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Marktheidenfeld
Wonnemar Marktheidenfeld: Investor ist ein Unternehmen aus Passau
Die AIM Center GmbH übernimmt das Wonnemar. Was ist das für ein Unternehmen? Welche Referenzen hat es vozuweisen? Im Netz findet man nicht viel.
Ein Unternehmen aus Passau will das Wonnemar in Marktheidenfeld übernehmen.
Foto: Berthold Diem | Ein Unternehmen aus Passau will das Wonnemar in Marktheidenfeld übernehmen.
Klaus Gimmler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:52 Uhr

Wer wird der künftige Besitzer des Wonnemar in Marktheidenfeld? Das Büro des Insolvenzverwalters Jochen Sedlitz hatte am Freitag mitgeteilt, dass ein Investor gefunden worden sei, der unter anderem auch das Wonnemar in Marktheidenfeld  übernimmt. Das deutsche Unternehmen habe Branchenerfahrung, hieß es. Der Name des Investors wurde nicht genannt, das sei vom Investor so gewollt. Mittlerweile sickerte aber durch, dass es sich um die AIM Center GmbH mit Sitz in Passau handelt.

Wie berichtet ist die Interspa-Gruppe als Besitzerin des Wonnemar Marktheidenfeld aufgrund der Corona-Krise und der damit verbundenen Schließung der Bäder in Finanznot geraten und ist mit ihren Betriebsgesellschaften seit gut einer Woche im Regelinsolvenzverfahren. Der Gruppe gehören neben dem Bad in Marktheidenfeld noch weitere Wonnemar-Bäder in Sonthofen, Bad Liebenwerda und in Wismar, die nach Mitteilung von Insolvenzverwalter Sedlitz vom gleichen Investor übernommen werden.

Mittlerweile ist klar: Der Investor ist die AIM Center GmbH aus Passau. Die Allgäuer Zeitung hatte den Namen des Unternehmens im Zusammenhang mit der Übernahme des Wonnemar in Sonthofen genannt. Auch der Norddeutsche Rundfunk (NDR) ist sich seiner Sache sicher. Das Wonnemar in Wismar wurde an einen Investor aus Bayern mit Sitz in Passau verkauft, titelt der Nachrichtensender.

AIM hält sich bedeckt

Bei AIM hält man sich noch bedeckt. Ein Sprecher zeigte sich informiert, erklärte aber, dass es dazu keine Auskunft von Seiten des Unternehmens gebe. Auf Anfrage der Redaktion bestätigte aber auch der geschäftsleitende Beamte der Stadt Marktheidenfeld, Matthias Hanakam, dass seit Montagvormittag klar ist, dass auch in Marktheidenfeld AIM der Verhandlungspartner ist. Es habe einen ersten Kontakt des Unternehmens mit Bürgermeister Thomas Stamm mit dem Wunsch auf eine Terminvereinbarung gegeben. 

Wer ist die AIM-Center GmbH, die das Wonnemar in Marktheidenfeld wieder in Schwung bringen soll? Insovenzverwalter Sedlitz hat in seiner Pressemitteilung von einem strategischen Investor mit Branchenerfahrung gesprochen. Im Netz findet man aber nicht viel über AIM. Zu erwarten wäre eine Homepage, die über die Größe informiert und die Firma vorstellt. Diese gibt es nicht, oder sie ist nicht zu finden. Der Neueintrag ins Handelsregister erfolgte 2019. Geschäftsführer ist Robert Maier, der zudem bei vielen anderen Firmen mit zum Teil ähnlich klingenden Namen Geschäftsführer ist. Gegenstand des Unternehmens sind Erwerb, Verwaltung, Vermietung, Vermittlung und Veräußerung von bebauten oder unbebauten Grundstücken, heißt es im Handelsregister.

Keine Referenzen zu finden

Was man vermisst, sind Referenzen, mit denen der Investor seine Leistungsfähigkeit nachweist. Abgeschlossene Projekte gibt es keine oder diese sind nicht zu finden. Ins Auge sticht das Engagement der Firma im ostwestfälischen Minden. Dort hat AIM die Obermarktpassage im Sommer 2020  gekauft. Dieses Projekt weist Parallelen zu den Wonnemar-Bädern auf. Die Obermarktpassage wurde in den 80er Jahren als Einkaufszentrum mit Stadthalle, Tiefgarage, Arztpraxen, Büros und Wohnungen konzipiert, doch das Konzept ging nicht auf. Jetzt versucht AIM-Center wieder Leben in das Einkaufszentrum zu bringen.

Auf einer Präsentation im Herbst hatte AIM seine Vorstellungen zur Entwicklung der Obermarktpassage mit kleinem Hotel, Bowlingbahn und Lebensmittelversorger der Öffentlichkeit präsentiert. Das Mindener Tagblatt berichtete von einem "Feuerwerk an Ideen", die gezündet wurden. Erste Reaktionen auf Seiten der Politik seien "ermutigend" gewesen. 

Sedlitz fürchtet langen Rechtsstreit bei Veto der Stadt

Auf Anfrage erklärt Insolvenzverwalter Jochen Sedlitz, dass aus seiner Sicht der Verkauf der Unternehmensanteile des Wonnemars an den Investor abgeschlossen ist und nicht durch ein Veto der Stadt Marktheidenfeld verhindert werden kann. Eine Ablehnung hätte einen jahrelangen Rechtsstreit zur Folge. Sedlitz wünscht sich, dass es dazu im Interesse einer schnellstmöglichen Wiederöffnung des Bades, wenn Corona dies zulässt, nicht kommt. 

 
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  • W. P.
    Vermutlich nur heiße Luft.
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