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Gemünden
Wichtiger Schritt zur neuen Kita: Gemündener Stadtrat bringt Vergabeverfahren für den Neubau von St. Martin auf den Weg
Im Herbst 2025 soll der Auftragnehmer für das Millionenprojekt feststehen und durchstarten können. Anlass zur Diskussion bot die Parkplatzsituation vor der geplanten Kindertagesstätte.
Auf dem Sportplatz neben dem Hallenbad im Gemündener Hofweg soll der Neubau der Kindertagesstätte St. Martin entstehen.
Foto: Wolfgang Dehm (Archivfoto) | Auf dem Sportplatz neben dem Hallenbad im Gemündener Hofweg soll der Neubau der Kindertagesstätte St. Martin entstehen.
Simon Hörnig
 |  aktualisiert: 18.12.2024 02:35 Uhr

Nach den Glückwünschen an die beiden Jubilare Anton Schiebel (FW - FB, 65) und Werner Herrbach (FW - FB, 70), stand in Gemündener Stadtratssitzung am Montag gleich ein Millionenprojekt auf der Tagesordnung. "Jetzt wird es wichtig", kündigte Bürgermeister Jürgen Lippert (BfB) die Expertenreferate der verantwortlichen Architekturbüros an. Die waren in den vergangenen eineinhalb Jahren damit betraut, für den Ersatzneubau der Kindertagesstätte St. Martin die Detailplanung vorzunehmen.

Das Projekt soll – nach letztem Stand – 12,5 Millionen Euro kosten und gemäß der gesetzlichen Vorgaben EU-weit ausgeschrieben werden. Die Baufirma, die dann das wirtschaftlichste Angebot macht und die Prüfung des Baureferats besteht, wird anschließend beauftragt. Errichtet wird der Neubau auf dem jetzigen Sportplatz neben dem Hallenbad.

Kindertagesstätte nach dem neusten Stand der Technik

Gebaut werden soll eine Kindertagesstätte nach dem neusten Stand der Technik: Fußbodenheizung, Beschattungssysteme an allen Räumen, Lüftungsanlagen – alles automatisch und zentral gesteuert. Eine größere Lüftungsanlage sowie eine Fettabscheidevorrichtung wird es für die Cook-and-Chill-Küche geben. Dort werden gefroren angelieferte Mahlzeiten aufbereitet. Zwei Regenwasserzisternen sammeln das Dachwasser, das zur WC-Spülung und der Bewässerung der Außenanlagen verwendet werden soll. Die benachbarte Hackschnitzelanlage liefert Wärme, eine PV-Anlage auf dem Dach wird den Eigenbedarf an Strom decken.

Dafür muss nur ein Dach mit PV-Anlagen versehen werden, da diese mittlerweile einen höheren Wirkungsgrad aufweisen. Das bewog Wolfgang Remelka (BfB) zu der Frage, warum man nicht trotzdem mehr Anlagen installieren sollte, um das benachbarte Hallenbad oder die Mittelschule mitzuversorgen. Lippert und Bauamtsleiter Jörg Breitenbach erklärten, dass der Anschluss weiterer Gebäude an das Netz unwirtschaftlich sei. Zudem kann die Dachfläche des niedrigeren Anbaus ohne die PV-Anlage leichter aufgestockt werden, sollte die Kita mehr Platz brauchen. Die Anlage wird sich laut den Planern des Büros REA aus Würzburg innerhalb von acht Jahren amortisieren. 

Hier soll der Neubau der Kindertagesstätte entstehen:

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Am Entwurf des Bad Kissinger Architekten Andreas Härder, der dem Gremium zuletzt 2023 vorgestellt worden war, haben sich damit keine grundlegenden Änderungen ergeben. Das erklärten die federführenden Planer des Würzburger Büros Boxx3. In Abstimmung mit Bauamtsleiter Breitenbach, Bürgermeister Lippert und der Leitung der Kindertagesstätte habe es lediglich kleinere Optimierungen gegeben, um den Nutzerbelangen bestmöglich gerecht zu werden.

Diskussion über die geplante Parkfläche

Dass dies auch auf den geplanten Parkplatz zutrifft, wagten in ihren jeweiligen Wortmeldungen Bernd Rützel (SPD) und Wolfgang Remelka zu bezweifeln. Rützel kritisierte den seiner Meinung nach statischen Parkplatzbereich. Er plädierte für eine dynamischere "Schnellzone" gleich einer Hoteleinfahrt, da er nicht sehe, dass Eltern beim Abgeben ihrer Kinder längere Zeit parken würden. 

Lippert konterte, dass die jetzt vorgestellte Lösung bereits insofern dynamischeren Verkehrsabfluss ermögliche, indem man die zuvor geplante Einbahnstraßensituation behoben habe. Fakt sei zudem, dass die, die die Kinder am Morgen abliefern, sehr wohl einparken würden. "Die lassen die Kinder nicht nur raus, weil das sind Kindergartenkinder", betonte Lippert. Außerdem merkte er an, dass das für die etwa 200 Kinder verantwortliche Personal ebenfalls eine gewisse Anzahl an Stellplätzen braucht.

Remelka wünschte sich indes, in die Parkbuchten wie auf einem Großkundenparkplatz vorwärts ein- und – ohne bauliche Trennung – über die gegenüberliegende Parkbucht vorwärts wieder ausparken zu können. Bei Dunkelheit, beschlagenen oder nicht freigekratzten Schreiben wollte er dadurch "blindes" rückwärts Ausparken vermeiden, das Kinder gefährden könnte. Dem widersprach der Landschaftsarchitekt Sebastian Schneider. Würde man das Einparken in alle Richtungen erlauben, ergäbe sich seiner Einschätzung nach eine unberechenbare Situation, die für Kinder deutlich gefährlicher wäre.

Auftrag für den Neubau soll Mitte 2025 vergeben werden

Mit Ausnahme von Helmut Aulbach (Freie Wählergemeinschaft) stimmte das Gremium letztlich geschlossen dafür, das Vergabeverfahren zu starten. Dauern soll dieses bis Mitte des Jahres. Im Mai, Juni sollen die Bietergespräche folgen und im Anschluss der Auftrag vergeben werden. Das erklärte Jörg Breitenbach auf Anfrage von Monika Poracky (SPD). Der Bauamtsleiter rechnet damit, dass der Auftragnehmer im Herbst seine Planung und anschließend mit dem Bau der neuen Kindertagesstätte St. Martin beginnen kann.

 
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