Kinder aus den Marktheidenfelder Stadtteilen Glasofen, Marienbrunn und Zimmern können derzeit kostenlos mit dem Bus zu den Kitas in der Kolping- und der Baumhofstraße fahren. Dafür beschäftigt die Stadt zwei Busbegleitungen, die die Kinder abholen und dafür sorgen, dass sie an der richtigen Stelle wieder aussteigen. Das Angebot gibt es sowohl morgens für den Weg zur Kita als auch mittags für den Heimweg.
Doch ebenso wie bei den Erzieherinnen in den Kitas selbst hat die Stadt Schwierigkeiten, Personal für die Busbegleitung zu finden, wie Sandra Lermann dem Marktheidenfelder Stadtrat am Donnerstag erklärte. Sie ist bei der Stadt für die Kitas verantwortlich. Die Begleitung für die Kinder aus Zimmern geht in Rente, würde die Aufgabe jedoch gerne weiterhin übernehmen. Für die Kinder aus Glasofen und Marienbrunn muss krankheitsbedingt eine neue Kraft gesucht werden.
Zur Diskussion steht nun, ob das Angebot ganz abgeschafft wird oder nur für die morgendliche Fahrt bestehen bleiben soll. Das sorgt bei vielen Eltern für Unmut, die die Begleitung auf jeden Fall weiterhin nutzen möchten. In der Stadtratssitzung waren deshalb rund 15 Mütter und Väter zu Gast, die sich die Diskussion anhörten. Im Vorfeld der Sitzung machten sie über Instagram auch auf das Verkehrschaos aufmerksam, dass durch die vielen Autos regelmäßig vor den Kitas Baumhof und Kolping entstehe. Ohne die Busfahrten würde der Verkehr weiter zunehmen.
Lermann erklärte, was aus Sicht der Stadt neben dem Personalmangel noch gegen eine Fortführung des Angebots spricht. Zum einen würden Kinder dadurch an die Kernstadt gebunden. Ohne die Busfahrt käme für einige Eltern vielleicht auch die Kita in Altfeld in Betracht, die geringer ausgelastet ist. Zum anderen würden für die Kinder, die im Stadtgebiet wohnen, Plätze wegfallen. Sie müssten deshalb oft weitere Wege in Kauf nehmen.
Stadtrat sprach sich für Erhalt der Busbegleitung aus
Aus dem Gremium gab es jedoch großen Zuspruch für die Busbegleitung. "Das ist über Jahrzehnte sehr harmonisch und praktisch gelaufen", sagte Bernhard Kempf (FW). Die Eltern hätten schon viel selbst geregelt und in die Hand genommen, da sei die Busbegleitung eine wichtige Unterstützung.
Eva-Maria Wiesmann (Grüne) sprach sich ebenfalls für den Erhalt aus und fand, dass man die Situation nicht mit dem Argument der Gerechtigkeit für alle schlechter machen dürfe. Vielmehr müsse der Anspruch sein, es für alle besser zu machen. Auch Caroline Kutz (proMAR) warb für das Angebot. Ihre Vision sei, dass mit der Busbegleitung künftig auch Kinder aus den anderen Stadtteilen nach Altfeld gebracht werden könnten, wo durch die Erweiterung mehr Plätze entstehen werden.
Angesichts der offenen Fragen wurde die Beschlussfassung auf eine der kommenden Sitzungen verschoben. Die Stadtverwaltung will sich nun erst einmal mit den betroffenen Eltern zu einem Gespräch treffen, um eine gute Lösung für alle zu finden.
1.Die Kita in Altfeld ist geringer ausgelastet und soll aber erweitert werden.
2. Die Stadtteilkinder soll nach Altfeld mit dem Bus gebracht werden. Es gibt aber gar keine Verbindung.