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Karlstadt
Kommentar: Karlstadts Beitrag zur Verschärfung der Klimakrise
Der Abriss der beiden Wohnblocks im Stationsweg würde viel "graue Energie" vernichten.
Auch der noch bewohnte Wohnblock Stationsweg 30 in Karlstadt soll abgerissen werden.
Foto: Karlheinz Haase | Auch der noch bewohnte Wohnblock Stationsweg 30 in Karlstadt soll abgerissen werden.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:02 Uhr

Die beiden Wohnblocks im Karlstadter Stationsweg abzureißen passt nicht mehr in die Zeit. Die Gebäude, die in den 1960er Jahren betoniert und gemauert wurden, sind statisch stabil. Würde jeder so denken wie die Stadt, müsste wohl bald die ganze Siedlung zwischen Bahnlinie und Bodelschwinghstraße abgerissen werden – statt sie energetisch zu sanieren.

Im Beton und in den Steinen steckt jede Menge „graue Energie“, die für ihre Herstellung benötigt wurden. "Ein Neubau erzeugt genauso viele graue Emissionen, wie für den Wärmebedarf und den Hilfsstrom des Gebäudes in 50 Jahren entstehen.“ Das kann jeder Mensch im “Baustoff-Magazin“ nachlesen.

Es ist schwer für die Stadträte anders abzustimmen, wenn ihnen gesagt wird, dass Abriss und Neubau rund eine halbe Million Euro billiger sind als die Sanierung. Aber: Nach welchen Kriterien wurde die "belastbare" Vergleichsberechnung angestellt? Wurde etwa davon ausgegangen, dass bei einer Sanierung alle Wohnungen mit Aufzug und alle Bäder mit dem Rollstuhl erreichbar sein müssen? Wurde berücksichtigt, dass es für energetische Sanierung just seit Dienstag, dem Tag der Sitzung, doch die KfW-Förderung geben würde? Und zwar auch für Kommunen. Und muss nicht der gesamte Stadtrat über Abriss und Neubau abstimmen? Diese Fragen konnte die Stadtverwaltung bis Redaktionsschluss nicht beantworten.

Derweil wirkt es, als würden in dem einen bereits nicht mehr bewohnten Block Fakten geschaffen. Schuttcontainer stehen vor der Haustür. Es sieht danach aus, dass die Stadt Karlstadt ihren Beitrag zur Verschärfung der Klimakrise liefern wird.

 
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Die im Artikel getroffenen Aussagen sind natürlich Unsinn und zeugen von der Ahnungslosigkeit des Autors.

    Jeder der schon mal ein altes Gebäude saniert hat (oder sich zumindest mit der Thematik beschäftigt hat), weiß genau, daß der Aufwand der Sanierung sich niemals lohnt, und zwar aus keinerlei Hinsicht.

    Wie im Ursprungsartikel richtig dargestellt, müßte man die Gebäude KOMPLETT entkernen, alles rausreißen, alle Bäder, Installationen, Wasserrohre, Elektrik, u.v.m.

    Und dann ist trotzdem nichts so wie man will: von der Größe der Wohnungen, vom Zuschnitt, von den Treppenhäusern, den (nicht vorhandenen) Aufzügen, von der Wandstärke/Isolierung, von der Barrierefreiheit bis zur der Gestaltung der Außenanlagen - nur faule Kompromisse.

    Solche Kompromisse mag man eingehen bei einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus, aber nicht bei verrotteten 60er-Jahre-Blocks.

    All das fällt bei einem Neubau weg und man kann alles genau so bauen,wie es sein soll und ohne Überraschungen.
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  • christian@kreatil.de
    Der Verfasser des Kommentars zweifelt hier nicht hauptsächlich die ökonomische, sondern vor allem die ökologische Sinnhaftigkeit eines Abrisses und Ersatz-Neubaus an. Haben Sie das nicht verstanden oder einfach überlesen? Von „Unsinn“ und „Ahnungslosigkeit“ des Verfassers zu schreiben ist erstens nicht gerade nett und zweitens wirft es in diesem Kontext auch kein gutes Licht auf Sie.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Der ökologische Fußabdruck ist doch nicht besser, nur weil ich ein paar alte Steine und Betonplatten stehen lasse.
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  • Thoger10102710
    Wissenschaftlich ist der Artikel richtig, ein paar alte Steine und Betondecken haben schon mal CO² erzeugt, und neue erzeugen vermutlich nochmal mehr, weil heute Materialintensiver gebaut wird. Sanierung bedeutet natürlich Kompromisse, offensichtlich hat der Stadtrat hier aber auch nur begrenzte Expertise zu Klimazielen oder ist der Meinung "so schlimm ist das nicht".
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Allein mit der Ersparnis beim Neubau könnte man 100 mal mehr CO2-wirksame Maßnahmen durchführen.
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  • Thoger10102710
    Aber halt nur wenn man nur in Geld rechnet. Deswegen stehen wir heute da wo wir stehen.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Sie haben das Gesagte nicht verstanden, stimmts?
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  • Thoger10102710
    Doch, ist aber Inhaltlich ihrem 1.Beitrag gleichzusetzen.
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  • BuergerKar
    Hat nicht Herrn Dr. Weigand von der Beethovengruppe eine positive Einstellung zum nachhaltigen Bauen. Er hat unser Krankenhaus kernsaniert und DGNB zertifizieren lassen. Scheint sich also zu rechnen...
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  • gitte50
    Vielleicht sollte man sich mal fragen, wer an dem ganzen Vorhaben am meisten verdient, dann hat man auch die Antwort, weshalb neu gebaut werden soll.
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  • christian@kreatil.de
    Sehr richtig. Das Bewusstsein für die Klimakrise sollte sich nicht nur im Reden, sondern auch in Taten zeigen. Ein Neubau belastet die Erdatmosphäre unterm Strich mehr als die energetische Sanierung des Gebäudes.
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  • Margarete-wuestner@web.de
    Einfach klasse der Artikel,wurde auch ein ökologischer Fachmann zu dem ökonomischen Fachmann in der Bauberatung gehört?.
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