bewohnt, das dort Mehl mahlte und Brot backte. Auf Bildern von vor der Renovierung ist die Mühle kaum wiederzuerkennen.
Der aus der Gegend von Hannover stammende Elektroingenieur Schulze fühle sich in Unterfranken sehr wohl, sagt er. Gerne würde er im Fall eines Verkaufs wenigstens im Sommer hier bleiben, um den Winter reiße er sich nicht.
Zunächst hatte er mit seiner Frau die Klappermühle in Weickersgrüben gekauft. Im Jahr 2000 zogen sie dort ein und renovierten sie aufwendig. Mit dem Ziel eines aufwendigen Naturresorts schauten sich die beiden schließlich nach einer neuen Mühle um und wurden fünf Kilometer weiter mit der Seemühle fündig. 2021 verkaufte Schulze die Klappermühle, die Käufer stammen aus dem Raum Frankfurt.
die der Gast erwartet...
viele Eltern haben ihre Kinder leider nicht mehr im Griff...
Woran das Konzept jetzt nun scheitern will, ist doch nicht klar.
Vielleicht versucht er nur einen Verkauf. Mich persönlich haben Projekte auch nach 2 bis 3 Jahren gelangweilt und ich habe diese veräussert und was anderes gemacht.
Mit 62 kann ich mich jetzt zurücklehnen und geniessen. klar lief nicht alles nach Plan, aber das macht eine Selbständigkeit auch aus.
Deswegen… abwarten!