Am Dienstag war vom ehemaligen Wohnblock mit der Hausnummer32 im Karlstadter Stationsweg schon nicht mehr viel zu sehen: Ein großer Bagger hatte da bereits ganze Arbeit geleistet. Lediglich Keller und Erdgeschoss eines der Gebäude aus dem Jahr 1968 spitzten noch aus den Trümmern. Die Stadt will an dieser Stelle einen barrierefreien Neubau mit Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen errichten. Der Entscheidung war eine größere Diskussion im Stadtrat vorausgegangen.
Denn ursprünglich wollte die Stadt Karlstadt die Wohnblocks sanieren. Die Sanierungskosten für den Wohnblock im Stationsweg 32 hatte das zuständige Planungsbüro Amthor mit 3,9 Millionen Euro berechnet. Abriss und Neubau dagegen sollen nur 3,4 Millionen kosten und wären damit wirtschaftlicher. Zur Kostenermittlung wurden die Daten vom direkt nebenan neu errichteten und bereits bezogenen Wohnblock Stationsweg 28 herangezogen. Abriss und Neubau seien "die nachhaltigste, wirtschaftlichste und wertschöpfendste Maßnahme", sagte Bürgermeister Michael Hombach (CSU) im Februar.
Mit der Regierung von Unterfranken wurde besprochen, dass der Neubau der beiden Wohnblocks 32 und 30 gemeinsam geplant werden soll. Damit werde man Planungskosten sparen, so die Stadtverwaltung. Das damit beauftragte Planungsbüro könne dann die Gesamtgestaltung und die versorgungsmäßige Anbindung der Neubauten in Einklang bringen.
Mitte September sollen die Abrissarbeiten beendet sein. Wann der Neubau des Gebäudes beginnen kann, steht noch nicht fest. Nach Aussage von Uli Heck, geschäftsleitender Beamter der Stadt, befindet sich das Projekt noch in der "Grundlagenermittlung". "Wünschenswert" wäre ein Spatenstich für den ersten Block im Spätsommer 2023. Bezugsfertig soll das Gebäude Ende 2024, damit der Abbruch der Hausnummer 30 im Frühjahr 2025 beginnen kann.
Und was wird der jetzt Neubau kosten? Dass die Kostenschätzung von 3,4 Millionen Euro aus dem Jahr 2021 eingehalten werden kann, erwartete Heck bei der aktuellen Preisentwicklung in der Baubranche nicht.
Da fehlt es wohl am grundlegenden Verständnis, was unter Nachhaltigkeit im Sinne des Klimaschutzes zu verstehn ist.
Ich verweise nur auf den Kommentar in der Main-Post:
https://www.mainpost.de/regional/main-spessart/kommentar-karlstadts-beitrag-zur-verschaerfung-der-klimakrise-art-10736795
Armin Beck
Karlstadt