Zu einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz hatte für den Montag AIM Spa ins Marktheidenfelder Freizeitbad Wonnemar eingeladen. Es sollte Pressevertretern die Gelegenheit gegeben werden, sich ein Bild von den aktuellen Vorbereitungen für die Wiedereröffnung zu machen. Doch wer gehofft hatte, dass ein Termin dafür genannt wird, wurde enttäuscht.
Schuld daran ist aus Sicht von AIM Spa Deutschland die Stadt Marktheidenfeld, die das Unternehmen in ein Schiedsgerichtsverfahren gezwungen hat, in dem die Eigentümerfrage geklärt werden soll. "Wir würden gerne öffnen", so die Hauptbotschaft von Robert Maier, Geschäftsführer AIM Spa Deutschland, der die Wonnemar-Bäder nach der Insolvenz von Interspa Anfang 2021 übernommen hat. "Die Stadt muss uns lassen", sagt er.
Gekommen zu der Pressekonferenz im Bistro des Wonnemars waren viele Medienvertreter auch von Funk und Fernsehen, die viele Fragen hatten, allerdings blieb Maier oft im Unkonkreten. Zum Stand des Schiedsgerichtsverfahrens wollte er sich nicht äußern und verwies auf die laufenden Verhandlungen, denen er nicht vorgreifen will. "Aber es könnte noch lange dauern, bis wir eine Lösung haben", sagt er. "Über ein Jahr", schätzt er.
Wonnemar könnte trotz ungeklärter Eigentümerfrage öffnen
Was bedeutet dies für die Wiedereröffnung? Heißt das, dass bis dahin Stillstand ist? Und warum sucht das Wonnemar dann mit Zeitungsanzeigen und Stellenanzeigen auf der eigenen Homepage nach Personal? Man wolle vorbereitet sein, sagte Maier und Personal werde auch gebraucht, um das geschlossene Bad zu pflegen. "Ein lange leer stehendes Bad fährt man langsam hoch", meint er und schloss auch nicht aus, das Bad trotz ungeklärter Eigentumsfrage zu öffnen.
Doch dass nichts voran geht, liegt nach den Worten von Maier an unrealistischen Forderungen der Stadt, der er den Schwarzen Peter für den Stillstand zuschob. Bekanntlich hat die Stadt Marktheidenfeld den Heimfall des Bades erklärt und will es in seinen Besitz zurück. Zusammen mit AIM Spa hat sich die Stadt Marktheidenfeld entschieden, die Frage nach dem künftigen Besitzer in einem Schiedsgerichtsverfahren klären zu lassen.
Nichtsdestotrotz strebt er zur Stadt Marktheidenfeld "ein partnerschaftliches Verhältnis" an, sagte Maier. Allerdings müssten die Vertreter von unrealistischen Forderungen Abstand nehmen, meinte er und deutete an, dass es die Forderung gebe, dass AIM Spa das Bad "zum Nulltarif" der Stadt überlassen solle. "Es müssen sich die Vernünftigen durchsetzen", so Maier, "dann könnte das Bad bald wieder öffnen".
Bei einer anschließenden Führung durch das Bad zeigte Maier, was alles von AIM Spa in den Erhalt des Bades investiert worden ist. Er zeigte auf neue Fliesen in den Schwimmbecken, von denen viele seinen Ausführungen zufolge kaputt gegangen seien, da das Wasser abgelassen worden ist. "Viele Fliesen hätten den daraus resultierenden Temperaturunterschied nicht verkraftet, zudem fehlte der Druck des Wassers, der die Fliesen zusammenhält."
Pläne für ein Ressort-Hotel direkt neben dem Wonnemar
Das Fazit von Maier und auch die Botschaft der Pressekonferenz ist, dass alles sehr schnell gehen könnte, wenn man ihn nur machen lasse. Damit meinte der nicht nur die Wiedereröffnung des Bades, sondern präsentierte auch Pläne für ein 4-Sterne-Hotel mit 90 Zimmern, Restaurant und Dachterrasse, das auf Stelzen auf dem Areal der jetzigen Parkplätze gebaut werden könnte. "Wenn alle wollen, dann steht das in zwei Jahren", sagte er. An anderen Orten wie in Wismar habe AIM Spa mit einem Hotel beste Erfahrungen gemacht. Es ist als Tagungshotel konzipiert, deren Besucher über einen "Bademantelgang" das Wonnemar nutzen könnten.
Das sind große Pläne, doch diese stehen alle unter dem Vorbehalt einer Einigung mit der Stadt. Auf Anfrage bestätigt diese, dass das Schiedsgerichtsverfahren noch läuft. Von der Pressekonferenz, die AIM Spa kurzfristig einberufen hat, habe man erst am Montag durch Medienanfragen erfahren.
Einfach nur peinlich seitens des Betreibers.
Genauso inaktzeptabel von seitens der Stadt sowas überhaupt geschehen zu lassen.
Das nennt man einfach den " Schwarzen Peter " moralisch der Stadt Marktheidenfeld zuschieben !
Die wollen gar nicht öffnen , sieht man ja schon daran das sie gar kein Personal haben ,
aber sie bauen durch die Öffentlichkeit einfach Druck auf . Geschäftsverbindungen
mit solchen Unternehmen , da ist noch keiner glücklich auf Dauer geworden .
Schließlich hat auch Marktheidenfeld ein vielfältiges Interesse daran, daß das Bad so bald wie möglich wiedereröffnet (nicht zuletzt als Schulschwimmbecken).
Jetzt versucht man mit billigen Taschenspielertricks den schwarzen Peter öffentlichkeitswirksam der Stadt zuzuschieben.
Ich hoffe, das Bad möglichst bald an die Stadt zurück fällt. Mit dem Betrieb des Maradies haben sie ja gezeigt, dass sie Schwimmbad können. Es war halt irgendwann einfach alt...