Mit Spannung wurde die offizielle Eröffnung des Baumhaushotels Seemühle im Waizenbachtal bei Gräfendorf (Lkr. Main-Spessart) erwartet: Der Besucherandrang war bereits ab 11 Uhr bis kurz vor 18 Uhr weit größer als erwartet – trotz des Aprilwetters mit Sonne und Graupelschauern. Betreiber Stephan Schulze hatte mit etwa 1000 Gästen gerechnet – es kamen 4000.
Die Frage, wann das Baumhaushotel endgültig öffnet, drängte sich immer wieder auf. Einige Male war die Eröffnung verschoben worden; nun war es soweit: Betreiber Stephan Schulze und der stellvertretende Bürgermeister Johannes Wagenpfahl eröffneten um 12.30 Uhr bei anfänglichem Sonnenschein und plötzlich einsetzendem Graupelschauer das Baumhaushotel im Waizenbachtal.
Die Besucher kamen im Scharen, um drei der Baumhäuser zu besichtigen, sich von regionalen Verkaufsständen zum Kauf animieren zu lassen, sich mit Bekannten und Freunden auf der Terrasse bei einem Bier zu unterhalten oder sich Kaffee und hausgemachte Kuchen im Wirtschaftsgebäude bei einer Diaschau über die Seemühle schmecken zu lassen. Die Besucherparkplätze reichten bei weitem nicht aus, und so parkten die Gäste ihre Fahrzeuge auf der Landstraße bis weit nach Michelau und selbst bis in den Ortskern von Gräfendorf.
Der Besitzer und Betreiber ging in seiner Eröffnungsrede auf die Entstehungsgeschichte seit 1688 ein und lud alle Gäste zur Besichtigung der geöffneten Baumhäuser, des Saunawagens am neu angelegten See unterhalb der Baumhäuser und des gesamten Areals um die Mühle mit dem Mühlrad ein.
„Ab Mai ist der Biergarten für die eigenen Gäste geöffnet, und wenn sich bald geeignetes Personal findet, werden wir den Biergarten auch für Besucher und Wanderer öffnen. Wir suchen noch Mitarbeiter in den unterschiedlichen Sparten“, sagte Stephan Schulze in seiner Rede.
Der stellvertretende Bürgermeister dankte dem Betreiber für sein Durchhaltevermögen und den Erhalt des Mühlengebäudes, das nun in neuem Glanz erstrahlt. „Du hast Dich jahrelang intensiv engagiert und sicher auch Demut den Ämtern gegenüber gelernt“, lobte er den Einsatz des Investors für den Tourismus im unteren Saaletal.
Johannes Wagenpfahl überreichte Stephan Schulze einen Krug mit Gemeindewappen, mit dem der angehende Gastronom den Gästen in Zukunft immer wohlwollend einschenken kann. Die Besucher waren erstaunt über das freundliche Ambiente, die Ausstattung der Baumhäuser und die offene und großzügig wirkende Anlage. Das Tal wirke nun offener und freier und habe durch die neue Gebäudeanordnung seine Düsterheit verloren.
Gästewunsch: Zum Baumhaushotell soll ein Biergarten
Der ehemalige Besitzer Robert Klemm und dessen Bruder Hans waren mit ihren Familienangehörigen zur Eröffnung anwesend und beeindruckt vom neuen Erblühen ihres Elternhauses: „Es ist schön zu sehen, dass manches, wie zum Beispiel die Backstube, noch nahezu unverändert erhalten geblieben sind“, sagte der Vorbesitzer.
„Das Baumhaushotel braucht ein Café und einen Biergarten für alle Besucher und Wanderer zum nahen Trettstein“, bekundeten viele Gäste den Wunsch, die Gastronomie in dem Freizeitresort noch zu erweitern. Die Eröffnung mit den mehreren Tausend Besuchern hatte mit den Auftritten der Pop-Band „Shock-Out“ und dem modernen Chor „ma so ma so“ schon Volksfestcharakter angenommen.